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Speicher-Hype bei neuen Grafikkarten

Donnerstag, 01. Dez. 2005 02:39 - [zk] - Quelle: TweakPC

Das Speicherkarussell dreht sich nicht nur bei den hochgezüchteten Grafikkarten, sondern auch im Low-Budget und Mainstream-Bereich. Aktuell hat es die Radeon in seinen Bann gezogen und lässt sie nicht mehr los.

Wie wir erfuhren, soll nun auch die Radeon X1600 mit einem halben Gigabyte Speicher ausgestattet werden. Dies gilt übrigens für die Pro, wie auch für die XT Version, die sich beide das Vergnügen gönnen wollen. Das Mehr an Speicher steigert auch den Preis und zwar bei der Pro um circa 30 bis 40 Euro, wohingegen die XT-Version mindestens 50 Euro mehr kosten soll. Wie man uns versicherte, will man aber nicht an der Taktrate schrauben (weder nach oben, noch nach unten). Darüber hinaus erfuhren wir, dass entsprechende Grafikkarten auch tatsächlich noch vor Weihnachten in den Handel kommen sollen. Was aber durchaus knapp werden könnte. Wer nun interessiert ist, kann bei Sapphire und bei Connect3D Ausschau halten, denn diese beiden zählen zu den ersten Anbietern.

Ob sich das Mehr an Speicher sinnvoll einsetzen lässt, sei noch dahingestellt. Da aber die Speicherpreise fallen und die 512MByte Grafikkarten bald schon Standard sind, ist es auch so gut wie sicher, dass im Laufe des nächsten Jahres auch die ersten 1GByte Grafikkarten auf den Markt kommen. Selbstverständlich wäre gegenwärtig kein Nutzen gegeben, diesen findet man ja selbst bei einer 512MByte Karte nur sehr schwer. Hinzu kommt aber die Verunsicherung durch die Spiele-Hersteller, die schon für Durchschnitts-Spiele Vollmundig nach 256MByte Grafikkartenspeicher verlangen. Auch laden günstige Preise dazu ein - wie die Radeon X1600 nun zeigt - lieber zum gut dimensionierteren Modell zu greifen.

Hier geht es offensichtlich mehr um einen neuen Hype und für den jeweiligen Hersteller (ATI oder nVidia) auch um ein Image-Plus, als denn um einen tatsächlichen Bedarf. Schließlich wurden vor nichtmal einem Jahr die ersten 512MByte Karten vorgestellt und so kurz darauf wieder den Speicher zu verdoppeln, liegt keineswegs in einer statistischen Gesetzmäßigkeit. Die Situation ist daher vielmehr mit AMDs weltweit ersten 1GHz Prozessor vergleichbar, der nur mit Hilfe einer Kryotech-Kühlung früh geboren wurde, doch effektiv kam auch seine Zeit erst später. Bedarf an mehr Speicher besteht viel eher bei den Aussenseitern, wie beispielsweise bei 3DLabs und dessen Kunden. Doch dieser scheint mit seinem gegenwärtigen Speicherrekord von 640MByte seine Klientel vollauf zufrieden zu stellen und die müssen es ja wissen.
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