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CeBIT 2006 Nachlese - Rot gegen Grün - NVIDIA vs. ATI

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Der Krieg der Tüten

CeBIT wurde zum großen Duell in 3D

Konnte man zu Beginn der CeBIT noch einen deutlichen rot Überschuss an Tüten feststellen, so ist dies in der zweiten Woche gekippt. Offenbar hat man bei ATI nicht gut mit den Tüten gewirtschaftet, so dass am Ende der CeBIT fast nur noch grün zu sehen war. So mach ein NVIDIA Freak zog daraus Analogien zur aktuellen ATI Preissenkung und dass man seine Tüten eben nicht verramschen sollte. (Die zahlen der offiziellen Tütenauszählungen mit Marktanteilen liegen uns leider nicht vor, so das wir nur grob schätzen können).


Nicht kompatibel, aber mit etwa gleicher 3D-Volumen Leistung: ATI und NVIDIA Tüte

In Sachen Tüten hat NVIDIA also die bessere Ausdauer bewiesen, dafür konterte ATI definitiv mit besserer Reißfestigkeit. Wobei gesagt sei, eine ATI Tüte passt nicht in eine NVIDIA Tüte und umgekehrt, denn beide sind genau gleich groß! Wir haben eigentlich niemanden gesehen, der beide Tüten mit sich trug. Was klar ist, denn entweder SLI = 2x grün oder Crossfire = 2x rot. Ebenso wenig waren Quad SLI Tüten zu sehen, vermutlich aufgrund des Gewichts = Energieverbrauch. 

Sollte wirklich das gesamte Geheimnis um 3D Karten, ATI und NVIDIA, in "Tütenanalyse" zu finden sein? Vermutlich eher nicht...

Das große Duell wurde nämlich nicht nur durch Tüten ausgetragen. Die Stimmung unter den beiden Konkurrenten war extrem aufgeheizt und nicht gerade von Freundlichkeit und Fair Play gezeichnet. Auf Hexus.net wurde dann anlässlich der großen Freitag Abend NVIDIA Party - auf der auch wir anwesend waren - von einer Konfrontation zwischen ATI und NVIDIA Mitarbeitern berichtet, bei der offenbar auch eine Menge Alkohol und ein weibliches Wesen der Auslöser waren. Man traf sich kurz vor der Tür, um ein paar "Tüten" auszutauschen. Früher wurden solche Duelle eleganter ausgefochten, in dem man dem Konkurrenten am Nachbarstand aus Versehen schon mal ein Glas Bier in den Monitor goss. Gemein aber effektiv, wenn der Promoter der Konkurrenz am nächsten Tag mit dunklen Bildschirmen da steht.

Der Kampf um die Kunden ist hart geworden und die Hersteller scheinen zum Teil zu resignieren. Selten haben wir zum Teil so einfallslose Präsentationen neuer Produkte (Grafikkarten) gesehen wie auf dieser Messe. Manch ein Stand war gar so langweilig, dass er quasi die Ganze Messe über leer war.

In Halle 23 scharten sich die Grafikkartenhersteller um den NVIDIA Stand als Zentrum des Geschehens und zeigten ihre Produkte. Albatron, Gigabyte, Powercolor, GeCube, Galaxy, Pixelview, Club 3D, Point of View, XFX und wie sie alle heißen.

Einige Hersteller denken offenbar immer noch, dass es ausreicht, eine Referenzkarte in einen Schaukasten zu stellen, die sich dann von alleine verkauft. Was sie dabei offenbar vergessen, die Nachbarn nebenan haben genau die gleiche Referenzkarte in ihrem Schaukasten stehen. So folgt eine Preissenkung der nächsten, die gewinne Schrumpfen und die Konkurrenz wird immer größer.

Da stellt man sich unweigerlich die Frage, wieso denn alle sogar noch auf die zum Teil grauenhaften Kühler setzen. Die Antwort ist recht einfach. Die leidigen Hersteller werden von den beiden Chip Riesen vor den Karren gespannt und dürfen in Windeseile genau das vertreiben, was ihnen hingeworfen wird. Alternative Kühlerdesigns werden von den Chip-Herstellern unter Hinweis auf Zertifizierung bzw. Garantiebedingungen erst gar nicht erst zu gelassen. Will ein Hersteller also nicht selbst die Garantie für die Grafikchips übernehmen, so muss er den Referenzkühler nutzen und kaufen! Dass immer wieder einmal kleinere Hersteller wie zum Beispiel Galaxy die Kühler ersetzen, ist eigentlich nur deshalb möglich weil diese Hersteller relativ kleine Stückzahlen von diesen speziellen Karten ausliefern. 

Das unter so einem Druck durch den Chiphersteller kaum noch Innovation bei den Grafikkarten Herstellern möglich ist, verwundert kaum. Wenn auf Grund des Zeitdrucks und der Vorgaben von NVIDIA und ATI, die Produkte aber alle gleich aussehen, die gleichen Leistungen bringen, und sich maximal in für den Kunden schwer zu erkennenden Qualitätsmerkmalen (Kondensatoren, RAM Speicher etc.) unterscheiden, was bleibt dann noch, um sich auf einer Messe zu profilieren?

 

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