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Messe Bericht zur CeBIT 99 / Teil 3 - S3

Man verwendet also einfach die gleichen Ressourcen, die einem zur Verfügung stehen, effektiver und erhält so deutlich mehr Details. Jetzt werden Sie sicher sagen schön und gut, aber wie sieht das in der Praxis aus? Genau das hat S3 an seinem Stand auf mehreren PCs mit ELSA Savage 4 Karten gezeigt. Leider können wir hier keine bewegten Bilder zeigen, deshalb müssen Sie sich mit ein paar Scrennshots zufrieden geben. Alle Bilder sind übrigens JPG komprimiert, um die Ladezeiten klein zu halten. Evtl. sichtbare Muster stammen nicht von der S3TC, sondern  vom JPG Format!

So sieht's aus

Die ersten Bilder sind aus dem bekannten Unreal Egypt Level. Dieser ist fast ein kleines Kunstwerk. Es macht einfach ungeheuer Spaß in dem Level herumzulaufen und sich die Texturen aus der Nähe anzuschauen. Achten Sie einmal auf die Eingravierungen in der Säule (Bild unten links). Von weitem erscheint diese einfach nur einfarbig mit einem leichten Muster zu sein, aber je näher man ihr kommt, desto mehr zeichnen sich die eingravierten Figuren und Symbole ab. In den andere Screenshots sieht man vor allem wie große Texturen verwendet werden, um eine realistischen Eindruck und Details zu vermitteln.

 
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Wie detailliert ein Level mit großen Texturen Wirken kann zeigen die nächsten Screenshots. Bei einigen der Standbilder denkt man schon fast, daß es sich um gerenderte Bilder handelt. Aber man kann sich wirklich frei und flüssig in so einem Raum bewegen. Allerdings ist dazu im Moment auch ein recht gut ausgestatteter Rechner nötig.

Der Level aus dem Bild rechts unten benutzt übrigens Multitexturing und erzeugt so wirklich sehr realistisch aussehende Spiegeleffekte. Achten Sie besonders auf den Boden. Das Bild an der Wand wird, je näher man herankommt, ebenfalls sehr detailliert und sieht aus der Nähe aus wie eine Photographie, keine Pixel, keine Treppchen sind zu erkennen.

Bilder alleine sagen meist nicht viel, wenn der Vergleich fehlt. Deshalb zeigen wir hier jetzt noch einmal den Unterschied zwischen einem normalen Level und einem Level mit S3TC. Die S3TC Version benutzt wie bereits gesagt Texturen bis zu einer Größe von 2048x2048 Pixeln. In der Standard Version haben die Texturen eine Größe von 256x256 Pixel. Übrigens ist dies die Maximalgröße, die eine 3dfx Chip - sogar der neue Voodoo III - verarbeiten kann. 3dfx Fans sollten also lieber wegschauen, denn das Ergebnis ist wirklich erschütternd. (rechts jeweils die S3TC Version)

Bei der Wandabbildung handelt es sich um einen in die Wand eingravierten Drachen. Dieser ist in der normalen Version gelinde gesagt nur zu erahnen. Noch schlimmer wird's, wenn man die Sache aus der Nähe betrachtet. Die Wand im linken Bild wurde eindeutig zu oft durch die Waschmaschine gespült. Von Drache kann da kaum noch die Rede sein.

Deutlicher geht's wohl nicht mehr. Und für diejenigen die noch skeptisch sind und dieses Bild für unangebracht halten. eine weiter Demonstration. Noch mehr Screenshots, die euch aus dem Staunen nicht mehr herausbringen werden, zeigen wir euch bei den Tests der ersten Savage 4 Karten, auf die wir schon sehr gespannt sind.

Wie bereits zu Anfangs erwähnt kann man die richtige Atmosphäre an den Screenshots nicht so gut ablesen. In bewegten Bildern wirkt das ganze noch 10 mal besser und man traut seinen Augen manchmal nicht. Wir können es wirklich nicht abwarten die ersten "richtige" Spiele zu sehen die die S3TC ausnutzen.

Und genau das wird es auch sein, womit der S3 Savage 4 stehen oder fallen wird. Der Support der Softwarehersteller ist elementar wichtig. Was nützten die tollste Hardwarefeatures, wenn die Software sie nicht nutzt. Den ersten Schritt haben S3 und Microsoft mit der Implementierung von S3TC in DirectX 6 getan. Mal sehen wie es weiter geht.

Bei den Hardwareherstellern stößt der Savage 4 jedenfalls auf große Resonanz. Ganze 36 Hersteller haben angekündigt Karten mit dem Savage 4 auf den Markt zu bringen. Darunter namhafte wie Diamond Multimedia, Creative Labs, ELSA, Number Nine and Hercules. Die Liste ist lang, aber die meisten anderen Hersteller sind hier Deutschland eher unbekannt oder im Handel weniger vertreten. Das große Interesse der Hersteller weckt S3 letztendlich nicht nur mit der Leistung des Chips, sondern nicht weniger mit extrem günstigen Preisen. Auf jeden Fall scheint S3 das Vertrauen der Hersteller zurückgewonnen zu haben. Und jetzt wo für alle die 3dfx Chips wegfallen, kommt das natürlich mehr als gelegen eine günstige Alternative zum TNT 2 im Programm zu haben.

Die Technischen Daten des Savage 4 Chips können sich sehen lassen.

Der Savage 4 verfügt über eine 128-Bit rendering pipeline und eine trilinear Füllrate von 140M Pixels/Sekunde. Er unterstützt AGP4X und bis zu 32MB Speicher. Der 300MHz RAMDAC wird hoffentlich (nicht wie beim Sagave 3D) voll genutzt werden. Die Taktrate des Chips liegt je nach Version bei 125/143MHz. Bei den 3D Features wären als Besonderheiten das hardware bump mapping, full scene anti-aliasing und das anisotropisches filtering zu nennen.

In Sachen DVD kann der Savage 4 mit einer Hardwarebeschleunigung auftrumpfen, so daß auch PCs mit weniger MHz in den Genuß eines Qualitativ hochwertigen und flüßigen DVD-Playbacks kommen.

Das meinen wir

Die 3D Leistung des Savage 4 wird wohl kaum an die des TNT 2 oder Voodoo III heranreichen können, aber dafür hat S3 die Texturenkompression, die man nicht unterschätzen sollte. Dem Voodoo III ist der Savage 4 von der Ausstattung her eh weit überlegen. Mit S3TC könnte eine völlig neue Spielegeneration, mit unglaublich realistischen Grafiken eingeläutet werden. Hoffentlich greifen die Softwarefirmen das auch auf. Die Unreal Demo zeigt schon einmal ansatzweise, was möglich ist. Wir denken aber, daß dies ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Vermutlich werden auch andere Chip Hersteller bald auf diese Technik setzten. Von ATI war ja bereits etwas in dieser Richtung zu lesen.

Bleibt nur noch zu hoffen, daß die Kartenhersteller etwas aus dem Chip machen und ordentliche Karten mit guten Treiber anbieten. Denn mit den Treibern steht und fällt (siehe S3 Savage 3) eine Karte. Von der Hardwareseite hat der Savage 4 auf jeden Fall genügend Potential. Wenn alles gut geht, dann könnten sich die Savage 4 Karten zu wirklich guten Zocker-Karten mit super Ausstattung zu einem sehr günstige Preis entwickeln.

Bevor man zu den wahrscheinlich eher teuren TNT2 Karten oder einem Voodoo III greift sollte man wohl noch besser etwas abwarten und schauen was der Savage 4 bringt und in wie weit die neuen Spiele sein herausragendes Feature - die Texturenkompression - nutzen. Eins läßt sich jedenfalls schon abzeichnen: Der Savage 4 zielt auf Ausstattung und neue Techniken, weniger auf Framerates. Und das könnte sich evtl. sogar auszahlen, mal sehen wie das Ganze dann später von den Endusern angenommen wird. Sie sollen sich auf jeden Fall jetzt schon einmal überlegen, worauf Sie mehr Wert legen: Framerates, Ausstattung, Preis oder vielleicht sogar alles ? Das Angebot wird auf jeden Fall vielschichtiger werden als je zuvor.

Teil 4:Guillemot

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