Datenrettung - Im Falle des Falles (Teil 1)	Berichte

Quintessenz

Wir konnten bei unseren Tests durchaus bis zu ca. 95% der Daten von einer gelöschten Partition retten. Bei einfach gelöschten Daten und einem sofort ausgeführten Recovery erreicht man sogar eine Erfolgsquote von 100%. Leider haben wir festgestellt, daß es häufig ausgerechnet bei den wichtigsten Files zu Problemen kommt. Wie das? Ist das eine Bösartigkeit des Systems? Sicherlich nicht! Dazu muß man sich näher ansehen, was genau die wichtigsten Daten sind. In der Regel handelt sich dabei nämlich um die Dateien, die häufig geöffnet, verändert und neu geschrieben werden. Das sind beispielsweise die Archivdatei von Outlook, die OUTLOOK.PST, oder eine Sicherungsdatei von MS Money mit der File-Endung MNY, häufig geänderte Textdateien usw. Dadurch daß sich die Größe dieser Dateien fast ständig ändert, neigen diese Files zum Fragmentieren, d.h. die einzelnen Cluster befinden sich nicht mehr in sequentieller Anordnung auf der Festplatte, sondern sind verteilt über den ganzen Datenträger. Das führt nicht nur dazu, daß im normalen Betrieb der Zugriff auf diese Daten etwas länger dauert, auch erschwert es der Datenrettungssoftware die einzelnen Puzzelstücke richtig zusammenzufügen, falls die FAT fehlt. Denn in dieser steht normalerweise der Lageplan zu den Fragmenten. Gute Software berücksichtigt aber mit Hilfe spezieller Algorithmen auch dieses Verhalten und ermöglicht auch Datenrettung bei stark fragmentierten Laufwerken und fehlerhafter bzw. gelöschter FAT.

Als Resümee läßt sich die Datenrettung per Software als vergleichsweise preiswerte Lösung durchaus empfehlen. Als Betroffener sei mir aber gestattet noch einmal darauf hinzuweisen: Keine noch so gute Recovery-Software ersetzt ein regelmäßiges Backup! Also machen Sie lieber einmal zu häufig eine Sicherung. Sie werden es im Ernstfall nicht bereuen.

Lesen Sie auch unseren Teil 2 zum Thema Datenrettung. Darin geht es speziell um zwei Datenrettungstools Lost & Found und Search & Rescue. Hier erfahren Sie noch einmal haarklein, um die Stärken und Schwächen der Programme.

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Datenrettung - Im Falle des Falles (Teil 2)