Inhalt : Datenrettung -
Im Falle des Falles (Teil 2) |
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Booten und los gehts
Hauptgang
Was die Anleitung schon vermuten
ließ, zeigt sich nun auch im Programm: Was bei Lost & Found grün
ist, ist bei Search & Rescue blau. Soll heißen, man sieht den beiden
die Verwandtschaft schon deutlich an. Der Ablauf des Programms, Menüs und die
Infotafeln fühlen sich bei Lost & Found genauso an wie bei Search
& Rescue und umgekehrt. Einzig bei Hinweisen hat man bei der kleineren
Version ein bißchen mehr an den User gedacht und blendet häufiger mal ein, was
als nächstes zu tun ist. Dafür bietet der große Bruder einige Menüpunkte
mehr an. Was genau mehr heißt, dazu später.
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Beide Produkte werden im übrigen
momentan in der Version 1.0 ausgeliefert und kommen trotz des jungen Alters
erstaunlich ausgeschlafen in die Regale. Wir hatten zwar während des Tests
einmal den Eindruck einen kleinen Bug entdeckt zu haben, vermutlich handelte es
sich dabei aber eher um ein Problem unseres Testrechners. Auf anderen Systemen
ließ sich der Fehler jedenfalls nicht mehr reproduzieren. Für Lost &
Found ist aber nichtsdestotrotz schon ein erster Patch online verfügbar.
Dieser korrigiert allerdings weniger einen Fehler des Programms, als vielmehr
den Kopierschutz. Der Kunde erwirbt nämlich im Normalfall mit dem Kauf von Lost
& Found eine sogenannte Single-User-License. Nach einmaligem
Registrieren der Software auf einem bestimmten Rechner, ist das Programm auch
wirklich nur noch auf diesem Rechner lauffähig. Es werden nämlich die
Kenndaten des Systems auf die Diskette geschrieben. Der Patch zur Version 1.01
entfernt nun diese Abfrage wieder. Vermutlich hat es ein wenig Unmut von
Kundenseite her bzgl. der von PowerQuest gewählten Taktik gegeben, so dass sich
der Hersteller entschlossen hat, diesen Schutz wieder zu entfernen. Das Problem
wird wohl gewesen sein, dass beim Einbau neuer Komponenten, die Software den
Rechner nicht mehr als denjenigen erkannt hat, auf den sie registriert wurde.
Wir empfehlen auf jeden Fall die Installation des Patch vor dem ersten
Programmstart.
Das erste, was Lost &
Found sowie Search & Rescue nach dem Start machen, ist eine
Diagnose der angeschlossen Speichermedien. Hier erhalten Sie die wichtigsten
Daten Ihrer Platten und Kurzinfos über die vorhandenen Partitionen. Im
folgenden müssen Sie sich für ein Quelllaufwerk und ein Ziellaufwerk
entscheiden. Die Programme unterstützen dabei auch Wechselmedien wie
beispielsweise ein Zip-Laufwerk, auch SCSI-Komponenten stellen kein Problem dar.
Der nächste Schritt ist nun die
Analyse des Datenträgers. Während sich Lost & Found hier recht
spartanisch gibt, bietet das "Main Activity Menu" von Search &
Resuce nun eine ganze Menge zusätzlicher Optionen. So können Sie
beispielsweise mit einem Diskmonitor die Platte sektorenweise untersuchen und
unter Konfigurationen steht es Ihnen frei, die Analyse auf bestimmte Sektoren zu
beschränken, die Einstellungen des BIOS zu umgehen oder die Anzahl der
Leseversuche hochzusetzen. Sie können mit Hilfe von Disk Copy auch ein
Eins-zu-Eins-Backup einer Festplatte anfertigen. Hier ist aber Vorsicht geboten,
denn eventuelle Daten auf dem Ziellaufwerk werden rigoros
überschrieben. Die Analyse selbst ist optisch aber wieder bei beiden Programmen
ähnlich. Ein Fortschrittsbalken gibt Aufschluß über den Vorgang, die Restzeit
wird geschätzt und erste Fakten zu den gefundenen Verzeichnisstrukturen werden
angeführt. Je nach Größe der zu untersuchenden Festplatte dauert es schon mal
mehrere Stunden bis die Untersuchung beendet ist. In unserem Test dauerte die
Analyse einer 4 GByte großen Partition ungefähr 1½ Stunden.
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Nach der Analyse können Sie sich
nun ähnlich des Windows Explorer in der rekonstruierten Verzeichnisstruktur
bewegen. Über den Zustand von Ordnern und Files gibt Ihnen eine Farbkonvention
der Dateinnamen Aufschluß. Hier dürfen Sie nun markieren, was Sie retten
möchten. Ist das Geschehen, werden die zuvor gewählten Files auf den
gewünschten Datenträger gesichert. Hierbei darf noch gewählt werden, ob alle
Daten in ein Verzeichnis gespeichert werden oder ob die alte Verzeichnisstruktur
beibehalten werden soll. An dieser Stelle spielt Search & Rescue sein
As gegenüber Lost & Found aus. Sie dürfen sich nämlich aussuchen,
ob die Rettung sequentiell, automatisch, semi-automatisch oder vollständig
manuell ablaufen soll. So bieten sich Ihnen noch mehr Eingriffsmöglichkeiten
und eine erhöhte Erfolgsquote. Bei einem manuellen Recovery müssen Sie die in
Frage kommenden Cluster eines Files mit einer Art Diskmonitor, dem Cluster
Navigator, zusammenpuzzlen. Bei reinen Textdateien fällt das vom Zeitaufwand
mal abgesehen nicht schwer. Ihr Ariadnefaden ist dabei der Text selbst.
Vergleichen Sie das Ende des einen Clusters mit dem Anfang eines neuen, so muß
es gelingen, den Text sinnvoll fortzusetzen. Bei anderen Daten wird Ihnen
allerdings eher ein Gordischer Knoten vorgesetzt, oder wer weiß schon, welche
Bytes in einer Grafik wann wo auftauchen. Ist alles gespeichert, so ist der
DOS-basierende Teil der beiden Programme beendet.
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