TweakPC



Der Kaufberater / Teil 3 - Der Monitor

TweakPC – Der Kaufberater

Der Monitor ist die Komponente, die gerne vernachlässigt wird, beziehungsweise bei Komplettangeboten oftmals nicht gerade erste Wahl ist. Dabei ist der Monitor genau so wichtig wie alle anderen Komponenten, wenn nicht sogar wichtiger - schließlich sitzen Sie die ganze Zeit davor.

Der Monitor: Allgemeines vorweg

Die meisten Monitore erfüllen mittlerweile die für die Prüfsiegel notwendigen Vorschriften wie TCO99, TCO95, MPR II, TÜV-GS, TÜV Ergonomie, ISO 9241-3, -7 und -8 sowie CE-Zeichen und Röntgenverordnung, aber achten sollten Sie trotzdem darauf, schließlich geht es bei Monitoren um Röntgenstrahlen, elektromagnetische Wechselfelder, das elektrische und das elektrostatische Feld. Außerdem schreibt die EU vor, dass das Monitorbild frei von Flimmern ist, einen ausreichenden Kontrast und gute Bildschärfe bietet und frei von Spiegelungen und Reflexionen sein soll.

Sie sehen, es werden hohe Ansprüche an die Monitore gestellt. Ein Monitor, der all dieses erfüllt, ist nicht für'n Appel und 'n Ei zu haben. Es ist fast logisch, dass die meisten Billigangebote den Vorschriften nicht oder nur ungenügend entsprechen. Sparen Sie deshalb nicht am Monitor, es geht schließlich um Ihre Gesundheit.

Drei verschiedene Arten von Monitoren stehen zur Auswahl: Da wären zuerst die Röhrenmonitore mit Lochmaske zu nennen, die es schon seit langer Zeit gibt. Etwas moderner, aber auch schon lange zu haben, sind die Röhrenmonitore mit Streifenmaske. Als dritte Variante kämen die TFT-Monitore in Frage, letztere sind die modernsten Monitore.

Die Lochmasken-Monitore bieten eine gute Farbwiedergabe und eine gute Bildschärfe, solange die Lochmaske nicht zu groß ist. Die Streifenmasken-Variante bietet einen besseren Kontrast und eine noch besser Bildschärfe vor allem zu den Seiten hin. Des weiteren sind die Streifenmasken-Bildschirme mittlerweile in einer völlig planen Version erhältlich, was ein realistischeres Bild ermöglicht. Schließlich stört nicht die typische Krümmung der Lochmasken- oder älteren Streifenmaskenmodelle. Kleiner Nachteil der Streifenmaske: Im oberen und unteren Drittel des Bildschirms befindet sich je ein horizontaler dünner Haltedraht, der die einzelnen vertikalen Drähte zusammenhält. Diese Haltedrähte sind bei helleren Hintergründen als sehr dünne Linien im Bild zu erkennen. Die dritte Variante, die TFT-Monitore, bieten das beste Bild. Gestochen scharf, kontrastreich und mit leuchtenden Farben. Verzerrungen, Krümmungen oder ähnliches gibt es nicht. Leider ist das auch die teuerste Variante. Außerdem haben auch diese Bildschirme einen Nachteil: Sie leuchten etwas nach, je nach Modell mehr oder weniger, aber das Problem haben alle. Bei Spielen in denen sich schnell und oft das Bild wechselt, sind diese Geisterbilder (das Nachleuchten des vorherigen Bildes im neuen Bild) stört beim Spielen doch arg. Die bei Spielen gerne verwendeten 3D-Brillen funktionieren bei TFT-Monitoren aus dem gleichen Grunde nicht. Diese Monitore sind also in erster Linie nur zum Arbeiten zu gebrauchen. 

Ob Sie eine Lochmaske oder Streifenmaske bevorzugen, müssen Sie selbst entscheiden. Schauen Sie sich bei Ihrem Händler einfach mal mehrere Modelle an. Wir selbst bevorzugen die Streifenmaske. Das Bild ist einfach schärfer und die Haltelinien sieht man nach einer Woche nicht mehr, man hat sich einfach daran gewöhnt. Außerdem finden wir die planen Bildschirme sehr ansprechend. Sicher, auch ein TFT-Monitor stünde uns gut zu Gesicht, aber a) sind die wirklich noch deutlich teurer als ihre älteren Brüder und b) spielen wir ab und an ganz gerne.

Das absolut wichtigste beim Monitorkauf ist, sich den Monitor den man erwerben möchte auch anzusehen! Lassen Sie sich nicht einfach ein original verpacktes Gerät andrehen. Sagen Sie dem Händler, dass Sie nicht bereit sind die Katze im Sack zu kaufen! Leider sind immer noch viele Händler nicht geneigt, Ihnen das Wunschmodell vorzuführen. Gerne wird auf die bereitstehenden Testgeräte verwiesen. Und das hat einen Grund: Die Streuung (Abweichungen) bei Monitoren ist immens. Ein Monitor, der im Laden als Testmuster ein hervorragendes Bild liefert, ist kein Garant dafür, dass das gleiche Gerät (was der Händler Ihnen dann originalverpackt mitgibt) bei Ihnen zu Hause eine ebenso gutes Bild liefert. Die Wahrheit sieht da eher anders aus. Wir haben mehrmals erlebt, das mehrere Modelle des gleichen Typs völlig unterschiedliche Bildqualitäten lieferten und zwar von perfekt über gut bis hin zu völlig ungenügend.

Wir können deshalb nur wiederholen: Schauen Sie sich das Gerät an, dass Sie auch mit nach Hause nehmen wollen. Ein nachträglicher Umtausch gestaltet sich meistens sehr schwierig, vor allem da gewisse Krümmungen noch den Spezifikationen entsprechen können! Ein weiterer Grund ist ein praktischer: Es kann einfach vorkommen, dass auch ein original verpackter Monitor kaputt ist. Wenn Sie einen Toaster umtauschen ist das kein Problem, bei einem 30 kg Koloss werden Sie uns dann verstehen... :-)   Wenn sich ein Händler dagegen sträubt, kaufen Sie besser woanders!

Der Monitor Teil 2: Die verschiedenen Typen

Nachdem wir nun die allgemeinen Dinge beim Monitorkauf geklärt haben, kommen wir nun zur eigentlichen Auswahl. Neben den oben erwähnten Prüfsiegeln sollten Sie vor allem auf die Horizontalfrequenz achten. Diese wird in Kilohertz (KHz) angegeben. Je höher diese Frequenz ist, desto höher kann die Bildwiederholfrequenz eingestellt werden. Die Bildwiederholfrequenz ist für das ergonomische Arbeiten wichtig. Erst ab einer Frequenz von 75Hz sehen Sie kein Flimmern mehr. Dieser Wert ist allerdings genau die Grenze, manch einer sieht auch bei 75Hz noch ein leichtes Flimmern. Darunter, zum Beispiel bei 60Hz, flimmert das Bild so stark, dass Ihnen nach kurzer Zeit die Augen schmerzen und Sie die Lust am weiterarbeiten verlieren.

17 Zöller

Die meisten von Ihnen dürften mit einem 17 Zoll Monitor klarkommen, kleinere Modelle sind sowieso kaum noch zu bekommen. 17 Zoll stellen momentan noch den Standard dar und sind für Office-Anwendungen und Spiele hinreichend geeignet.

Ein 17 Zoll Monitor sollte eine Horizontalfrequenz von mindesten 86KHz bieten, damit können Sie Auflösungen von 1024 x 768 (der Standard für 17 Zöller) oder die beliebte Auflösung von 1152 x 864 Bildpunkten mit ergonomischen Frequenzen von 85Hz oder höher laufen lassen. Manche 17 Zöller bieten sogar 95KHz Horizontalfrequenz, was schon fast mehr als nötig ist. Zu hoch kann dieser Wert also nie sein.

Gute 17 Zöller sind für 600,- DM bis 700,- DM zu haben.

Ein Lochmasken-Monitor mit 17 Zoll

 

19 Zöller

Sollten Ihnen die 17 Zoll wider Erwarten zu klein sein, zum Beispiel weil Sie gerne mit mehreren großen Fenstern gleichzeitig arbeiten (vielleicht Übersetzen Sie ja viel oder arbeiten gerne mit Bildbearbeitung), dann sollten Sie zu einem 19 Zoll Monitor greifen.

Ein 19 Zöller sollte auf jeden Fall mindesten 95KHz Horizontalfrequenz bieten (besser sind hier 107KHz oder 110KHz), da in der Regel höhere Auflösungen auf ihm "gefahren" werden. Die Standard-Auflösung von 1280 x 1024 (oder 1280 x 960) können Sie dann mit 85-100Hz laufen lassen. Es gibt sogar Modelle (wie der im Bild), die 115KHz Horizontalfrequenz bieten.

19 Zöller schlagen mit circa 900,- DM zu Buche.

Professionelle Bildbearbeiter, CAD-Zeichner oder Profi-Übersetzer und Layouter arbeiten gerne mit 21 Zöllern. Diese stellen fast die größte Version der Röhrenmonitore dar. Darüber gibt es nur wenige 22 Zöller (aufgrund des Preises sogar sehr interessant, da nur geringfügig teurer als 21 Zöller) und ein paar 24 Zoll-Geräte, die aber aufgrund der Ausmaße und des Preises wohl ausscheiden. 21 Zöller sollten mit einer Horizontalfrequenz von 110KHz daherkommen, was die meisten auch tun.

Preislich liegen diese Modelle um die 2.000,- DM.

Ein Streifenmasken-Monitor mit 19 Zoll

 

TFT-Display

Die TFT-Monitore gibt es als 15- oder 18-Zöller. Ein 15 Zöller TFT bietet dabei die sichtbare Fläche eines 17 Zoll Röhrenmonitors. ein 18 Zöller liegt dementsprechend bei einer sichtbaren Fläche eines 21 Zöllers. Auf Horizontalfrequenzen brauchen Sie bei diesen Geräten nicht zu achten - es gibt sie nämlich nicht. Die LCD-Bildschirme bauen nicht wie die "normalen" Monitore das komplette Bild immer wieder neu auf, sondern sie verändern nur die Pixel, die sich im Bild verändert haben. Daher ist das Bild auch völlig flimmerfrei, da es zum größten Teil ja quasi ein Standbild ist.

Bei diesen Geräten sollten Sie darauf achten, dass es nicht nur digital sondern auch analog angesteuert werden kann. Im ersten Fall brauchen Sie eine Grafikkarte mit einem speziellen TFT-Ausgang, ansonsten kann jede Grafikkarte herhalten. Die Geräte unterscheiden sich hauptsächlich in der Ausstattung. Manche haben einen USB-Anschluss, der eine Konfiguration per Computer erlaubt. Auch die automatische Anpassung an das Grafikkartensignal kann von Modell zu Modell besser und schlechter gelöst sein. Bei Modellen, die ein um 90° drehbares Display bieten (um DIN-A4-Seiten komplett darzustellen) sollten Sie darauf achten, dass der Drehtreiber auch vernünftig funktioniert. Außerdem spielt der horizontale Einblickwinkel eine Rolle. TFT-Display werden unschärfer, wenn man von der Seite darauf schaut. Dieser Aspekt dürfte aber nur wichtig sein, wenn mehrere Leute sich zum Beispiel ein Design ansehen müssen. Wer alleine an dem Gerät arbeitet, sitzt in der Regel wohl gerade davor.

TFT-Displays kosten je nach Größe zwischen 1.500,- und 6.000,- DM.

Ein Streifenmasken-Monitor mit 18 Zoll

Sie sehen, es gibt doch einiges beim Monitorkauf zu beachten. Wir möchten Sie hier nochmals dringend auffordern nur dort zu kaufen, wo man Ihnen den Monitor auch vorzuführen bereit ist. Vom Kauf über einen Versender würden wir bei einem Monitor grundsätzlich abraten.

Ein gutes Programm, um den Monitor zu testen, finden Sie bei unseren Tools.

Die Festplatte

ueber TweakPC: Impressum, Datenschutz Copyright 1999-2024 TweakPC, Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved. Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliates.