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DVD-DIGITAL ENTERTAINAMENT SPECIAL

Gestern noch war es die gute alte Schallplatte, die der CD weichen musste. Heute muss die VHS Videokassette einem neuen Medium Platz machen. Das Schlagwort heißt "Digital Versatile Disc", kurz DVD!

Seien es Filme, Musiktitel oder Computergames, für die Kommunikation mit dem PC müssen die entsprechenden Daten vorab digitalisiert werden. Dafür benötigen die Bits und Bytes ein passendes Speichermedium, vorzugsweise mit möglichst viel Kapazität. Die nahezu ausgedienten 3,5 Zoll Disketten fassen bekanntlich nur 1,44 MB, "noch" aktuelle ZIP Drives immerhin fast die hundertfache Menge. Doch das reicht gerade mal für kurze Videosequenzen mit entsprechendem Sound. Um einen 90minütigen Spielfilm auf eine herkömmliche CD-Rom - mit immerhin 650 MB Speicherplatz - zu pressen, wurde das MPEG1 Format entwickelt. Da die Daten hierfür allerdings extrem hoch komprimiert werden müssen, leidet die Bildqualität entsprechend stark. Als Folge mangelnden Fassungsvermögens stören hässliche Klötze am Monitor den Filmgenuss, genau an den Stellen, wo mehrere Farbtöne auf einen gemeinsamen Wert reduziert werden.

Worum handelt es sich bei einer DVD überhaupt?

Die DVD basiert grundsätzlich auf dem gleichen Prinzip, das auch einer CD-Rom zu Grunde liegt. Durch ein neues Beschichtungsverfahren werden die Daten jedoch um ein vielfaches dichter auf die Scheibe gepackt.

Bis zu vier Informationsschichten, je zwei pro Seite, können auf eine DVD gebrannt werden. Während auf eine Compact Disc etwa 650 MB an Daten Platz finden, fasst nur ein DVD Layer bereits 4,37 Gigabyte.

Wird die DVD gar in vollem Umfang mit beiden Seiten, und ihren jeweils zwei Schichten genutzt, schlagen ganze 15,91 Gigabyte zu Buche!

In diesem Fall muss der Datenträger an entsprechender Stelle allerdings, ähnlich einer Vinyl-Schallplatte, gewendet werden, damit der fokussierte Laserstrahl die jeweiligen Pits abtasten kann. Die daraus resultierende Speichermenge ermöglicht ungeahnte Multimedia-Anwendungen, welche die DVD sowohl als Datenträger z.B. für Software (DVD-ROM) wie auch Musikmedium (DVD-AUDIO) nutzbar macht. Es wird also nur eine Frage der Zeit sein, bis die DVD-ROM die CD komplett abgelöst hat.

Kino-Feeling pur im Wohnzimmerformat!

Weitaus reizvoller erscheint jedoch der Einsatz im Spielfilmbereich (DVD-VIDEO), wozu die DVD auch in erster Linie entwickelt wurde. Oft wird DVD deshalb auch fälschlich als Digital Video Disk bezeichnet.

Bei der DVD stehen aber noch verschiedene Variationsmöglichkeiten zur Auswahl, die sich in Punkto Speichervolumen erheblich unterscheiden.

Eine DVD-5 ist einseitig mit lediglich einem Layer bespielt, womit 4,37 Gigabyte zur Verfügung stehen. Sie findet ihren Einsatz hauptsächlich in Kurzfilmen, Musikvideos oder für Promo-Trailer.

Aktuelle Movie DVD`s nutzen größtenteils das DVD-9 Format. Bei einer Kapazität von 7,95 Gigabyte wird die DVD einseitig mit zwei Layern bespielt. Beim Abspielen kann es beim Wechsel der Schichten zwar zu einer minimalen Pause kommen (im Bereich von einer halben Sekunde) an der das Bild kurz hängt, was jedoch im wesentlichen nicht stört.

Kaum verwendet werden exotische Formate wie DVD-10 (beidseitig abspielbar, mit jeweils einem Layer pro Seite und 8,75 GB Speicherkapazität), DVD-14 (beidseitig abspielbar, eine Seite mit einem Layer, die zweite Seite mit zwei Layern und Platz für 12,33 Gigabyte Datenmenge) sowie DVD-18 die beidseitig doppelt bespielt ist und insgesamt über 15,91 GB an Speicher verfügt.

Bei der Produktion der DVD werden die Bildinformationen bei einer variablen Datenrate von bis zu 9800 Kilobyte pro Sekunde im MPEG 2 Video Format gespeichert. Diese konkurrenzlose Datendichte ist geradezu prädestiniert für Kinofilme in einer Auflösung von bis zu 720x576 Pixel, kombiniert mit speicherintensivem Digital-Sound.

Entgegen herkömmlichen Stereo- oder Surround Signalen warten mindestens fünf unabhängige Kanäle darauf mit entsprechenden Daten gefüttert zu werden. MPEG 2 vergleicht hierzu aufeinander folgende Frames und merkt sich quasi, bis auf die tatsächlichen Veränderungen, alle Bilddaten. Tonspuren werden nach dem Dolby-Digital oder DTS Verfahren ebenfalls gestutzt! Trotz dieser Komprimierungsmaßnahmen entsteht am Ende ein gestochen scharfes Bild, ohne die berüchtigte Klötzchenbildung. Im Zusammenspiel mit einem entsprechenden Decoder samt Lautsprechersystem, lässt der voluminöse Digitalsound schnell Kinofeeling ins Wohnzimmer Einzug halten.

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