Worum geht's?
Die Windowsstandardkonfiguration muss vielem gerecht werden: Das Betriebssystem soll auf High-End Rechnern genauso funktionieren wie auf einem etwas betagten Rechner mit 8 MB RAM und einer 60 MHz CPU. Daher sind viele Einstellungen die
einen Geschwindigkeitsvorteil bringen könnten, standardmäßig auf maximale Kompatibilität getrimmt. Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie das letzte Quäntchen Geschwindigkeit aus Windows herauskitzeln können, was nützt die schnellste Hardware, wenn die
Software jeden Geschwindigkeitsbonus zunichte macht? Gelegentlich sparen Computerhersteller auch an Bauteilen die die Performance einschränken, auch diesbezüglich haben wir einige Hinweise parat.
Ein Wort vorab
Wenn Sie an den Einstellungen von Windows arbeiten, sollten Sie IMMER vorher ein Backup machen. Mit einem Programm wie beispielsweise DriveImage ist das schnell realisiert. Es kann immer wieder passieren, dass nach einer
Änderung Windows nicht mehr brauchbar ist, mit einem solchen Backup haben Sie innerhalb von wenigen Minuten ein funktionierendes System wiederhergestellt. Zudem können wir hier keine Garantie für eventuell auftretende Schäden oder Datenverluste
übernehmen, wir geben diese Tipps jedoch nach bestem Wissen und Gewissen.
Die Tuningmaßnahmen
Dieser Tuningratgeber besteht aus vier Teilen: Im ersten Teil finden Sie Tipps, Tricks und Hinweise bezüglich Festplatten und deren Einbau. Der zweite Teil erklärt, was es mit der Windows Auslagerungsdatei auf sich hat. Wie
mit Windows ein flüssigeres Arbeiten ermöglicht wird, wird im dritten Teil dargestellt, zuletzt zeigen wir, wie Sie mit recht einfachen Mitteln die Übertragungsrate des Modems verbessern können.
Festplattentuning
Optimierung der Auslagerungsdatei
Windows perfektioniert
Modemtuning vom Feinsten
Die Festplatte beim Einbau
Beim Einbau einer IDE-Festplatte, genauer gesagt beim Anschluss der Platte an den IDE-Controller, sparen Computerhersteller gerne zwei, drei Mark, indem einfach ein Ultra-DMA/33 Kabel verwendet wird, obwohl Festplatte als
auch Platine über die schnellere Ultra-DMA/66 oder gar Ultra-DMA/100 Schnittstelle verfügen. Ein Ultra-DMA/33 Kabel besitzt 40 Adern, das Ultra-DMA/66 (100) Kabel erkennen Sie an den 80 Adern und den farbigen Buchsen (blau, schwarz und grau). Alle
halbwegs neuen Platten und Mainboards sollten mindestens Ultra-DMA/66 unterstützen, genauere Informationen finden Sie entweder im Handbuch oder auf der Webseite des Herstellers. Spendieren Sie Ihrer Festplatte nach Möglichkeit das Ultra-DMA/66 Kabel,
hängt auch noch ein CD-ROM/Brenner am gleichen IDE-Anschluss wie die Festplatte, so sind Sie mit einem eigenen Datenkabel für die Festplatte gut bedient.
Unter Windows sollten Sie Festplatten nach Möglichkeit unter dem FAT32-Dateisystem formatieren. FAT32 ist gegenüber FAT16 (gleichbedeutend mit FAT) nicht nur schneller, FAT16 verschwendet aufgrund der größeren Clustergröße auch noch teuer bezahlten
Festplattenplatz. Ein dritter Vorteil ist die Partitionierungsgröße: FAT32 erlaubt Partitionen jenseits der 2 GB Grenze. Ein konvertieren der Festplatte von FAT16 in das FAT32-Dateiformat ist möglich, das dazugehörige Programm finden Sie unter "Start"
-> "Programme" -> "Zubehör" -> "Systemprogramme" -> "Laufwerkskonvertierung". Für die Konvertierung sollten Sie sich jedoch viel Zeit nehmen, es dauert etwas länger... Im
Normalbetrieb tritt ein Datenverlust dabei natürlich nicht auf.
Die Festplatte mit optimaler Datentransferrate
In vergangenen Zeiten wiesen teure SCSI-Festplatten gegenüber IDE-Platten einen entscheidenden Vorteil auf: Bei Festplattenzugriffen gingen SCSI-Platten ressourcenschonender mit der Prozessorleistung um, dieses Manko wurde
mit dem DMA-Modus verkleinert. Den DMA-Modus für den internen IDE-Controller können Sie im Gerätemanager (mit der rechten Maustaste auf den Arbeitsplatz klicken, -> "Eigenschaften" -> "Geräte Manager", bzw.
"Hardware" -> "Geräte-Manager" unter Windows 2000) aktivieren, indem Sie die Eigenschaften vom primären/sekundären IDE-Kanal unter "IDE ATA/ATAPI-Controller" aufrufen.
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DMA-Modus aktivieren unter Windows 2000 |
DMA-Modus aktivieren unter Windows 98 |
Sollte das nach dem obligatorischen Neustart gesetzte Häkchen verschwunden sein, so unterstützt möglicherweise Ihr Laufwerk den DMA-Modus nicht. Auch kann es je nach installiertem Busmastertreiber gar keine
Möglichkeit geben, den DMA-Modus zu "aktivieren", in diesem Falle ist dieser Modus höchst wahrscheinlich schon in Betrieb. Damit Sie in den Genuss dieser Optimierung kommen, muss weiterhin DMA auch im Bios Ihres Motherboards freigegeben sein.
Am einfachsten wird dies erreicht, indem die Kontrolle des IDE-Controllers durch die Einstellung "Auto" dem BIOS überlassen wird.
Weg mit dem Desktop, her mit dem Server!
Windows 9x speichert die zuletzt genutzten Dateinamen und -pfade in einem etwa 10 KB großen Cache ab. Unter "Systemsteuerung" -> "System" -> "Leistungsmerkmale" ->
"Dateisystem" finden Sie unter "Festplatte" die Einstellung "Standardnutzung dieses Computers", hier ist nach einer Neuinstallation der "Desktop-Computer" angegeben. Ändern Sie die
Einstellung auf "Netzwerkserver" und Sie werden mit einem etwa vier mal größeren Cache und einem Geschwindigkeitsbonus belohnt. Dieser auswirkt sich aus, wenn Windows 9x mehrmals auf eine Datei zugreift. Im Fenster "Dateisystem"
sind Sie gleich wenige Mausklicks von der nächsten Verbesserung entfernt: Die Karteikarte "Diskette" bietet die Option "Bei jedem Start nach neuen Diskettenlaufwerken suchen", diese ist standardmäßig aktiviert.
Eine solche Funktion ist jedoch nur für Notebookbesitzer interessant. Die Microsoft Hilfestellungen empfehlen zur Beschleunigung des Bootvorgangs die Deaktivierung.
Die Auslagerungsdatei
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