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Alt 31.10.2007, 15:59   #22 (permalink)
mondrian
Extrem Tweaker
 
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Standard AW: Verwendung von Konjunkturerträgen: soziale Maßnahmen oder Reinvestition?

Zitat:
Zitat von tele Beitrag anzeigen
Ich meine damit, dass man Geld Personen direkt in die Hand gibt, ohne dafür eine Leistung zu erhalten.
Das hatte ich durch die Wortwahl "investieren" anders verstanden, deswegen
vorhin auch einige Überlegungen von mir zum Thema Weiterbildung und Alter.

Da du von Leistung schreibst: U.U. mag ist es auch mal billiger sein, ein paar
Arbeitslose mit Geld zu versorgen als irgendwelche Zwangsarbeit einzuführen, die
für die Betroffenen unbefriedigend ist und zugleich den normalen Arbeitsmarkt
schädigt.

Die Alternative, um mehr Gerechtigkeit etc. reinzubringen, ist die Aufteilung der
tatsächlich vorhandenen Arbeit auf alle Beteiligten, nicht die Schaffung unsinniger
Dienstleistungen oder der Versuch Leute mit Rückenproblemen als Spargelstecher
einzusetzen.

"Besonderen Kündigungsschutz für ältere Personen abschaffen" bezieht sich auf
Bestimmungen, nach denen ältere Arbeitnehmer einen besseren Kündigungsschutz
genießen als jüngere Personen. Ein Unternehmer hat dann ein höheres Risiko wenn
er ältere Personen einstellt, was natürlich nicht im Interesse der Älteren sein kann.


Zitat:
..vielleicht auch unbewusste - Faktoren, die Personen daran hindern das zu tun was für Arbeit notwendig ist und dahin zu gehen wo es Arbeit gibt
Vermutlich geht es dir um strukturschwache Regionen? Da ziehen doch viele
freiwillig weg, ansonsten sind da die Lebenshaltungskosten oft sehr viel niedriger, für
Sozialhilfeempfänger -und letztlich den Steuerzahler- auch nicht immer so schlecht.

Sicher muß man auch dahingehen wo es Arbeit gibt, aber eine sehr hohe und
permanente Mobilität halte ich auch nicht für so wünschenswert und umweltverträglich.
Dazu geht der Ansatz davon aus dass es irgendwo genug Arbeit gäbe, was ja nicht der
Fall ist. Noch mehr Callcenter die mir einen Teletarif0818 aufschwätzen wollen? Mehr
unbezahlte Drücker- und Putzkolonnen? Irgendwo wirds unsinnig.

(Erst mit der Einführung einer hinreichend hohen Steuer auf Maschinen und dann
noch eine Kapitalbremse per Tobinsteuer liesse sich derzeit wohl echte Arbeit
in grosser Menge wiedergewinnen, was aber so wohl auch kaum jemand fordern
dürfte.)

Ausserdem widerspricht extreme Mobilität oft auch dem hohen Stellenwert von
Familie in unserer Gesellschaft.
Beim Thema Familie würde ich erstmal Ehegattensplitting (und hohe Pendlerpauschalen
etc.) in Frage stellen, kann aber nur schwer vermuten, was daraus wieder für
unzumutbare Situationen entstehen könnten und was dann wieder zu tun wäre.
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