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Alt 07.10.2016, 19:00   #1 (permalink)
Hardware Killer
 
Benutzerbild von BaseALiEN
 

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BaseALiEN wird schon bald berühmt werden

Standard Steelseries Siberia 200

Auf Herz und Nieren: "the best gaming headset"?
Das Steelseries Siberia 200
"The best gaming headset" BAMM! das ist eine Ansage wie ein Vorschlaghammer aus dem Hause Steelseries. Starke Worte der Dänen, doch auch ein starkes Headset? Wir haben den Test gemacht und das Siberia 200 an seine Grenzen gebracht.

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Verpackung und Lieferumfang:
Wie man es von Steelseries kennt, kommt die Verpackung in schlichtem aber auffallendem Design. Die Markenfarbe, ein kräftiges Orange, darf natürlich nicht fehlen und paart sich zu stylisch glänzendem Schwarz. Unser Testmodell spiegelt sich eins zu eins in der Verpackung wieder. Wir testen die schwarze Version mit orangenen Akzenten. Doch zu diesem müssen wir uns erst mal druchkämpfen. Eine stabile Packung aus Pappe, eine Halterung aus schwarzem Kunststoff und Kabelbinder und Schutzaufkleber in epischem Ausmaß stehen uns dabei im Weg, halten das Headset sicher und fest, schützen es höchst effektiv gegen Transportschäden und stellt uns vor eine kleine Geduldsprobe.
Zum Lieferumfang gehören außerdem noch einige Steelseries-Sticker, well... wer's braucht, und ein Y-Adapter für Smartphones. Das ist praktisch und lässt das Headset gerne mal zum U-Bahn-Begleiter mutieren. Telephonie und Musik to go!

Solide!

Anmerkung: Das Siberia 200 gibt es in sieben Farbvarianten

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Erster Eindruck und Verarbeitung:
Haben wir uns da durchgekämpft und halten das Headset in unseren Händen folgt gleich der erste Wow-Effekt. Das Ding ist leicht, sehr leicht (240g). Jetzt kann man, gerade bei Technik, geteilter Auffassung sein, ob leicht positiv ist oder nicht. Der eine empfindet leichte Technik als angenehm, der andere als weniger wertig als schwere Technik. Das hängt wohl immer vom Nutzer, aber auch dem Gerät, ab. Eine zu leichte Maus wirkt schnell billig und unhandlich, eine schweres Headset möchte aber vermutlich niemand stundenlang auf dem Kopf tragen. Und darum geht es beim Siberia 200. Stundenlanges Zocken in E-Sports-Manier.

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Das Headset hat große, ohrumschließende Muscheln. Sie bieten auch Platz für größere Ohren, wirken dabei aber alles andere als klobig. Die Polster sind weich und, wie die Oberseite des Kopfbandes, mit einem dünnen Kunstleder bezogen. Das fühlt sich gut an, wirkt aber wenig robust. Spannende Orange-Akzente im Inneren und Äußeren der Hörmuschel geben einen kräftigen Designkick. Die Muscheln sind mit relativ stabilen Haltern über zwei ummantelte Drahtbügel miteinander verbunden. Das Kopfband ist auf der Unterseite mit orangenem Vlies überzogen. Das sieht gut aus, ist bequem und rutscht dennoch nicht auf den Haaren. Das Band hält an kurzen Stahlseilen, die sich von selbst zusammenziehen und sich so ganz von alleine der Kopfgröße anpassen. Diese Funktion ist simpel, aber genial. "it just works!"

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Der schwarze Kunststoff ist mattiert mit sauberen Gusskanten. Doch halt, was stimmt mit dem Mikrophon nicht? Es lässt sich aus der linken Muschel herausziehen und hat einen flexiblen, biegsamen Arm. Soweit so gut, aber entgegen der anderen Kunststoffteile ist es aus glänzender Plastik mit unsauberen Kanten und teils großen Spaltmaßen und dazu noch etwas klapprig. Das sieht nicht gut aus und wirkt billig. Es scheint fast, ob der sonst guten Verarbeitung, wie von einem anderen Billig-Headset dran gebastelt.
Das Kabel ist angenehm lang (170cm ohne und 180cm mit Adapter), ohne Ummantelung, ziemlich weich und dünn mit einer kleinen Fernbedienung nach genau 60cm. Das weckt wenig Vertrauen. Also besser nicht so viel mit dem Bürostuhl darauf herumrollen? Bei uns im Test hat es diesen Vorgang jedenfalls so einige Male unbeschadet überstanden. Beim Raufsetz-Test hat es ein paar Knack- und Knarzgeräusche von sich gegeben, es aber offenbar ebenso gut überstanden.

Das Headset ist einfach aufgebaut, ist dadurch verhältnismäßig leicht, stabil und hält Stürzen problemlos stand. Das Design ist einfach und schick.


Tragekomfort und Ergonomie:
Puuh, Nummer eins der harten Kriterien eines guten Headsets. Ist der Ton noch so gut, oder ist es der absolute Designknüller, sitzt die Micky nicht bequem, ist sie nutzlos.

Der Bügel ist voll auf Gewichtersparnis getrimmt. Das klappt auch, aber die Drahtbügel-Kopfband-Konstruktion sagt nicht jedem zu. Unsere Tester waren da geteilter Meinung.
Das Headset passt sich den meisten Kopfgrößen gut an. Unter den Testern waren jedoch auch keine Extreme. Bei 3 Testköpfen hat es jedoch immer gut gesessen. Es ist auch nach langem Tragen angenehm leicht und drückt nicht auf dem Kopf. Eine Testpersonen hat jedoch am Anfang etwas mit Drücken um die Ohren zu kämpfen gehabt. Nach unserer Erfahrung benötigen jedoch die meisten Kopfhörer eine Eingewöhnungsphase. Nach einiger Zeit konnten wir keine Unbequemlichkeiten mehr feststellen. Die Ohrmuscheln sind groß genug. Lediglich Menschen mit sehr großen Ohren könnten Probleme bekommen. In unserem Test war das nicht der Fall. Das Kopfband ist sehr flexibel. Das macht es zwar bequem, doch müssen wir es immer mal wieder zurechtrücken. Das nervt ab und an. Auch bei heißem Wetter und hitzigen Gefechten blieben unsere Ohren und damit unser Kopf kühl. Die Konstruktion der Muscheln lassen offenbar Luft hindurch, schirmen aber Außengeräusche erstaunlich gut ab. Natürlich muss es sich in diesem Punkt den Headsets mit Noise-Cancelling wie dem Sennheiser Game Zero geschlagen geben.
Das ausziehbare Mikrophon ist sehr klein, das lässt es zwar dezent verschwinden, aber ist zum Greifen etwas unhandlich. Einhändig ist das Ausziehen und Zurückschieben kaum machbar. Das ist ärgerlich und in manchen Situationen etwas hinderlich.

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Entgegen dem Vorgänger besitzt das Siberia 200 keine Steuerung an den Ohrmuscheln, sondern eine Kabelfernbedienung. Schade finden wir. Die Kabelfernbedienung ist schlicht und relativ handlich, aber etwas unförmig und bleibt daher gerne mal irgendwo hängen. Das ist nicht nur nervig, sondern schadet auf Dauer.
Es lässt sich gut einhändig abnehmen, jedoch war keiner der Tester dazu in der Lage es auch wieder einhändig aufzusetzen. Dafür ist der Bügel einfach zu flexibel.

Tragekomfort ist immer höchst subjektiv. Dennoch empfanden fast alle Tester das Headset als angenehm oder eher angenehm. Nur einer empfand es als drückend und unangenehm. Es ist sicher nicht der Top Scorer in diesem Bereich, aber zählt du den eher besseren.


Tonwiedergabe und -aufnahme:
Und auf zum nächsten K.O.-Kriterium für Headsets, der Sound. Das Siberia 200 bewirbt sich gerne als DAS Gamingheadset für E-Sport und Teamspiele. Die Anforderungen sind dementsprechend hoch. Besonderen Focus erwarten wir auf Sprachverständlichkeit, selbst in lauten Umgebungen und hektischem Spielgeschehen. Sehr gute und verständliche Sprachaufnahme gehört natürlich ebenfalls dazu, damit die Teammates einen auch ebenso gut verstehen.
Kann das Seberia 200 die selbst erstellte Messlatte erreichen, oder gar überspringen? Wir machen es kurz: teilweise.
Die bewährten 50mm Neodym-Treiber sind mittlerweile Standard, liefern aber immer noch gut ab. Der Klang ist sauber, erstaunlich klar und differenziert. Höhen werden nicht überspitzt aber scharf gezeichnet. In der Mitte schwächelt das Headset ab und an. Während die Spieleumgebung tadellos realistisch wiedergegeben wird, fehlt es in Musik und Filmen etwas an Präsenz. Die Tiefen sind weich und rund, sauber in An- und Abklang, keines Falls aufdringlich. Wenn von der Musik verlangt, kann der 50er Treiber auch ordentlich Bassdruck erzeugen, hält sich aber zum Beispiel bei Klassik und Jazz angenehm zurück. Das ist super ausbalanciert! Seine musikalischen Stärken spielt das Siberia vor allem in Elctro, Pop aber auch Jazz, Klassik und Soul aus. Bei Rock und Hip-Hop muss es eingestehen kein Hifi-Kopfhörer zu sein. Ganz klar zeigt sich, was das Headset sein möchte, ein Kommunikationsmedium und das kann es in der Wiedergabe auch ohne jeden Zweifel. Stimmen werden sehr sauber und klar verständlich wiedergegeben und lassen sich auch gut aus dem Chaos einer Schlacht oder einer wilden Schießerei heraushören. Die Ortung ist ganz gut, kann aber natürlich nicht mit einem Surround-Headset mithalten. Hintergrundrauschen ist uns in keiner Situation aufgefallen.
Bei der Stimmenaufnahme sieht es leider komplett anders aus. Das Mikrophon ist ein Totalschaden. Es sieht nicht nur billig und schlecht verarbeitet aus, es klingt auch genau so.
Bei der Aufnahme erzeugt es ein nerviges Rauschen, das zwar nicht sehr laut ist, aber auf Dauer stört. Das Mikrophon ist leise, extrem leise! Wir mussten es wenige Millimeter von den Lippen entfernt platzieren, um überhaupt eine Aufnahme zu bewirken. Das ist extrem nervig, da man immer wieder mit dem Mund gegen das Mikro stößt und dennoch wurden immer wieder Wortfetzen verschluckt. Teamkameraden hatten allesamt große Probleme, uns zu verstehen. Die Aufnahmequalität wird dem Rest des Headsets ebenfalls nicht gerecht. Aufnahmen sind undeutlich und leicht verzerrt mit Nebengeräuschen.
Wow, ein absolutes no-go! Der Unterschied zu anderen Geräten der Preisklasse ist immens.
Mit diversen Windowseinstellungen oder Programmen lässt sich noch einiges herauskitzeln, aber ein gutes Mikro wird das bei allem Aufwand nicht werden. Erstaunlicherweise scheint es mit hellen Stimmen von Frauen nicht ganz so große Probleme zu haben.

Das Siberia 200 präsentiert sich als guter Kopfhörer mit schönem, sauberen Klang. Das Mikro ist kaum zu gebrauchen.


Fazit:
"The best gaming headset" heißt es auf der Seite von Steelseries.
Bei uns im Test konnte das Siberia 200 diesem nur in Teilen gerecht werden. Zwar liefert es guten Klang und eine ausgezeichnete Stimmwiedergabe, eine ausgewogene und realistische Spielumgebung und auch in Musik sehr vernünftige Ergebnisse, aber das Mikrophon hat uns sehr enttäuscht. Besonders da es als Teamspiel- und E-Sports-Gaming-Headset beworben wird, hatten wir auf ein tolles Mikro mit klarer und sauberer Stimmenaufnahme gehofft. Dafür hat es sich leider nicht bewähren können.
Das ist sehr schade, da das Siberia 200 in allen anderen Kriterien einen guten bis sehr guten Eindruck machte. Es sieht schick aus und hat einige spannende Designkniffe. Es ist gut verarbeitet und hat viele clevere Details wie das leichte und dennoch funktionale Kopfband, die guten Ohrmuscheln mit Belüftung und dennoch guter Abschirmung. Es ist sehr bequem und ermöglicht auch lange Sessions ohne heiße Ohren oder Drücken. Und dazu ein guter, markttauglicher Preis von um die 70 EUR. Alles gute Voraussetzungen. Wäre da nur nicht das Mikrophon.
Unsere Empfehlung, bei der nächsten Version nicht wieder am Mikro sparen, dann wird es zwar nicht das beste Gaming-Headset, aber zumindest ein sehr gutes.

Geändert von Robert (07.10.2016 um 17:23 Uhr)
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Killerpixel (07.10.2016), Michalito (18.10.2016), MisterSchue (07.10.2016), swatcher1 (08.10.2016)
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200, siberia, steelseries


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