Cooler Master Gel Maker Nano - Usertest
Inhaltsverzeichnis:
1. Vorstellung & technische Daten
2. Testprobanden und -prozedere
3. Reinigung und Auftragen der Paste
4. Tests
5. Abschließende Meinung
1. Vorstellung & technische Daten
Cooler Master hat mit der Gel Maker Nano laut eigenen Aussagen ein Produkt für Enthusiasten im Sortiment. Nutzer sollen dank Nano-Kristallpartikel gute Temperaturen erhalten. Die hohe Wärmeleitfähigkeit von 11 W/mK für eine elektrisch nicht leitende Paste bestätigt dies. In den einschlägigen Preisvergleichen finden sich nur wenige Konkurrenzprodukte, die diesen Wert toppen ohne auf elektrische leitende Materialien zurückgreifen zu müssen.
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Zum Testen erhielt ich von Cooler Master mehrere Tuben, weit mehr als für einen Test notwendig wäre. In jeder Blisterverpackung befinden sich neben der 4 Gramm Spritze noch eine Spachtel zum Verteilen selbiger sowie ein feuchtes Reinigungstuch. Nüchtern betrachtet wenig Zubehör, doch wir reden schließlich über Wärmeleitpaste und kein 300 € High-End Mainboard. Bei einem Verkaufspreis von knapp über 7 € und dem schon oben genanntem Leistungswert jedoch wieder eine ordentliche Dreingabe.
Noch mal kurz die Fakten:
- Inhalt: 4 Gramm
- Form: Spritze
- Wärmeleitfähigkeit: 11 W/mK
- Zubehör: Spachtel, Reinigungstuch
2. Testprobanden und -prozedere
Wie erwähnt ist die Gel Maker eine der stärksten elektrisch nicht leitenden Wärmeleitpasten am Markt. Dies musste sie natürlich unter Beweis stellen. Hierfür habe ich zwei Testfälle vorgesehen.
- Meine CPU (i7 860) mit Prolimatech Megahalems und Scythe 140 mm
- Meine - ebenfalls etwas betagtere - GPU Asus GTX 670 DirectCU II
Die CPU wurde von mir vor knapp einem Jahr mit Wärmeleitpaste neu versorgt. Hierbei handelte es sich um ein namenloses Produkt von Prolimatech, nach der Verpackungsfarbe mutmaßlich um die PK-1. Mit angegebenen 10.2 W/mK sollte sie sich nicht viel schlechter als die Gel Maker schlagen. Als zweiten Kandidaten habe ich meine Grafikkarte auserkoren. Aufgrund des Alters vermute ich schon angetrocknete alte Wärmeleitpaste, hier tippe ich auf eine erhebliche Besserung durch die Gel Maker .
Doch zuerst möchte ich die nackten Probanden mit der alten Wärmeleitpaste zeigen. Gegenüber meiner CPU, ist die GPU - wie erwartet - gut eingeschmiert. Bei der CPU sieht man gut, dass ich nach dem Prinzip arbeite "weniger ist mehr."
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Entgegen der üblichen Volllast Testszenarien mit Prime95 und Furmark wollte ich realistischere Benchmarks heran ziehen. Entschieden habe ich mich für Cinebench R15 (Build RC83328DEMO) und Unigine Heaven 4.0. Ersterer lief auf den Default Einstellungen und der Heaven auf Extreme. Beim Cinebench habe ich drei Durchläufe gemacht um die CPU etwas aufzuheizen und den letzten protokolliert. Den Heaven habe ich laufen gelassen, bis sich Lüfter und Temperatur der GPU eingependelt haben. Danach habe ich den Benchmark gestartet. Den Heaven habe ich gewählt, weil ein höherer Boosttakt durch eine vermeintlich geringere Temperatur in einen höheren Punktestand resultieren könnte. Viel Konjunktiv, aber ich wollte gerüstet sein.
Anzumerken sei noch, dass die Raumtemperatur über den kompletten Testzeitraum konstant 22 °C betrug. Ebenso ist zu erwähnen, dass ich die Lautstärke und Lüfterdrehzahl der CPU nicht weiter erwähnen werde, da alle meine Lüfter - bis auf Grafikkarte - ungeregelt (feste Spannungsversorgung) und unhörbar agieren.
3. Reinigung und Auftragen der Paste
Gereinigt habe ich beide Teile zuerst vorsichtig mit etwas Küchenrolle, anschließend erwies sich das beiliegende, leicht alkoholfeuchte Tuch als ausgesprochene Hilfe.
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Für gewöhnlich trage ich Wärmeleitpaste mit einer Kreditkarte oder ähnlichem Hilfsmittel auf. In diesem Fall wollte ich den kleinen, mitgelieferten Spachtel austesten. Entgegen einiger Tipps, habe ich die Paste nicht erwärmt und bei Zimmertemperatur verarbeitet. Verwunderlich war, dass sie geschmeidiger und flüssiger als von anderen angegeben aus der Spritze kam. Doch nach ein paar Streichvorgängen mit der Spachtel hat sich dieser Zustand schnell geändert. Die Gel Maker wurde etwas zäh, lies sich dennoch einigermaßen gut verstreichen. Das Ergebnis ist auf dem Bild zu sehen. Ebenso sieht man, dass es mir nicht möglich war, wieder ein so feinen Film wie vorher (auf der CPU) hinzubekommen.
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Der Vollständigkeit halber, hier noch Bilder nach kurzem andrücken und leichtem Drehen des Kühlers. Dies soll als Test dienen, wie gut der Kontakt zwischen Kühler und Chip hergestellt ist. Es ist gut zu erkennen, dass nun überall ein Kontaktschluss zwischen Kühler und Die herrscht. Eine Verbesserung der Temperatur - trotz mehr Wärmeleitpaste - dürfte das Ergebnis sein.
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Anschließend wurden die Kühler wieder verschraubt, die Karte eingebaut und der Rechner nach dem oben beschriebenem Verfahren wieder getestet.
4. Tests
Mein Prozedere habe ich schon im 2. Kapitel erwähnt, hier möchte ich euch die gewonnen Resultate aufzeigen. Vornweg: Ich wurde doch ein wenig von der Paste überrascht.
Entweder lag es am schlechten Kontakt bei der CPU oder die Prolimatech Paste hat es nach - ich kann es nicht mal genau sagen - zig Jahren einfach hinter sich.(Gemeint ist das Alter der Spritze, das Auftragungsdatum liegt höchstens ein Jahr zurück.) Jedenfalls liegen die Werte weiter auseinander als ich es mir vorgestellt hätte. Hatte meine CPU mit der alten Paste im Idle mindestens 30 °C, so waren es nach der Behandlung 27 °C. Gerade ein mal 5 °C oberhalb der Raumtemperatur, schon mal kein schlechter Wert. Auch nach, bzw. während des Benchmarks verbesserten sich die Temperaturen. Von vormals 63 °C auf dem heißesten Kern sank die Temperatur um 5 °C auf 58 °C. Für einen simplen Pastenwechsel kein verkehrter Wert. Es bleibt natürlich die Frage im Raum stehen, ob der Unterschied durch die beiden verschiedenen Auftragemethoden und -mengen zustande kam. Falls gewünscht, könnte ich die CPU mit der Prolimatech Paste ähnlich bestreichen wie mit der Cooler Master. Dann wären noch besser vergleichbare Werte das Ergebnis.
Aufgrund des recht einfachen Boost der ersten Core i Generation auf dem Sockel 1156 ist der Punkteunterschied quasi nicht vorhanden. 438 Punkte gegenüber 422 Punkten entsprechen einer Verbesserung von 3,8 %, das verbuche ich mal als Messtoleranz. Das Augenmerk hier, liegt klar bei den verbesserten Temperaturwerten.
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Bei der GPU habe ich in einem vorhergehenden Kapitel schon erwähnt, dass ich mit einem größerem Unterschied rechne. Dies blieb im Endergebnis vom Bench fast vollständig aus. 1,2 minimale FPS mehr, 7 Punkte oben drauf. Alles nicht der Rede wert.
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Doch bei der Temperatur, dem maximalen Boosttakt und der Lüftergeschwindigkeit gab es dann doch sehr erfreuliche Neuigkeiten. Im Idle hat sich wenig getan, hier ist die Temperatur um 2 °C nach unten gegangen.. Doch die Werte beim Benchmark sind das, was uns interessieren. Hier sehen wir 13 MHz mehr (OMG!!!!111elf!!!
), doch viel spannender ist die Temperatur und die damit einhergehend langsamer drehenden Lüfter. 2 °C bedeuten bei meiner Karte, welche schon vorher kein Krawallbruder war, 120 Umdrehungen weniger pro Minute. Das ist deutlich hörbar, oder eben nicht. Meine Karte ist aufgrund dessen kaum noch zu hören. Ebenfalls dauert die Aufwärmphase der Karte wesentlich länger. Dabei blieb die Karte sehr lange auf 1170 Umdrehungen pro Minute, was ungefähr der Idle-Drehzahl (1110 U/min.) entspricht. Somit ist die Karte aus meinem gedämmten Gehäuse unter dem Schreibtisch nicht zu hören und die Cooler Master Gel Maker war hier ein voller Erfolg.
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(Links: vorher Rechts: danach)
Abschließend zu den Tests noch ein Bild von einer neuen Spritze und jener, welche ich in den Tests benutzt habe. Wie man sieht, reicht die Menge von 4 Gramm durchaus für einige Anwendungen.
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Bei beiden Testfällen hat die Gel Maker gezeigt was sie kann. Gut, bei der Grafikkarte hatte sie relativ leichtes Spiel. Hier war die Paste alt und hart, trotz dessen hat der Austausch den (Geräusch-)Charakter der Karte noch weiter zum Positiven gewandelt. Ebenfalls hat sich die Paste bei der CPU gut geschlagen. Ein paar Grad Celsius im Idle und 5° unter Laste ist kein zu verachtender Wert für einen Wechsel der Kühlerpaste. Ein interessanter Vergleich wäre noch, die CPU mit einer ähnlichen Menge der Prolimatech zu beschmieren. Doch auch dann würde die Cooler Master Gel Maker vermutlich als Sieger hervor gehen. Das kann ich relativ salopp aus Erfahrungswerten beantworten, da ich die CPU sicherlich schon drei- bis viermal mit der Prolimatech bestrichen habe. Mal mit mehr, mal mit weniger Masse, aber am Ende fast immer mit dem gleichen Ergebnis.
Kommen wir zu meinem Fazit. Wer gerade Kühlerpaste braucht, bekommt mit der Gel Maker eine exzellente Kühlerpaste. Sie lässt sich mit der Spachtel einigermaßen gut verteilen. Erwärmt und mit der persönlich präferierten Methode sicherlich noch etwas besser. Und ist mir deshalb eine Empfehlung wert, ohne jetzt ein großes Round-up zu veranstalten.