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Alt 19.01.2017, 20:22   #1 (permalink)
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Standard Chieftec IX-03B 85W - Der Stahlwinzling

Chieftec IX-03B-85W – Der Stahlwinzling

- Das Gehäuse
- Äußerlichkeiten
- Einbau
- Worte zum Einbau
- Fazit
- Nachwort


Das Gehäuse
Die taiwanische Firma CHIEFTEC ist mit Sicherheit spätestens seit dem Dragon DA-01BD-OP vielen ein Begriff. Auch das letztes Jahr vorgestellte GP-01B Stallion sorgte auf der CeBit für aufsehen. Neben extravaganten Design- und Gaming-Gehäusen bietet die Firma schon lange ein umfangreiches Angebot an Behausungen für besonders kleine Systeme an: Die IX-Reihe ist seit 2013 eine vielfältige Produktreihe, die immer zwei gleiche Merkmale hat: Eine Versorgung per externem Netzteil und ein Mainboard-Tray im ITX-Format. Darüber hinaus gibt es, je nach Version, verschiedene Konfigurationen an Laufwerken, Wattstärken etc.

Die Serie wird bis heute gepflegt und erfolgreich weitergeführt. Das IX-03B-85W, das wir hier testen wollen, wurde Anfang 2016 vorgestellt und setzt im Prinzip noch auf den gleichen Grundaufbau wie 2013, hat aber ein neues Netzteil. Es kostet aktuell nur rund 55€ und besteht komplett aus Stahl.
http://img.tweakpc.de/images/2017/01...egVorne.md.jpg
Das IX-03B ist einer der kleineren Ableger der Serie. Neben Mainboard und Netzteil finden höchstens zwei Laufwerke und zwei Lüfter in dem 3,6 Liter Metallgehäuse Platz – dann ist Schluss. Wer später mehr will, kann den Grundaufbau aber auch noch erweitern, das ist Teil des Konzepts: Es gibt Aufsätze für interne und externe Laufwerke, die zum Teil auch Platz für einen höhere CPU-Kühler schaffen können.


Spezifikationen
  • Abmessungen (BxHxT): 197 x 84 x 220mm
  • PCI-Steckplätze: 0
  • Laufwerke: 2x2,5" oder 1x3,5"
  • Netzteil: extern
  • Mainboard: ITX
  • CPU-Kühler: Nach Konfiguration, 40mm maximal
  • Lüfter gesamt: 2
  • Lüfter seitlich: 2x50mm


Lieferumfang
Das Gehäuse wird in einem schwarz bedrucktem Karton geliefert. Im Inneren des Kartons befinden sich das Gehäuse, das externe Netzteil, die Netzteilplatine, die notwendigen Schrauben, zwei Montagebrücken für die Gehäuselüfter und ein zweiteiliger, magnetischer Ständer um das Gehäuse aufrecht aufzustellen.
http://img.tweakpc.de/images/2017/01...ng1db7b.md.jpg
Bei dem externen Netzteil handelt es sich um ein 12V-Modell, das in allen gängigen Stromnetzen funktionieren sollte. Die Ausgangsleistung ist auf 7.5A (→ 90W) spezifiziert. Das interne Netzteil ist auf 85W spezifiziert, eine genauere Angabe der Amperestärken für die einzelnen Leitungen (3,3; 5 und 12 Volt) fehlt leider.

Äußerlichkeiten
Beim Design setzt Chieftec klar auf eins: Schlichtheit. Das Gehäuse ist quaderförmig und aus grau lackiertem Stahl, einzig die Front setzt auf eine Brushed-Optik. An dieser gibt es ansonsten nur einen Startknopf, Frontanschlüsse fehlen.
http://img.tweakpc.de/images/2017/01...egVorne.md.jpg
Zur Montage muss einfach nur der Deckel des Gehäuses abgenommen werden. Dieser wird über zwei Schrauben an der Rückseite befestigt. Statt des Deckels kann man auch eine Art Zweitgehäuse für Laufwerke installieren, dieses wird von Chieftec einzeln angeboten und hört auf den Namen „MK-35DV“.

Erwähnenswert zur Außenhaut ist noch, dass sich an der Rückseite des Gehäuses kein gewöhnlicher Kaltgerätestecker befindet: Der Computer wird per DC-Hohlstecker versorgt, der wiederum von einem externen Netzteil gespeist wird. Im Falle des IX-03B-85W wird dieses mitgeliefert, im Falle des Normalen IX-03B nicht.
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Die Verarbeitungsqualität des Gehäuses ist sowohl außen als auch innen lobenswert. Zusammen mit den Netzteilen kostet das IX-03B-85W nur rund 55€ und dafür erhält man ein Gehäuse komplett aus Stahl, bei dem alle Kanten entgratet sind und der Lack sauber aufgetragen ist. Auch die Ausschnitte sind regelmäßig und lassen keinen Grund zur Kritik zu.


Einbau
Um ins Innere des Gehäuses zu gelangen muss man zunächst den Deckel abnehmen, der, wie bereits erwähnt, durch zwei Schrauben auf der Rückseite fixiert wird. Sind diese entfernt kann man ihn einfach nach hinten abziehen.

Anschließend kommt der Laufwerksträger zum Vorschein, dieser muss für die weiteren Installationsschritte ebenso abgenommen werden. Er wird von oben durch vier Schrauben gehalten und kann dann einfach herausgenommen werden.
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Nun ist man endlich im Inneren des Gehäuses angelangt, hier werden das Netzteil und das Mainboard eingebaut.

Netzteil
Das interne Netzteil wandelt die vom externen Netzteil gelieferten 12 Volt in 3.3 und 5 Volt oder gibt sie direkt durch. Für die Verbindung zwischen den beiden Netzteilen dient ein Hohlstecker, der als erstes installiert werden muss: An der Rückseite sind links und rechts entsprechende Bohrungen angebracht. Somit kann man das Netzteil in zwei Richtungen montieren, was später wichtig sein kann.
http://img.tweakpc.de/images/2017/01/28/Netzteil.md.jpg
Um den Stecker anzubringen wird dieser einfach von innen an die Gehäusewand gehalten und mit zwei Gewinde-schneidenden Schrauben von außen fixiert. In der anderen Bohrung kann auf Wunsch eine Antenne installiert werden.

Als nächstes wird das interne Netzteil festgeschraubt. Dafür sind an der inneren Gehäusefront links und rechts jeweils vier Gewinde eingebaut. In – je nach Revision des Netzteils – zwei oder vier von diesen werden mitgelieferte Abstandshalter geschraubt, das Netzteil aufgesetzt und mit Schrauben fixiert.

Das Netzteil kann man bei der Installation wahlweise in eine von zwei Richtungen drehen. Das ist wichtig, da viele Mainboards die SATA- und ATX-Stecker an der rechten Kante haben. Diese dürfen nicht mit dem 24-Pin-Anschluss des Netzteils kollidieren, ansonsten ist eine Inbetriebnahme unmöglich. Im Beispiel des verwendeten ASRock AM1B-ITX musste der 24-Pin-Stecker also zum PciE-Slot des Mainboards hin gewandt werden.

Das Netzteil bietet von Haus aus einen 24-Pin-ATX, drei SATA-, einen Molex- und einen 4-Pin-Stecker für die CPU an. Alle Stecker werden über einen einzelnen Anschluss am Netzteil versorgt, ein Kabelmanagement gibt es also nicht.

Mainboard und Kühlung
Der Einbau des Mainboards gestaltet sich simpel. Die für ITX benötigten Abstandshalter sind bereits vom Hersteller angebracht. Wie üblich wird einfach nach dem Anbringen der Slotblende das Mainboard auf die Abstandshalter gesetzt und mit Schrauben fixiert. Die Stecker für den Startschalter und die LEDs können bereits vor der Installation angebracht werden um später Arbeit zu sparen.

Es ist extrem wichtig bei dem verwendeten Prozessorkühler aufzupassen: Normale Boxedkühler sind bereits zu hoch für das Gehäuse. Einzig extrem flache Kühler wie der Noctua NH-L9a/i (37mm) können verbaut werden. Für den Sockel AM1 wäre der Scythe Kodati (34mm) eine Option.

Zusätzlich saugt der Lüfter eines Topblowers die Luft knapp an der Laufwerksschiene vorbei – er arbeitet also recht ineffizient. Um die Temperatur in dem kleinen System gering zu halten ist der Einbau zumindest eines der zwei möglichen Gehäuselüfter also durchaus sinnvoll.

2,5“ Laufwerke
Die zwei möglichen 2,5“Laufwerksplätze befinden sich am vorher bereits erwähnten Metallträger. An diesem werden die Laufwerke einfach von oben festgeschraubt. Zusätzlich kann man mit diesem die verlegten Kabel herunterdrücken. Der Träger sollte allerdings noch nicht eingesetzt werden.

Abschluss
Zum Abschluss des Einbaus sollten noch mal alle wichtigen Kabel überprüft werden. Die sehr engen Platzverhältnisse sollten bestmöglich ausgenutzt werden um Kabel aus dem Luftstrom zu schaffen und somit eine bestmögliche Kühlung zu ermöglichen.
http://img.tweakpc.de/images/2017/01...t_Offen.md.jpg
Zur Inbetriebnahme muss das Kabel des Hohlsteckers noch mit dem inneren Netzteil verbunden werden. Es handelt sich um eine 2-Pin-Buchse mit Einrastung, die einfach auf den entsprechenden Stecker geschoben wird.

Als letztes muss noch der Laufwerksträger festgeschraubt und anschließend der Deckel wird aufgesetzt werden. Nun kann der Rechner über das externe Netzteil angeschlossen und gestartet werden.
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Auf Wunsch kann man nun noch die beiden Ständer am Gehäuse anbringen: Diese werden durch Magnete gehalten und ermöglichen eine aufrechte Positionierung des Computers.
http://img.tweakpc.de/images/2017/01/28/Stehend.md.jpg


Worte zum Einbau
Wie üblich für Gehäusezwerge wie das IX-03B ist der Einbau mit Vorausplanung und Fehlversuchen verbunden. Die verbauten Komponenten sollten sorgfältig gewählt werden, und das nicht nur im Hinblick auf den Verbrauch. In diesen Platzverhältnissen kann bereits ein zweiter RAM-Riegel einiges an Nerven kosten, einfach weil einem der Platz fehlt.
Ideal ist das Gehäuse für möglichst „komplette“ Systeme, bei denen selbst das Laufwerk auf dem Mainboard installiert wird (M.2/mSATA), da dann mehr Platz für Kabel und Kühler bleiben.

In jedem Fall sollte sich immer mindestens ein drehender Lüfter (wenn nicht vom Prozessorkühler, dann vom Gehäuse) im System befinden: Selbst geringe Verbrauchswerte von beispielsweise 20W sorgen werden eben auf minimaler Fläche abgegeben und heizen damit das System auf. Für eine Kühlung über die Gehäuselüfter sollte zusätzlich die Ausrichtung des Prozessorkühlers bedacht werden: Die Lamellen müssen hierfür parallel zur Slotblende verlaufen, ansonsten gibt es einen Hitzestau. Zusätzlich sollte definitiv über eine Feinjustierung der BIOS-Einstellungen des Computers nachgedacht werden: 5 Watt weniger Verbrauch durch ein Undervolting von CPU, Chipsatz und RAM helfen selten so viel wie in diesem Gehäuse.

Alles in Allem macht das Gehäuse, eine den Verhältnissen entsprechende, gute Figur. Die Verkabelung ist bei einem derart kleinen System immer ein wenig anstrengend, aber nennenswerte Verbesserungsmöglichkeiten gibt es nicht – außer das Gehäuse größer zu gestalten - was wiederum das Konzept ad absurdum führen würde. Einzig der verbaute Molex-Stecker am Netzteil scheint ein wenig überflüssig zu sein: Normalerweise machen heutzutage nur noch Lüftersteuerungen von diesem Gebrauch, und eine solche hat in diesem Gehäuse definitiv keinen Platz. Positiv fällt im Gegenzug auf, dass weder das externe noch das interne Netzteil ein Spulenfiepen aufweisen.


Fazit
Mit dem Chieftec IX-03B-85W erhält man viel für wenig Geld: Beide für die Inbetriebnahme erforderlichen Netzteile werden bereits mitgeliefert, dennoch kostet das Gehäuse nur 55€ und besteht komplett aus Stahl. Die Verarbeitung leidet dabei nicht: Die Ausschnitte sind sauber, die Kanten entgratet und der Lack sauber aufgetragen. Auch die Ausstattung ist für den Preis gut, einzig einen Gehäuselüfter hätte Chieftec noch mitliefern können.

Der Einbau gestaltet sich für die Größte des Gehäuses anständig: Natürlich ist aufgrund des geringen Volumens viel Fingerspitzengefühl notwendig um die Kabel zu verlegen, doch eine wirklich Verbesserungsmöglichkeit gibt es hierfür nicht.

Alles in allem ist das IX-03-85W eine gute, günstige Möglichkeit für Bastler, die sich ein besonders kleines System aufbauen wollen. Die Möglichkeit nachträglich für knapp unter 15€ später noch einen Gehäuseaufsatz zu kaufen, in dem man weitere Laufwerke unterbringen kann, ist an dieser Stelle besonders erwähnenswert.


Positiv:
- Geringer Preis
- Anständige Verarbeitungsqualität
- Vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten

Negativ:
- Kein Gehäuselüfter mitgeliefert

Geändert von Oromis (06.02.2017 um 14:09 Uhr)
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Stichworte
chieftec, ix03b85w, stahlwinzling


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