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Stefan Payne 12.04.2016 22:42

über Kondensatoren, Hersteller und Spezifikationen - und warum vieles Bullshit ist...
 
Hoi

Aufgrund einer Diskussion in einem engl. Forum habe ich mal folgende Werte rausgesucht:
Here some numbers for 16V/2200µF Teapo Capacitors:
Size, Riple Current, ESR
13x25 2230 0.027 for TA Series, 10k Life
13x20 2480 0.023 for TB Series, 6k Life
13x20 2480 0.019 for TC Series, 10k Life
13x25 2770 0.018 for SJ Series, 5k Life
13x25 2230 0.027 for SY Series, 6k Life
13x25 2230 0.034 for ST Series, 10k Life

The Standard ones:
10x30 1780 0.032 SC, 2k Life (Downsize)
13x20 1720 0.033 SC, 2k Life (Downsize)
13x25 2000 0.028 SC, 3k Life

And there is no 2200µF/16V cap for the SZ Series.
But a 1800µF:
10x25mm, 2546mA, 14mOhm


Was sieht man hier?

1. ist es sehr deutlich, dass sich die Spezifikationen aller Kondensatoren zum Teil sehr stark unterscheiden!

2. Ist es einfach völlig indefferenzierter Blödsinn, zu behaupten, dass Teapo Kondensatoren generell schlecht wären!
Es ist bei Kondensatoren zwingend notwendig sich vorher erst einmal das Datenblatt des 'Übeltäters' anzuschauen, da es eben gewaltige Unterschiede in den Spezifikationen gibt...

3. Man sieht sehr deutlich, dass es relativ große Unterschiede bei den Spezifikationen der Kondensatoren gibt...
Der Unterschied zwischen dem besten und dem schlechtesten in dieser Liste sind etwa 540mA beim max. zulässigen Ripplestrom und 16milliohm (oder fast das doppelte bzw die Hälfte) beim ESR Wert.

4. Die SC Serie fällt sehr stark ab und hat kaum was mit den anderen Serien zu tun und ist in jedem Punkt deutlich schlechter!
Zwischen den 'Downsize' Teapo SC und der TB und TC Größe in 13x20mm sind riesige Unterschiede. Die Lebensdauer ist zwischen 3 und 5 mal so hoch wie bei der TC Serie, auch der ESR unterscheidet sich sehr deutlich...

'a trip for young players':
Im Laufe der Jahre ändern sich die Spezifikationen der Kondensator Typen z.T. deutlich.
So war CapXons alte GF Serie für max. 2000h spezifiziert, die neuen GF Typen aber für 5000h.
Man muss also nicht nur nach einem Datenblatt für den Kondensator suchen, der muss auch vom Jahrgang zu dem Kondensator selbst passen. Ein 2014 oder 2016er Datenblatt hilft bei einem 2010er Kondensator z.T. gar nicht.

Fazit:
Lasst euch nicht irgendwas von irgendwem einreden und macht euch selbst Gedanken über den Zustand. Schaut euch die Datenblätter der Komponenten an, über die gerade geredet wird...
Und wenn ihr einen kaputten Kondensator seht, schaut euch erst das Datenblatt an.
Und dann die Umgebung in der dieser Kondensator betrieben wurde. Denkt darüber ein wenig nach und überlegt, ob der Kondensator in einem guten Umfeld genutzt wurde oder ob das Umfeld doch eher feindselig war und der Kondensator hohe Temperaturen und/oder hohen Ripplestrom ertragen musste...

Viel Spass beim diskutieren!

Und wenn ihr Zeit und Lust habt, könnt ihr ja euch mal durch CapXons Katalog wühlen und auch noch einige Daten raussuchen und hier posten

Stefan Payne 22.06.2016 11:37

AW: über Kondensatoren, Hersteller und Spezifikationen - und warum vieles Bullshit is
 
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Stefan Payne 27.02.2017 03:54

AW: über Kondensatoren, Hersteller und Spezifikationen - und warum vieles Bullshit is
 
So, neue Infos:

Hab mal einige Netzteile vermessen und versucht die Temperatur der Kondensatoren so gut es ging zu erfassen und dabei sind:

Corsair HX750i, ~40°C (600-700W)
Super Flower Leadex II Gold, 650/750W: ~45°C
Xilence Performance A+/730W: ~45°C (auch hier war die Spule am wärmsten, die Temperatur vom Primären und Sekundären Kühler war einfach zu vernachlässigen)
Silverstone SX700-LPT: etwas wärmer, 46-48°C...

be quiet Pure Power L10: ~45°C (zwischen Sek. Kühler und Sek. Spule bei 67°C oder warens 76°C?)

Und Super FLower Leadex II hab ich noch mal unter erschwerten Bedingungen (bei etwa 650W) durchgenommen und bin dabei auch nicht auf 60°C (um genau zu sein 56°C) gekommen.
Testsetup war ein ASUS P6T DLX mit Westmere CPU, Scythe Ashura blasend in das Netzteil. und so weiter. Da ich leider nur einen Tempschätzer habe, konnte ich die Temperatur vorm Lüfter beim Netzteil nicht erfassen...
Aber meine primäre Tahiti Karte wurde 85°C warm statt ~65-70°C (da is 'nen Accelero IV druff)

Die Testreihe zeigt relativ deutlich, dass die Kondensatoren gar nicht (mehr) so warm werden und auch Netzteile generell (Gold Level und besser) nicht mehr so kritisch sind, wie es früher ev. der Fall war...


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