Keine Ahnung, ob wir das schon mal hatten, aber Ihr wisst nicht wie sehr mir dass hier aus der Seele spricht. Besonders Phase 4 und 5 ist bei mir sehr ausgeprägt- ich hab mir jetzt mal ne Liste gemacht, mit Dingen die ich jetzt gleich am liebsten tun würde- sind insgesamt 10 Sachen!
Hier die 8 Phasen der KLausurvorbereitung 1. Die Diesmal-beginne-ich-rechtzeitig-Phase
Am Anfang der Planung sind die Studenten ziemlich optimistisch. Immerhin
besteht die Aussicht, dass mensch wenigstens dieses Mal auf sinnvolle und
systematische Weise arbeitet. Obwohl er um keinen Preis der Welt bereit ist,
gleich an die Arbeit zu gehen, rechnet der Student in dieser Phase fest
damit, dass der Arbeitswahn irgendwann spontan über ihn kommt. Bald.
2. Die Ich-werde-gleich-was-tun-Phase
Der Zeitpunkt für einen wirklich frühzeitigen Beginn ist nun verstrichen.
Die Illusion, diesmal ein perfektes Timing hinzukriegen schwindet. Parallel
dazu wird der Druck, anzufangen intensiver. Aber die Deadline ist noch nicht
in Sicht. Gleich geht's los.
3. Die Was-soll-ich-nur-tun-wenn-ich-jetzt-nichts-tue-Phase
Während die Zeit ungenutzt dahinzieht, hat sich die Frage eines
rechtzeitigen Beginns endgültig erledigt. Diese Hoffnung ist dahin - dafür
kommen Visionen. Der Student malt sich aus, wie es wäre, wenn die Prüfung
über Nacht abgeblasen oder -noch besser- verschoben würde, ohne dass
irgendwer gemerkt hätte, dass er schon wieder nicht in die Hufe gekommen
ist. Er beruhigt sich mit der Vorstellung, in mörderischen
Nachtschichten alles bisher Versäumte nachzuholen - demnächst! Er entwickelt
eine komplizierte Ausreden-Logistik. Trotzdem: Noch könnte er die
Vorbereitung termingerecht abschließen.
4. Die Ich-tue-jetzt-was-anderes-Phase
Fast alle Studenten beginnen in diesem Stadium mit hektischen Aktivitäten,
die alles Mögliche betreffen, nur nicht die Vorbereitung. Sie setzen alle
ihre angesammelten Kräfte daran, den Schreibtisch endlich vollständig zu
säubern. Sie nehmen sich längst abgelegter Arbeiten an. Sie füllen ihre Zeit
mit Dingen, die ihnen wirklich unangenehm sind - bloß, um die
Prüfungsvorbereitungen zu verdrängen.
5. Die Ich-hab'-auch-ein-Recht-auf-Freizeit-Phase
Der Emotionshaushalt des Studenten ist nun äußerst fragil. Einerseits ist es
ihm gelungen, sich selbst zu belügen. Andererseits wachsen die
Schwierigkeiten bezüglich der Zusammenfassung mit jeder Stunde. In dieser
Phase neigt der Student zu tollkühnem Eskapismus: Angesichts all der
Anforderungen, die an ihn gestellt werden, manifestiert sich nun das Gefühl,
mindestens einmal ein Recht auf Freizeit und Vergnügen zu haben. Die
Prüfung, redet er sich ein, ist bloß ein Klacks, wenn er sich
vorher erstmals was gönnen kann. Jetzt fahren die Studenten erst mal nach
Hause, gehen ins Kino oder betrinken sich vorsätzlich.
6. Die Es-ist-immer-noch-etwas-Zeit-Phase
Obwohl er sich nach diesen Vergnügungen schuldig fühlt, und obwohl ihm der
Boden jetzt jeden Moment unter den Füssen wegzubrechen droht, setzt der
Student immer noch auf Zeit. Er ist allerdings sicher, dass er demnächst in
einen geradezu tierischen Arbeitsrausch verfallen wird. Jetzt konzentriert
er sich darauf, Zwischenergebnisse
vorzutäuschen. "Ja, ja, ich bin mittendrin.." ist in dieser Phase sein
Standardsatz.
Nebenfronten werden eröffnet. "Ich bin gerade auf einen interessanten Aspekt
gestoßen..", versucht er den Mitstudenten weiszumachen.
7. Die Mit-mir-stimmt-etwas-nicht-Phase
Gleichzeitig plumpst er jetzt in tiefe Depressionen. Die Prüfungstermine
sind zum Greifen nahe - aber unser Student hat so gut wie nichts in der
Hand. Selbstvorwürfe und Selbstzweifel holen ihn ein. Er ist überzeugt, dass
ihm einfach fehlt, was alle anderen aufweisen können: Disziplin, Mut, Grips!
8. Der Showdown - Die panische Phase
An diesem Punkt muss der Student seine Entscheidung treffen: Das sinkende
Schiff verlassen oder bis zum Ende durchhalten. Der Druck ist so groß, dass
er es nicht mehr aushält, auch nur eine einzige weitere Sekunde auf Kosten
der Vorbereitung zu verlieren. Sämtliche Fremdeinflüsse werden
ausgeschaltet. Der Student wäscht sich
nicht mehr, verweigert die Nahrungsaufnahme, meidet die Wirtschaften und
unterdrückt
den Pinkelzwang. Ohne Wenn und Aber wirft er sich jetzt in die Schlacht.
Energiehormone werden in Extradosierungen ausgeschüttet. Die Arbeit geht
voran. Die Gewissheit, die Prüfung doch noch durchstehen zu können ist da.
Die Arbeit ist schwierig und schmerzhaft - dennoch gerät der Student nun in
die euphorische Phase. Es ist genau dieser Rausch, den er eigentlich sucht.
Das Gefühl, es gerade noch einmal zu schaffen. Dazu das Bewusstsein, in
Besitz von Riesenkräften zu sein: Seht, das
Ergebnis ist gar nicht so schlecht! Erst recht, wenn man bedenkt, dass keine
Zeit
mehr war. Ein anderer hätte das in der vorgegebenen Zeit auch nicht besser
hingekriegt.