AW: Nach Winnenden Amoklauf die üblichen Verdächtigen
Hab mir die ganze Diskusion zu Gemüte geführt und muss den meisten Punkten 100pro zustimmen.
Was ich dennoch anmerken wollte, auch auf die Gefahr hin mich bei manchen unbeliebt zu machen, wie sollen wir uns noch wie früher um unsere Kinder kümmer wenn beide Eltern arbeten gehn müssen damit die Familie über die Runden kommt.
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Zitat:
Zitat von Joerg
Das ist meiner Meinung nach der Punkt: Viele Eltern kümmern sich nicht um die Kinder. Da kann man denen per Gesetz verbieten oder auferlegen, was man will - das juckt keinen!
Ich hatte den Punkt mit der Verantwortung der Eltern ja schonmal angesprochen. Da keiner drauf reagiert hat, hab ich mal angenommen, dass die meisten entweder zu jung oder uninteressiert sind.
Umso mehr freue ich mich darüber, dass du diesen Punkt nochmal ausführlicher ansprichst. Wir können die Verantwortung für die kids nicht abschieben.
In manchen Bereichen kann man sie mit den Lehrern teilen, aber im Vordergrund stehen immer die Eltern. Die sollten vordergründig aber nicht ständig an Verantwortung denken, sondern vielmehr daran,
was ihr Kind für eine Persönlichkeit entwickelt. Wofür interessiert es sich, was bedrückt es?
Mein Sohn wollte mit 15 oder 16 SAW sehen. Ich hab den Film gegen meine Überzeugung besorgt, wohl wissend, dass er ihn sonst woanders organisiert. Dann haben wir ihn uns zusammen angesehen.
Ich hab ihm gesagt, dass ich den Film grausam und widerwärtig finde. Er fand ihn toll und alle seine Kumpels haben den auch gesehen. Es war halt Gesprächsstoff an der Schule.
Sollte ich ihn zum Außenseiter machen, zum Einzigen in der Clique, der nicht mitreden kann?
Wir haben drüber geredet und ich war mir sicher, dass er kein "Nachahmer" wird.
Inzwischen ist er 19 und fährt selber Auto. Obwohl er GTA IV spielt, fährt er keine Leute über den Haufen und rammt nicht absichtlich andere Autos.
Ich kann auch heute noch ins Zimmer kommen und zusehen, was er spielt. Manchmal kommt er sogar von sich aus und zeigt mir, was es Neues gibt oder wo er nicht weiter kommt.
Ach ja, Prüfung für Eltern. Wie soll sowas aussehen?
Wenn ich diese "Ratgeber" oder "Nanny" Sendungen im Fernsehen mal anschaue, wird mir schlecht. Wenn das die Richtung für ein Gesetz werden würde, müßte man auswandern.
Zeit und Interesse für sein Kind kann man nicht verordnen.
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Zitat:
Zitat von sp
Was ich dennoch anmerken wollte, auch auf die Gefahr hin mich bei manchen unbeliebt zu machen, wie sollen wir uns noch wie früher um unsere Kinder kümmer wenn beide Eltern arbeten gehn müssen damit die Familie über die Runden kommt.
Wenn ich die Zustände von heute und den 50er/60ern vergleiche, als es noch keine staatlichen Zuschüße für jeden Pipapo gab, frage ich mich wie auch nur 1 Deutscher die 2 Jahrzehnte überlebt hat. Zumal die Menschen damals zufriedener waren.
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@Seebär
Da brauchst du gar nicht so weit in die Vergangenheit schweifen.
Wenn ich an die Kindergarten- und Schulzeit meines Kindes denke, waren die Aktivposten genau die Eltern, die auch im job "was zu melden" hatten,
Leute die mehr als 40 Wochenstunden abreißen.
Je mehr man zu Hause rum hängt, desto mehr beschäftigt man sich nur noch mit sich selbst.
Ich will hier keinen diffamieren, der mal arbeitslos war/ist- die Erfahrung durfte ich selber auch schon auskosten.
Ich rede von Leuten, die seit 20 Jahren kein Bein mehr auf die Erde kriegen.
Oft liegt das "Nicht-Kümmern" nicht am Geld, sondern an der eigenen Verzweiflung.
Wenn man für sich selbst keinen Ausweg mehr sieht, kann man auch seinen kids keine Perspektiven zeigen.
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Ich könnte jetzt noch dazu sagen: Was hat das, was man damals nicht hatte oder unbedingt gebraucht hat, gekostet im Vergleich zu dem was man heutzutage denkt zu brauchen und auch hat ohne es wirklich zu brauchen.
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Zitat:
Hmm...ich behaupte mal JA. Verboten ist nur der Verkauf derartiger Spiele an Jugendliche. Wenn jemand z.B. für seinen 16jährigen Sohnemann ein FSK18 Spiel kauft und ihn das zocken lässt, ist das - so denke ich - nicht strafbar.
Jein, wenn wirklich Spiele an so einem Fall schuld wären, wäre es durchaus Mittäterschaft.
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OMG Die spinnen die Seeländer!
wie will man das denn bitte nachweisen? Solche spiele werden in Privaten räumen gespielt, NOCH muss man keinen Ausweis einscannen wenn man einen PC benutzen will und ob dsa im Wissen der Eltern geschieht sei auch dahingestellt.
'Killerspiele' ist also das neue Argument nach 'Terrorgefahr', die Menschen [am PC?] zu überwachen?!
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Bals ist warscheinlich foraussetzung um einen waffenschein zu bekommen,das man keine killerspiele spielt,wenn das so weiter geht seh ich für meine zukunft schwarz-.-
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Ich meine glueckicherweise wird ja nicht nur darauf rumgehackt, inwieweit "Killerspiele" fuer solche Taten verantwortlich seien koennen.
Dr.Cox hat aber etwas entscheidendes geschrieben:
welcher Vater bringt seinem Sohn radfahren ohne Stuetzräder im Strassenverkehr bei und welche mutter wirft ihr Kind ohne Schwimmärmel ins 2m Becken
Und genau das ist es
Der Umgang mit dem PC sollte halt auch begebracht werden und "ueberwacht"
Meine Mutter meinte auch CS und Co seien inhaltlich nicht gerade gehaltvoll, verstand aber meine begeisterung, welche im TeamPlay liegt. Sie wusste im großen und ganzen immer ein bischen was ich so im www getrieben habe (sicher hätte ich das verbergen koennen aber wozu?)
Zum verschärfen des Waffengesetzes sagte schäuble etwas entscheidendes:
Warum soll man das Waffengesetz verschärfen, wenn es scheinbar nicht eingehalten wird. Hätte der Vater (weswegen er sich wahrscheinlich auch verantworten muss) Die Monition als auch die eine Waffe vorschriftsmäßig gelagert hätte Tim K. nicht so leicht heran gekonnt, unter Umständen hätte dies die Tat von diesem Ausmaß schon verhindert.
Ich denke man sollte offener mit dein Killerspielen umgehen und bei seinen Kindern mal schaun was sie denn da eigenlich machen (aus interesse, nict wegen der Kontrolle) dann können Eltern auch besser verstehen was da eigentlich passiert und muessen nicht den Schund Glauben den Bild und Co verzapfen
Also bitte: Ich wuensche eine offene und faire Debatte zu dem Thema, da bestimmte inhalte sicherlich psychische Einfluesse haben (manches gehoert einfach nicht in Kinderhände), zum Amokläufer machen sie aber sicher nicht
AW: Nach Winnenden Amoklauf die üblichen Verdächtigen
Tag zusammen,
das Thema der aktuellen Gewalttaten in der Gesellschaft, kann doch nicht durch Anpassung/ Verbesserungen auf und in der Bildungsebene passieren.
Das würde dem Steuerzahler, den fehlenden Bildungskräften und den Politikern zu sehr belasten Denn wo sollen Sie schon als erstes ansetzten?
Bei den fehlenden Bildungskräften, na ja, hier wird eh schon unter den einzelnen Ländern die Lehrkörper abgewerbt (gerade in den neuen Bundesländern in Richtung alte Bundesländern) um die Löcher zu stopfen. Somit wird hier nicht viel passieren.
In der Politik kann nicht viel passieren, schon alleine aus dem Grund da es kurz vor den Wahlen wahrscheinlich keine billigung der neuregelung im Bundeestag noch umgesetzt werden kann, da Sie alle in die Werbung für IHRE Partei versuchen unter die pseudo-demokratische Gesellschaft (alle 4 Jahre haben wir einmal die Macht, aber nur in Stiftform) auf Ihre, "die wahre" Seite der Macht zu ziehen.
Und egal was sie machen, es wird sich immer auf den lieben Steuerzahler auswirken, egal wie entschieden wird.
Mein Ansatz wäre erst einmal die Medien unter die Kontrolle zu bekommen, bevor Gamer, oder sonst wer attakiert und in seinen Rechten entschieden wird.
Es ist doch nicht zu übersehen wie verdumment das TV in den letzten JAhren geworden ist...unnütze Talkshows die gefaket sind, Filme und vorallem "Kinderfilme" (Trickfilme) die Gewalttaten schon zur Mittagszeit bringen, Nachrichten die dem Zuschauer sugerrieren das Amokläufe schon mehr oder weniger zum Alltag gehören, Diese Themen werden so aufblasen von den Medien, dass Sie rund um die Uhr 24x7 jedem ins Hirn des Zuschauers gespeichert wird. Hier wäre doch ein Ansatz, da Kinder schon mehr als 3 Stunden am Tag vor der Glotze sitzen. Es sollte doch hier shcon mal mit Bildung angefangen werden.
Na ja, wir werden sehen welche Folgen es nun wieder haben wird für die friedlebende Gamercommunity...
AW: Nach Winnenden Amoklauf die üblichen Verdächtigen
Ich weiß nicht, ob die "Verblödung" der Allgemeinheit wirklich etwas damit zu tun hat, dass es Amokläufer (und halt vor allem Jugendliche Amokläufer an Schulen) gibt.
Schaut man sich mal die Geschichte an, so sieht man, dass es immer schon, zu quasi jeder Zeit eine Art Amokläufer gegeben hat, auch in Deutschland. Prozentual gesehen ist das ziemlich gleich bleibend, hat sich halt nur auf die Schulen durch Jugendliche ausgeweitet, wenn ich das bisher richtig verstanden habe.
Das bedeutet, dass wir uns "nicht wirklich Sorgen machen müssen" - womit ich meine, dass das natürlich unschöne Szenen sind, dass wir Vorkehrungen dagegen treffen sollten, die Gesetze wirklich einhalten sollten usw. usw., nicht jedoch dass wir nach wirklich nachvollziehbaren Gründen suchen müssen. Man versucht nur das Unerklärliche für sich selbst und die Gesellschaft zu erklären, da etwas, was man nicht erklären kann, mysteriöses und unheimliches, ja Angst, ausstrahlt. Darum muss irgend ein Grund her, der dafür verantwortlich ist, dass jemand zum Amokläufer wird - Schwachsinn (meist) wie ich finde.
Man könnte versuchen wirklichen Ursachen nachzugehen, dann aber nicht stündlich, oder wenigstens täglich, neue mögliche Ursachen als DIE einzig Wahre darstellen. Dadurch macht man sich selbst lächerlich (ähnlich wie auf das Zurückkommen alter Ursachen, die Klischeebehaftet sind oÄ).
Klar - Gewaltspiele senken die Hemmungen ein wenig, man wird an etwas "gewöhnt" was nicht alltäglich ist. Man tötet Menschen in Spielen. Jedoch sollte man dazu sagen, dass jeder halbwegs vernünftige, reife Mensch das von der Realität trennen können sollte. So finde ich es zum Beispiel Schwachsinn, dass in Deutschland Spiele so oft und teils so extrem zensiert oder gar indiziert werden - sie sind bereits ab 18, und wenn sie nur von entsprechenden Leuten gespielt würden, sollte das schon zu weniger Problemen führen.
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Das hatte ich gerade vergessen: Ich möchte noch hinzufügen, dass ich bewusst "reife" Menschen geschrieben habe, und nicht "volljährige" oder Ähnliches - Wann ein Mensch mit so etwas wirklich umgehen kann ist bei jedem mit unterschiedlichem Alter und Erfahrungen erreicht. So gibt es die einen Ausnahmen, die ohne Folgeschäden usw bereits mit 13 FSK 18 Filme und USK18 Spiele spielen, und die Anderen, die dies mit 20 tun und dennoch psychisch dadurch so labil werden, dass es ungesund wird. Die Altersbegrenzung ist ja nur ein Mittelwert, der dazu dienen soll, einzustufen, ob der Reifegrad der Person ausreicht...
Außerdem: Was wollen wir mit dieser Diskussion eigentlich bezwecken? Ich glaube das dient auch nur der Verarbeitung von dem, was in Winnenden passiert ist, wenn man sich austauscht, geht das einfach besser.
Das Thema, dass Eltern Interesse daran haben sollten, was ihre Kinder machen und so weiter, finde ich sehr wichtig. Ich selbst bin bestes Beispiel dafür, dass sich meine Eltern nie wirklich dafür interessiert haben, wofür ich mich interessiere... Falls dieses Thema noch einmal aufgegriffen wird, wäre ich auch bereit dazu ein wenig mehr zu schreiben, aber nun genug von mir, der Text ist lang genug
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