Praxis Arten von CPU-Kuehlkoerpern
Oder: Wie kommt die Waerme aus dem Prozessor ins Wasser?
Gleitschichtkuehler
Gleitschichtkuehler, auch Hohlraumkuehler genannt, sind die am einfachsten aufgebauten Kuehlkoerper. Zwischen 2 ebenen Metalllatten wird mittels Distanzstuecken ein Hohlraum erzeugt, der dann vom Wasser durchspuelt wird, oder es wird eine Metallplatte 1 bis 2 mm ausgefraest und mit einem flachen Deckel verschloessen.
Dadurch, dass zwischen der Bodenplatte, die die Waerme des Prozessors aufnimmt, und dem Deckel nur ein kleiner Abstand ist, ist die Grenzschicht recht klein.
Vertreter: Innovateks FlatFlow
http://www.tweakpc.de/gallery/data/5...k-flatflow.jpg
Vorteile
- preiswert
- einfach selbst zu bauen
- durch die geringe Bauhoehe auch bei beengten Platzverhaeltnissen montierbar
Nachteile
- bei einigen Modellen Einschraenkung des Durchflussquerschnittes
- eher schlechte Kuehlleistung
Strukturkuehler
Der Strukturkuehler eine Erweiterung des Gleitschichtkuehlers. Dem Boden wird eine Struktur gegeben, was die Kontaktflaeche zwischen Wasser und Kuehlkoerper erhoeht, und zusaetzlich fuer Wasserwirbel sorgt. Teilweise wird auch dem Deckel eine Struktur gegeben. Ein Strukturkuehler teilt die Vorteile eines Gleitschichtkuehlers bei gleichzeitig etwas besserer Kuehlleistung.
Vorteile
- durch die geringe Bauhoehe auch bei beengten Platzverhaeltnissen montierbar
Nachteile
- bei einigen Modellen Einschraenkung des Durchflussquerschnittes
- nur mittelmaessige Kuehlleistung
Vertreter: Koolance G200S
http://www.tweakpc.de/gallery/data/5...ance-g200s.jpg Kanalkuehler
Kanalkuehler sind die Urgesteine der Wasserkuehler. Sie bestehen zumeist aus einem Metallblock, in den ein Kanal gefraest oder gebohrt ist, durch den das Wasser laeuft. Dank des langen Kanals wird dem Wasser eine sehr grosse Oberflaeche geboten, an der es die Waerme aufnehmen kann.
Vorteile
- preiswert
- keine Einschraenkung des Durchflussquerschnittes
Nachteile
- nur mittelmaessige Kuehlleistung
Vertreter: Thermaltake Aquarius-Kuehlkoerper
http://www.tweakpc.de/gallery/data/5...e-Aquarius.jpg Parallelkanalkuehler
Viele sehr duenne parallel gefraeste oder gebohrte Kanaele, wodurch eine sehr grosse Oberflaeche erreicht werden kann. Eine spezielle Spielart sind die sogenannten Speedchannelkuehler, die viele sehr kurze und duenne gebohrte Kanaele aufweisen.
Vorteile
Nachteile
- hoher Durchflusswiderstand
- Gefahr des Verstopfens
Vertreter: Zern PQ
http://www.tweakpc.de/gallery/data/554/Zern-PQ.jpg Mikrostrukturkuehler
Mikrostrukturkuehler sind im Prinzip Strukturkuehler, bei denen die Strukturen allerdings stark verkleinert wurden. Damit wird eine sehr grosse Flaeche erzeugt, die sehr gut Waerme abgeben kann. Hergestellt werden sie meist durch verschmelzen duenner Kupferplaettchen. Aehnlich wie beim Gleitschichtkuehler wird die Grenzschicht auf ein Minimum reduziert.
Vorteile
- sehr gute Kuehlleistung
- durch die geringe Bauhoehe auch bei beengten Platzverhaeltnissen montierbar
Nachteile
- sehr hoher Durchflusswiderstand
- Gefahr des Verstopfens
- eher teuer
Vertreter: IceRex Cooler von Go Cooling
http://www.tweakpc.de/gallery/data/5...Rex-Cooler.jpg Duesenkuehler
Aus mehreren Duesen im Deckel wird das Wasser auf die Mitte der Grundplatte gespritzt, welche zumeist mit Strukturen wie feinen Kanaelen oder kleinen Vertiefungen versehen ist. Die dadurch entstehenden Verwirbelungen verringern die Grenzschicht erheblich.
Bei den besten momentan am Markt erhaeltlichen Kuehlkoerpern handelt es sich um Duesenkuehler.
Vorteile:
Nachteile:
- Duesen koennen verstopfen
- recht hoher Durchflusswiderstand
Vertreter: Alphacool NexXxoS XP Bold
http://www.tweakpc.de/gallery/data/5...os-xp-bold.jpg Kernkuehler
In Kernkuehlern wird ein massiver, ueblicherweise zylindrischer oder konischer Kern zumeist ring- oder spiralfoermig von Wasser umflossen. Haeufig werden auch Rillen oder Kanaele von aussen in den Kern gefraest, um dem Wasser einen Weg vorzugeben. Durch die grosse Bauhoehe kann eine sehr grosse Flaeche fuer die Waermeabgabe erreicht werden. Die Waerme hat jedoch einen sehr langen Weg durch den Kern, bis sie abtransportiert werden kann.
Vorteile:
- Gute Kühlleistung
- kaum Einschraenkung des Durchflusses
- sehr gute Notlaufeigenschaften (Pumpenausfall) durch den massiven Kern
Nachteile:
- teilweise sehr teuer
- sehr schwer, was die Halterungen am Mainboard belasten koennte
Vertreter: AquaComputer Cuplex Evo
http://www.tweakpc.de/gallery/data/554/cuplex-evo.jpg Arten von Radiatoren Oder: Wie kommt die Waerme aus dem Wasser wieder raus?
Die Aufgabe des Radiators ist es, die Waerme wieder an die Umgebungsluft abzugeben. Dazu muss eine moeglichst grosse Flaeche verwendet werden, die von Luft umstroemt wird. Radiatoren bestehen daher ueblicherweise aus einem moeglichst langen Rohrsystem, an welches grossflaechige Lamellen angebracht sind. Dabei sind die Rohre meist aus Kupfer, die Lamellen aus Aluminium. Gelegentlich bestehen Teile von Radiatoren auch aus Messing oder Stahl.
Passive Radiatoren
Passive Radiatoren kommen ganz ohne Luefter aus. Aehnlich einer Heizung wird die Waerme einfach abgegeben und durch das normale Aufsteigen der erwaermten Luft vom Radiator wegtransportiert. Diese passiven Radiatoren muessen sehr gross sein, um genuegend Flaeche fuer die Abgabe der Waerme bereitzustellen. Der Abstand der einzelnen Lamellen voneinander muss ausserdem recht gross sein. Sind bei einem Radiator die Lamellenabstaende zu gering und die Auftriebskraft durch die Konvektion reicht nicht um diese Grenzschicht zu ueberwinden, so "klebt" die Luft zwischen den Lamellen und diese Oberflaechen koennen nicht mehr zur Waermeabgabe beitragen.
Aktive Radiatoren
Aktive Radiatoren werden von Lueftern gekuehlt. Diese Radiatoren tragen ueblicherweise die Bezeichnungen:
- Single, wenn ein 12cm-Luefter verwendet wird,
- Dual, wenn zwei 12cm-Luefter verwendet werden,
- Triple, wenn drei 12cm-Luefter verwendet werden.
Es gibt auch noch groessere Radiatoren, die zumeist Monsterradiatoren genannt werden, an die bis zu neun 12cm-Luefter angebracht werden koennen. Weiterhin gibt es auch noch Mini-Radiatoren, die fuer einen bzw. zwei 8cm Luefter ausgelegt sind. Ganz allgemein gibt man auch haeufig die Größe des Radiators an, indem man die die Angabe der Größe der montierbaren Lüfter in mm addiert. Ein Radiator für einen 120mm Lüfter nennt man also 120er Radi; einen Radi für einen 80mm Lüfter einen 80er. Folglich einen Radi für 2 120er Lüfter, einen 240er, einen für 2 80er Lüfter einen 160er.
Durch die kompakte Bauweise ist es zumeist moeglich, diese Radiatoren in das Innere des Gehaeuses zu integrieren.
Die Lamellen dieser Radiatoren stehen haeufig sehr eng, was es erschwert, sie passiv zu betreiben, da sich aehnlich der Grenzschichten im Kuehlkoerper auch hier Grenzschichten bilden, die die Konvektion behindern oder ganz unterbinden. Die Luft "klebt" also im schlechtesten Fall im Radiator. Daher ist es speziell bei kleineren Radiatoren mit sehr eng stehenden Lamellen unumgaenglich, Luefter einzusetzen. Wobei hier zumeist ein ganz sanfter Lufthauch ausreicht.
Ideal ist jedoch eine Lueftersteuerung, die die Luefter nur bei Bedarf anschaltet. Bei geringer Last und damit geringer Waermeabgabe der in den Kreislauf eingebundenen Komponenten koennen die Luefter abgeschaltet und bei hoeherer Last entsprechend zugeschaltet werden.
Alternative Radiatoren
Neben den bisher genannten Radiatoren, die im Spezialhandel fuer Computer-Wasserkuehlungen zu finden sind, laesst sich natuerlich jeder andere Radiator verwenden. Als gute Alternativen zu den Spezialradis haben sich Auto-, Motorrad- oder Klimageraeteradiatoren erwiesen. Diese sind in gebrauchtem Zustand zumeist auch wesentlich preiswerter. Desweiteren sind sie in so ziemlich allen Groessen und Formen erhaeltlich. Jedoch kann einiges an Basatleaufwand erforderlich sein, speziell die Schlauchanschluesse und die Halterungen am oder im Gehaeuse koennten problematisch werden.
Verdunstungskuehlung
Die bei der Verdunstung entstehende Verdunstungskaelte bietet eine weitere Moeglichkeit, das Wasser wieder kalt zu bekommen. Sogenannte
Bong-Kuehler arbeiten nach diesem Prinzip. Durch ein langes, morglichst dickes Rohr laesst man Wasser rieseln, von unten blaest man dem Wasser einen Luftzug entgegen. Ein Teil des Wassers verdunstet, und kuehlt so die Wassertroepfchen ab. Mit dieser Methode ist es sogar moeglich, das Wasser unter Raumtemperatur zu kuehlen.
Die schon etwas betagte
GlobalWin Jefi, die gelegentlich noch im Handel zu finden ist, basiert auf dem gleichen Prinzip.
Diese Art der Kuehlung ist gedoch mit einigen Nachteilen verbunden. So muss haeufig Wasser nachgefuellt werden, da viel Wasser verdunstet. Dazu sollte demineralisiertes Wasser verwendet werden, da sich die Kuehlkoerper sonst recht schnell mit Kalk und aehnlichen nicht verdunstenden Bestandteilen von Leitungswasser zusetzen. Desweiteren sammeln sich im Wasser mit der Zeit Algen und Bakterien an, denen mit Wasserzusaetzen eher schlecht beizukommen ist, denn diese Zusaetze verdunsten haeufig innerhalb kurzer Zeit. Als weiterer unerwuenschter Effekt kann auftreten, dass die Luftfeuchte in dem Raum, in dem sich die Kuehlung befindet, ueber den maximal gewuenschten Wert ansteigen kann. Der Transport dieser Kuehlanlage duerfte sich auch als eher schwierig erweisen.
Eine Verdunstungskuehlung ist sicherlich aufgrund der genannten Nachteile fuer den Normalverbraucher eher ungeeignet, doch fuer Bastelfreaks und diejenigen, die das letzte Zehntel-Grad rausholen wollen, sicher nicht uninteressant.
Wassertanks
Hat man einen grossen Wassertank zur Verfuegung, kann man sich gelegentlich den Radiator ersparen. Gross ist hier im Sinne von einigen zig Litern zu sehen. Kleinere Gefaesse bis etwa 50 Liter sollten dabei auf jeden Fall offen gelassen werden, damit die Verdunstung einen zusaetzlichen Beitrag zur Waermeabgabe leisten kann. Eventuell kann es auch nuetzlich sein, einen Luefter auf die Wasseroberflaeche zu richten. Das Gefaess kann auch, eine entsprechend starke Pumpe vorausgesetzt, ausserhalb des Gebaeudes stehen und somit die zumeist niedrigeren Aussentemperaturen ausnutzen.
Pumpen
Verbreitet sind auch im Wasserkuehlungsbereich Aquarienpumpen, gelegentlich werden auch Teichpumpen verwendet. Die Aquarienpumpen sind dabei zumeist sehr langlebig, da ja im normalen Anwendungsbereich der Pumpen das Leben von Fischen von deren korrektem Funktionieren abhaengt.
Technische Daten
Typische Herstellerangaben fuer Foerdermengen der Pumpen liegen zwischen 300 und 1000 Litern pro Stunde, die sich jedoch in der Realitaet aufgrund des Durchflusswiderstands der einzelnen Komponenten auf 50-150 Liter pro Stunde und teilweise darunter reduzieren. Wobei im WaKue-Bereich 30 l/h nicht unterschritten werden sollten.
Ein weiteres wichtigeres Kriterium, an der die Leistungsfaehigkeit einer Pumpe abgelesen werden kann, ist die maximale Foerderhoehe. Die Pumpe muss in geschlossenen Systemen aber lediglich den Durchflusswiderstand des Gesamtsystems ueberwinden. Die maximale Foerderhoehe der Pumpe ist jedoch ein gutes Mass dafuer, wie gut die Pumpe das kann. In offenen Systemen muss das Wasser in vielen Faellen tatsaechlich hochgepumpt werden, hier ist die die Foerderhoehe tatsaechlich entscheidend dafuer, wie hoch die hoechste Komponente liegen darf.
12V vs. 230V
Die meisten der Aquarienpumpen benoetigen allerdings die normale Netzspannung von 230V, was bedeutet, dass das Anschlusskabel aus dem Rechner hinaus an eine normale Steckdose gefuehrt werden muss. Ebenso muss die Pumpe von Hand gleichzeitig mit dem Rechner eingeschaltet werden, wenn man sich Loet- und Bastelarbeiten am Netzteil nicht zutraut. Einige WaKue-Hersteller haben speziell umgebaute Pumpen im Angebot, die mit 12V laufen, die also bequem im Rechner anschliessbar sind. Diese Pumpen sind jedoch meist teurer als die 230V Varianten, wenn auch im laufenden Betrieb um einiges praktischer.
Eine einfache Moeglichkeit, das Einschalten einer 230V-Pumpe nicht zu vergessen, ist das Anschliessen des PCs und der Pumpe an eine schaltbare Steckdosenleiste.
Das Einfuellen des Wassers ist aber mit einer 12V Pumpe schwieriger, da zumindest das Netzteil des Computers dabei laufen muss, der Computer selbst aber nicht laufen darf, mangels Kuehlung. Die Hersteller der Pumpen liefern jedoch Ueberbruckungsstecker fuer den ATX-Stecker des Netzteiles mit, so dass man dieses anschalten kann, ohne den ganzen Computer anzuschalten.
Einige der 12V-Pumpen haben auch eine Drehzahleueberwachung, die analog zu der von Lueftern ausgelesen werden kann. Einige Pumpen sind sogar in der Leistung regelbar, was jedoch im Normalbetrieb nicht notwendig ist.
Prominente Vertreterin der 230V-Pumpen ist die Eheim 1046,
http://www.tweakpc.de/gallery/data/554/Eheim1046.jpg
die Laing DDC1 ist dagegen eine 12V Pumpe.
http://www.tweakpc.de/gallery/data/554/laing-ddc1.gif Inline- vs. Tauchpumpe
Man unterscheidet weiterhin Inline- und Tauchpumpen. Tauchpumpen muessen dabei, um richtig funktionieren zu koennen, komplett untergetaucht werden, waehrend Inline-Pumpen einfach in den Kuehlkreislauf eingeschleift werden. Die Tauchpumpen sind dabei eher preiswerter, jedoch nicht schlechter. Einige Hersteller von Wasserkuehlungsteilen bieten auch Tauchpumpen fertig in ein abgeschlossenes Gefaess montiert an. Vorteil ist, dass die Pumpe, die durchaus selbst Waerme produziert, durch das Wasser auch von aussen effektiv gekuehlt wird.
Prominente Vertreterin der Tauchpumpen ist die Eheim 600, die auch fertig mit Behaelter als Eheim 600 Station im Handel erhaeltlich ist.
http://www.tweakpc.de/gallery/data/5...00-station.jpg Anschluesse
Da die meisten Pumpen aus dem Aquarienbereich stammen, entsprechen deren Anschluesse haeufig nicht denen, die ueblicherweise in Wasserkuehlungen Anwendung finden. Es gibt jedoch fuer alle gaengigen Pumpen auch Adapter zu kaufen, mit denen man die Aquarienpumpen die normale Wasserkuehlung einschleifen kann.
Abschirmung?
Es sind immer wieder Geruechte im Umlauf, die Magnetfelder der Pumpen wuerden Daten auf Festplatten beschaedigen. Da ist aber bisher noch kein Fall bekannt, wo das tatsaechlich passiert ist. Jedoch koennte eine Abschirmung notwendig werden, wenn der wassergekuehlte PC direkt neben einem alten CRT-Montior steht.
Positionierung
Es ranken sich ziemlich viele Legenden um die richtige Reihenfolge der Komponenten im Kuehlkreislauf. Da sich die Temperatur des Wassers waehrend eines Durchlaufes nur um einen geringen Wert erhoeht, spielt die Reihenfolge der Kuehlkoerper und des Radiators keine bedeutende Rolle. Einzig zu beachten ist, dass direkt vor die Pumpe ein Ausgleichsbehaelter montiert wird, da die meisten der gebraeuchlichen Pumpen nicht selbstansaugend sind. Es muss gewaehrleistet sein, dass die Pumpe
immer mit Wasser gefuellt ist, bevor sie angeschaltet wird, da sie sonst irreparabel beschaedigt werden koennte. Dies erreicht man am einfachsten durch das davorschalten eines Ausgleichsbehaelters.
Ausserdem ist zu beachten, dass viele der Pumpen nicht ueber Kopf ansaugen koennen, d.h. die Ansaugseite der Pumpe darf nicht nach unten zeigen. Ob und welche weiteren Bedingungen beim Einbau der Pumpe zu beachten sind, erfaehrt man aus der Betriebsanleitung, die jeder Pumpe beiliegen sollte.
Entkopplung
Bei einigen Wasserkuehlungen bleibt die Pumpe als lautestes Bauteil uebrig. Dem kann allerdings auch entgegengewirkt werden, beispielsweise durch Verwendung eines der fuer viele um WaKue-Bereich verbreiteten Pumpen erhaeltlichen Entkopplungssets, welche die Pumpen zumeist auf Gummi-fueschen betten.
Ausgleichsbehaelter Funktion
Ausgleichsbehaelter (AGB) dienen zum einen als einfache Befuellmoeglichkeit des Kreislaufes, zum anderen gleichen sie Druckunterschiede und Voumenunterschiede, die durch Erwaermen und Abkuehlen des Wassers auftreten, aus, da die im AGB vorhandene Luft viel leichter kompressibel ist, als Wasser.
Die Groessen von Ausgleichsbehaeltern variieren zwischen unter 100 Millilitern bis zu mehreren Litern. Dabei hat die Groesse des AGB keinen wesentlichen Einfluss auf die Kuehlleistung, denn nur ueber seine Oberflaeche kann er Waerme abgeben, und diese ist im Vergleich zur Oberflaeche des Radiators sehr, sehr klein. Einzig AGBs aus Metall (zumeist Aluminium), die mit kleinen Kuehlrippen ausgestattet sind, koennen einen kleinen Beitrag zur Kuehlung leisten. Einziger Vorteil eines grossen AGBs ist, dass sich das Wasser sehr langsam auf seine Maximaltemperatur erwaermt.
AGBs sind zumeist aus mehr oder weniger farblosem Plastik oder Aluminium mit durchsichtigem Plastikverschluss, so dass sie in vielen Faellen als sehr schmucker Blickfang ausserhalb des Gehaeuses montiert werden koennen.
Hat man eine Tauchpumpe, kann man den Pumpenbehaelter auch gleichzeitig als AGB verwenden, wenn er sich fuer das Einfuellen guenstig postitionieren laesst.
Der AGB muss, im Gegensatz zu weit verbreiteten Meinungen, nicht am hoechsten Punkt der Wasserkuehlung installiert werden, auch, wenn dies das Befuellen wesentlich erleichtert. Wenn sowohl Ablauf, als auch Zulauf des AGB unter dem Wasserspiegel liegen, kann keine Luft in die Schlaeuche eintreten, auch bei ausgeschalteter Pumpe. Somit ist das Positionieren im Gehaeuse reine Geschmackssache. Jedoch sollte er direkt mit der Pumpe verschlaucht werden, sodass diese nicht trocken laeuft und somit beschaedigt wird.
Typen
Die Ausgleichsbehaelter fuer Inline-Pumpen lassen sich grob in 4 Kategorien einteilen:
- Aufsteck-AGBs: Diese sind zumeist so konstruiert, dass sie sich einfach auf die Saugseite der verbreitetsten Pumpen Eheim 1046 oder 1048 aufstecken lassen. Bei diesen AGBs laesst sich die Kuehlfluessigkeit sehr leicht einfuellen und der AGB sitzt immre an der richtigen Stelle im Kreislauf. Nachteil ist, dass man bei geschlossenem Rechner ohne Window den Fuellstand nicht im Auge hat.
Prominenter Vertreter ist der Aquacomputer Aquainlet
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- externe AGBs: Diese sind meist Plexiglasroehren, die effektvoll beleuchtet an der Hinterseite oder auf dem Deckel des Computers montiert werden. Vorteile sind die Optik und die einfache Kontrollmoeglichkeit des Fuellstandes des Wassers. Als Nachteil koennte sich erweisen, dass der Schlauch aus dem Gehaeuse heraus verlegt werden muss.
Prominenter Vertreter ist der Cape Coolplex 10.
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- Bullaugen-AGBs: Diese sind so konstruiert, dass sie sich so montieren lassen, dass man von ausserhalb des PCs durch eine Art Bullauge in den AGB hineinschauen kann. Vorteile sind auch hier die Optik und die einfache Fuellstandskontrolle. Es sind haeufig Saegearbeiten am Gehaeuse notwendig, um diesen Typ AGB zu montieren, was sich bei Bastel-Ungeschickten als Nachteil erweisen koennte.
Prominenter Vertreter ist der Innovatek Fass-O-Matic
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- Laufwerksschacht-AGBs: Aehneln den Bullaugen-AGBs stark, nur ist die Form so gewaehlt, dass sie einfach in einen oder mehreren Laufwerksschaechten untergebracht werden koennen. Somit entfaellt die Bastelarbeit beim Einbau, jedoch gehen die vom AGB belegten Laufwerksschaechte fuer den Laufwerkseinbau verloren. Als schwierig erweisen koennte sich das Befuellen dieser AGBs, wenn noch viele weitere Laufwerke vorhanden sind.
Prominenter Vertreter ist der Repack-Cooling Slot-In
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Schlaeuche Schlauchgroessen
Typische Schlauch-Innendurchmesser im WaKue-Bereich sind 6 oder 8mm bei 1 mm oder 1,5mm Wandstaerke. Das entspricht Schlauch-Aussendruchmessern zwischen 8 und 11mm. Die Schlauchbezeichnungen sind dabei vom Hersteller und vom Shop abhaengig, in dem man den Schlauch kauft. Viele Shops geben die Schlauchdurchmesser in der Form
Aussendurchmesser / Innendurchmesser (oder umgedreht) an. Auch recht haeufig ist die Bezeichnung
Innendurchmesser x Wandstaerke. So kann z.B. ein 10/8 Schlauch in einem anderen Shop die Bezeichnung 8x1 tragen. Seltener findet man das Format
Aussendurchmesser x Innendurchmesser x Wandstaerke.
Der Durchflusswiderstand eines Systems wird durch die Stelle mit dem engsten Querschnitt dominiert. Da das zumeist (einer) der Kuehlkoerper ist, spielt der Schlauchquerschnitt hier keine allzu grosse Rolle. Verringert man den Schlauchquerschnitt um 50% (was etwa einem Wechsel von 8/10-Schlauch zu 6/8-Schlauch entspricht), sinkt die typischerweise pro Stunde gefoerderte Wassermenge um nur etwa 5-10%.
Vorteil des duenneren 6/8-Schlauches ist die leichtere Verlegbarkeit, damit koennen engere Biegungsradien erreicht werden.
Die Wandstaerke spielt fuer die Leistung der WaKue keine Rolle. Jedoch knickt Schlauch mit 1,5mm dicken Waenden nicht so schnell ab, wie Schlauch mit 1mm dicken Waenden. Schlauch mit 1,5mm Wandstaerke ist recht steif, wodurch das zusaetzliche Einsetzen von Winkelverbindern beim Verlegen notwendig werden koennte.
Schlauchmaterialien PUR (Pulyurethan)
PUR-Schlaeuche sind recht steif, lassen aber trotzdem einigermassen enge Biegeradien zu - wobei allerdings zum Teil recht hohe seitliche Kraefte auf die Schlauchverbibder wirken. Die Schlaeuche sind glasklar erhaeltlich, und bleiben das auch fuer laengere Zeit. Im Fachhandel werden sie gelegentlich auch UV-Aktiv in verschiedenen Leuchtfarben angeboten. Damit sind sie eine gute Alternative zu UV-Aktiven Wasserzusaetzen.
PVC (Polyvinylchlorid)
Das billige und in jedem Garten-Baumarkt erhaeltliche PVC ist verhaeltnismaessig weich, knickt aber auch beim Verlegen sehr einfach ab. Daher ist anzuraten, bei Verwendung von PVC die Biegeradien nicht allzu eng zu waehlen. PVC-Schlaeuche verlieren mit der Zeit Weichmacher, was sie haerter und steifer macht. Daher sind sie nur schlecht wiederverwendbar, da sie sich einer neuen Form bei Neuverlegung der Schlaeuche nur schwer anpassen. Optisch machen PVC-Schlaeuche auch nicht allzu viel her, sie sind oft leicht gelblich und trueben sich bei Wasserkontakt nach einiger Zeit ein.
Silikon
Silikonschlaeuche sind recht weich, knicken jedoch bei engen Biegeradien leicht ab. Daher ist es ratsam, eine groessere Wandstaerke, also etwa 1,5mm oder sogar 2mm zu waehlen. Silikonschlauch ist durchlaessig fuer Gase, somit auch fuer Wasserdampf, so dass immer etwas Wasser verdunstet. Daher muss der Wasserstand im AGB haeufiger kontrolliert und nachgefuellt werden. Silikonschlaeuche trueben mit der Zeit auch ein und werden etwas milchig-weiss.
Tygon
Ist ein spezieller, sehr weicher PVC-Schlauch, der sich in engen Biegeradien verlegen laesst ohne zu knicken. Auch dieser Schlauch ist, allerdings in geringerem Masse, durchlaessig fuer Gase, so dass Wasser verdunsten kann. Jedoch sind im Fachhandel auch spezielle Vakuumversionen erhaeltlich, durch die keine Gase mehr diffundieren. Tygon ist im allgemeinen teurer als die anderen erwaehnten Schlaucharten.
(Persoenliche Erfahrung: Tygon-Schlaeuche riechen mitunter sehr, sehr unangenehm.)
Kupfer
Sehr unpraktisch, aber sicher machbar ist die Verschlauchung direkt mit Kupferrohren. Diese werden, wie im Sanitaerbereich, auf die passende Laenge geschnitten und mit Winkelverbindern verloetet. Bei einem Hardwaredefekt muessen die Rohre jedoch haeufig zersaegt werden, um das Defekte Bauteil austauschen zu koennen.
Vorteil einer solchen Konstruktion waere jedoch, dass auch die Rohre am Austausch der Waerme teilnehmen.
Anschluesse
Das gaengige Gewinde, ueber die die Anschluesse in die Kuehlkoerper eingeschraubt werden koennen, nennt sich zylindrisches Whitworth-Rohrgewinde und ist in den Bezeichnungen G 1/8", G 1/4" und seltener G 3/8" und damit den Durchmessern von 1/4" (entspricht einem Kernlochdurchmesser von 8,80mm), 1/4" (Kernlochdurchmesser 11,80mm) und 3/8" (Kernlochdurchmesser 15,25mm).
Bei der Wahl der Schlauchanschluesse muss also nicht nur darauf geachtet werden, dass der Schlauch auf den Anschluss passt, sondern auch, dass der Anschluss in den Kuehlkoerper eingeschraubt werden kann. In einem Kreislauf ist es problemlos moeglich, verschiedene Kuehlkoerper mit verschiedenen Gewindegroessen zu verwenden. Sehr problematisch gestaltet sich jedoch die verwendung verschiedener Schlauchgroessen - diese sollte daher bei allen Anschluessen uebereinstimmen, will man keine Reduzierstuecke verwenden.
Anschluesse gibt es sowohl gerade, als auch gewinkelt und drehbar, so dass die Schlauchverlegung an die eigenen Beduerfnisse angepasst werden kann.
Hier noch einige Beispiele, um die Verwirrung der verschiedenen Groessen hoffentlich etwas zu mindern:
'Verschraubung G 1/4" auf 8/10' bedeutet: Der Schlauch muss einen Aussendurchmesser von 10mm, und einen Innendurchmesser von 8mm haben, und der Kuehlkoerper muss ueber ein G 1/4"-Gewinde verfuegen.
'Plug-In G 1/8" fuer 6x1.5' bedeutet: Der Schlauch muss einen Aussendurchmesser von 9mm haben, einen Innendurchmesser von 6mm, und der Kuehlkoerper muss ueber ein G 1/8"-Gewinde verfuegen.
Schlauchtuellen
Die einfachste Art der Verbindung der Schlaeuche mit den Kuehlkoerpern sind die Schlauchtuellen. Das sind im Grunde genommen kurze Rohrstueckchen, zumeist aus Mesing, die mit einer Art Widerhacken versehen sind. Die Schlaeuche, deren Innendurchmesser etwas kleiner als der Aussendurchmesser der Tuellen gewaehlt werden sollte, werden einfach ueber die Tuellen geschoben. Mitunter ist es notwendig, die Schlauchenden vorher etwas zu erwaermen, ein Foen, ein spezieller Heisluftfoen oder ein Topf mit heissem Wasser, in das die Schlauchenden fuer ca. 1 Minute getaucht werden, leisten hier gute Dienste.
Zusaetzlich gegen Abrutschen gesichert werden koennen die Schlaeuche durch Schlauchschellen oder Kabelbinder.
Fuer Schlauchtuellen koennen alle Schlauchmaterialien verwendet werden.
Verschraubungen
Eine sehr sichere und Dichte Art der Schlauchverbinder sind die Verschraubungen. Diese bestehen aus einer kleineren Schlauchtuelle mit meist nur einem Widerhaken, ueber die zusaetzlich eine Kontermutter geschraubt wird, die den Schlauch zuverlaessig gegen Abrutschen sichert.
Fuer Verschraubungen koennen alle Schlauchmaterialien verwendet werden.
Plug-in
In Plug-In-Anschluesse, oft auch als Plug-n-Cool bezeichnet, werden die Schlaeuche einfach eingesteckt, und von aussen durch einen Ring scharfer Zacken gegen herausrutschen gesichert. Gedichtet wird die Verbindung ueber einen O-Ring.
Fuer Plug-in-Anschluesse muessen exakt runde Schlaeuche verwendet werden. Damit schraenkt sich die Wahl der Schlauchmaterialien auf PUR ein. Ausserdem sollten die Schlaeuche exakt gerade abgeschnitten werden. Das geht am einfachsten mit einem speziellen Schlauchschneider, der etwas an eine Kreuzung aus Waescheklammer und Cutter-Messer erinnert. Schlauchschneider gibt es ueblicherwiese im WaKue-Handel zu kaufen.
Welche Komponenten koennen gekuehlt werden?
Neben der CPU koennen auch gekuehlt werden:
- Grafikkarten, manchmal zusaetzlich auch der
- Grafikkartenram,
- Northbridge,
- Southbridge,
- Spannungswandler auf dem Mainboard
- die RAM-Module,
- Festplatten und
- Netzteile.
Fuer den Einsteiger lohnt es zunaechst, nur auf CPU-, eventuell noch auf Grafikkarten- und Northbridge-Kuehlung zu setzen. Damit sind die zumeist laermendsten Bauteile des Computers ruhiggestellt.
Setzt man zum Einstieg nur auf eine CPU-Kuehlung, muss man eventuell damit rechnen, dass die Northbridge, sofern sie passiv gekuehlt ist, nun nicht mehr im Luftstrohm des CPU-Kuehlers liegt, und somit sehr heiss werden kann. Hier kann unter Umstaenden eine aktive Kuehlung notwendig werden.
Sehr teuer sind ueblicherweise wassergekuehlte Netzteile. Hier ist auch beim selbstbasteln der Wasserkuehlkoerper, was sicher moeglich ist, aeusserste Vorsicht geboten, da sich Wasser und hohe Spannungen/Stromstaerken bakenntlicherweise nicht moegen!