Hallo Members.
Wie der Titel ja schon sagt, möchte ich hier ein kleines und verständliches Tutorial zeigen, welches den einfachen und schnellen Einstieg in die HDR-Fotografie ermöglichen soll. Wie sicherlich einige wissen, bin ich regelmäßig im Thread "
http://www.tweakpc.de/forum/sport-fr...otografie.html" unterwegs und habe dort in letzter Zeit auch entsprechende Bilder gezeigt.
Was ist eigentlich HDR-Fotografie?
HDR-Fotografie ist ein bestimmter Zweig der digitalen Fotografie, der sich mit der Erzeugung von Bildern beschäftigt, welche durch ihren erhöhten Dynamikumfang (HDR=HighDynamicRange) realistischere oder auch künstlerisch verfremdete Bilder ermöglichen.
Warum HDR?
HDR-Fotografie lohnt sich immer dann, wenn das Motiv sowohl sehr helle, als auch ziemlich dunkle Bereiche umfasst. Bei einem normalen (nicht HDR-) Bild kommt es bei solchen Motiven dazu, dass bestimmte Bildbereiche entweder unter- oder überbelichtet sind. Somit sind nicht mehr alle Strukturen in den betroffenen Bereichen zu erkennen, da diese in den schlechten Lichtverhältnissen absaufen.
Ein Beispiel (nicht selbst gemacht):
http://www.tweakpc.de/gallery/data/5...DR_sources.jpg
So sieht also beispielsweise eine Belichtungsreihe aus - und so das fertige HDR:
http://www.tweakpc.de/gallery/data/5...HDR_result.jpg Wie funktioniert HDR?
Im Gegensatz zum menschlichen Auge, haben Digitalkameras nur einen stark begrenzten Dynamikumfang. HDR-Bilder bieten die Möglichkeit, Bilder mit einem erhöhten Dynamikumfang aufzunehmen. Allerdings reicht es dabei nicht, ganz normal ein Bild zu knipsen. Nötig sind immer mind. drei, besser fünf oder mehr Bilder. Dabei wird immer ein normal belichtetes, ein über- und ein unterbelichtetes Bild aufgenommen (bei 3 Bildern - bei 5 Bildern jeweils noch ein noch stärker über-/unterbelichtetes). Diese Bilder werden dann zu einem einzigen (HDR-) Bild verrechnet. Durch die überlichteten Bilder kommen die Strukturen der dunklen und bei unterbelichteten die der hellen Bildbereiche besser zur Geltung. Bei der Verrechnung zu einer einzigen Aufnahme, werden diese Bereiche über komplexe Algorithmen hervorgehoben. Das entstandene HDR zeigt somit gute Strukturen in den dunklen und hellen Bereichen. Allerdings hat ein echtes HDR einen so hohen Dynamikumfang, dass handelsübliche Monitore, Drucker etc. nicht den vollen Umfang anzeigen können. Auch sieht das entstandene (rohe) HDR nicht immer sonderlich beeindruckend aus. Um dies zu umgehen, folgt noch das sog. Tonemapping. Dabei wird der Dynamikumfang runtergerechnet - außerdem können noch verschiedene Parameter verändert werden, sodas das Bild sehr ansehnlich gestaltet werden kann. Bei dem entstandenen Bild handelt es sich allerdings nicht mehr um ein echtes HDR, sondern eher um ein sog. LDR...
HDR in der Praxis...
Wie kann man nun also HDRs erzeugenund Tonemappen? Wie schon erwähnt ist eine Belichtungsreihe notwendig. Da mind. 3 Bilder nacheinander aufgenommen werden müssen ist klar, dass es sich bei dem Motiv nicht um bewegte Objekte handeln darf. Weiterhin ist ein Stativ Pflicht, da sonst wiederum Bewegung durch Verwacklungen ins Bild kommen.
Viele Kameras bieten eine automat. Belichtungsreihe an. Dies sollte nach Möglichkeit auch genutzt werden, da man sonst manuell neue Zeiten einstellen müsste und dabei die Kamera verwackeln kann. Die Blende sollte nicht verändrt werden, da sich sonst auch die Tiefenschärfe ändert. Belichtungsreihen möglichst nur über die Belichtungszeit regeln.
Hat man nun 3 Bilder (oder mehr), dann müssen diese über spezielle Sofware verrechnet werden. Empfehlenswert ist dabei u.a. Photomatix Pro oder qtpfsgui (nutze ich selbst). Die Programme sind einfach zu bedienen und selbsterklärend. Nachdem man sein HDR erzeugt hat, muss man dieses erst noch abspeichern (kann später wieder gelöscht werden). Anschließend kann aus dem gespeichertem HDR ein LDR mittels Tonemapping erzeugt werden. Qtpfsgui bietet dafür verschiedene Algorithmen zur Auswahl an, welche man nach eigenem Gedenken wählen kann. Natürlich kann das fertige LDR später noch mit anderen Programmen weiter bearbeitet werden.
HDR aus einem RAW
Alles oben beschriebene bezog sich immer auf das Kameraübliche Dateiformat JPEG. Hat man allerdings eine Kamera, welche den RAW-Modus unterstützt, kann man sich eine Belichtungsreihe sparen, was v.a. ohne Stativ und bei bewegten Motiven hilfreich sein kann.
Für ein HDR braucht man dabei nur ein Bild im RAW-Modus aufzunehmen. Anschließend wird per entsprechenden RAW-Konvertern (passender meist bei der Kamera mitgeliefert) ohne weitere Bearbeitung das aufgenommene Bild als TIFF oder JPEG abgespeichert. Anschließend wird das gleiche Bild im Konverter verschieden stark belichtet und entsprechend abgespeichert. So, das wie bei einer Belichtungsreihe mind. 3 "verschieden belichtete Bilder" zur Verfügung stehen (wobei das Bild ja nur einmal belichtet und dann künstlich anders belichtet wurde - daher kann man HDRs aus einem RAW meist nicht mit denen einer echten Belichtungsreihe vergleichen, allerdings erzeugt man auch hier den gewollten Effekt und kommt nah an echte HDRs/LDRs heran). Die künstlich erzeugte "Belichtungsreihe" wird nun genau wie oben behnadelt und in ein HDR/LDR verrechnet.
So - das war mal eine kurze Bechreibung des Trends HDR-Fotografie. Würde mich freuen, wenn ihr mal Meinungen postet, und es evtl. mal selbst ausprobiert und Ergebnisse postet (hier oder in "Digitale Hobbyfotografie")...
Mein letztes HDR (aus einem RAW) findet ihr hier:
http://www.tweakpc.de/forum/561204-post423.html
mfg euer kanonenfutter