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Alan Wake im Test (4/6)

Story

Die Erzählweise von Alan Wake ist erfreulich vielschichtig. Sie setzt sich zunächst aus drei grundlegenden Elementen zusammen: Dem Spiel selbst, Videosequenzen und Manuskriptseiten.

Der wesentliche Handlungverlauf ergibt sich aus den Videosequenzen. Würde man diese in einer Reihe abspielen, so ergäbe sich ein Überblick über die Rahmenhandlung von Alan Wake. Das gezielte Abspielen der Videosequenzen aus dem Spielmenü heraus ist jedoch erst möglich, sobald man sie im Spiel selbst erreicht hat.

Neben die Videosequnzen, die den groben Handlungsverlauf umrahmen, treten die Manuskriptseiten. Diese kann der Spieler in Form von Alan Wake im Verlauf das Games aufsammlen. Sie nehmen einerseits sporadisch den unmittelbar bevorstehenden Handlungsverlauf vorweg, wer die Seiten liest, kann so etwa vor größeren, unmittelbar bevorstehenden Angriffen gewarnt werden. Andererseits geben die Manuskripte aber auch Einblick in Details, die sich durch die Videosequenzen und das Spiel selbst nicht eröffnen. So werden zum Beispiel Charaktere, deren Bestimmung, Handlungen und Motivationen, näher beschrieben.

Und nicht zuletzt ergibt sich die dritte Handlungsebene im Spiel selbst. Immer wieder stößt der Spieler in Form von Alan Wake einerseits auf Radios, die er einschalten kann. Hierbei erfährt der Spieler einerseits den angenehmen, psychischen Effekt, nicht mutterseelenalleine in dieser gottverlassenen Horrorumgebung zu existieren. Außerdem vermitteln die Radiosendungen einen Eindruck vom Alltagsleben des kleinen Ortes Bright Falls und im Verlauf des Spiels auch ein nicht unwesentliches Teil-Ziel. Andererseits stößt Alan immer wieder auf Fernsehgeräte, die entweder Mysterysendungen ausstrahlen oder auch Alan selbst zeigen, wie er Botschaften aus einer offenbar fremden Dimension zum Besten gibt. Und dann ist da natürlich noch die aktive Spielhandlung selbst, die Alan und der Spieler bestreiten müssen.

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Diese drei Elemente, die Videosequenzen, die Manuskripte und das aktive Spiel setzten sich also wie ineinendergreifende Puzzlestücke zur Geschichte des Games zusammen. Mehrmals ergeben sich aus diesem Zusammenspiel den zunächst wirren Handlungsverlauf scheinbar erklärende Hinweise, oft nur um im weiteren Verlauf von noch abstruserden Erlebnissen konterkariert werden.

Man mag Alan Wake vorhalten können, dass sich diverse Elemente des Gameplays stetig wiederholen. Langeweile kommt dabei jedoch keinesfalls auf, denn der Schlüssel zu diesem Spiel sind nicht die Beherrschung der Steuerung oder der Umgang mit der Taschenlampe, sondern die bohrenden Fragen, die mysteriösen Geheimnisse und der unvorhersagbare Handlungsverlauf.

Den Großteil des Spiels verbringt Alan alleine in der dunklen, düsteren Umgebung der Wildnis, ganz auf sich alleine gestellt. Doch es gibt auch Abschnitte des Spiels, in denen Alan die Hilfe von Freunden und Verbündeten zuteil wird und solche, in denen sein Weg beispielsweise durch Bright Falls selbst, eine verlassene Farm von Heavy-Matal Rockern oder auch durch ein aufgegebenes Bergwerk führt.

Die Verknüpfung von Alans scheinbar durchlebter Realität und konkret erlebtem Übernatürlichem verwirrt den Spieler auf eine spannende und ergreifende Art, wie sie für Computerspiele aus unserer Sicht leider viel zu selten ist. Denn die Story von Alan Wake bewirkt beim Spieler vor allem eines: Sie packt ihn und lässt ihn nicht mehr los, sie treibt ihn vor sich her und lässt die Phantasie erblühen.

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