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Test: For Honor – Kurzweil-Schnetzelei mit Macken (2/4)

Solo und Koop - Spaß mit Löchern

For Honor soll, das sieht man in allen Belangen, vorrangig ein Multiplayertitel sein. Entsprechend sieht auch der Solo Modus aus. Eine Story gibt es, die dreht sich natürlich um den Konflikt der drei Parteien, der über Allem im Spiel steht, angeheizt von der kriegslustigen Ritter-Anführerin Apollyon. Leider versäumt Ubisoft es, das Ganze richtig auszubauen. Wer ist Apollyon? Wo kommt sie her? Und warum ist sie so wild darauf, Frieden zwischen den Fraktionen zu verhindern?

All das wird leider nicht wirklich erklärt. Es fehlen Hintergründe über den eigentlichen Konflikt, Ubisoft baut zu sehr darauf, dass Krieg zwischen den drei so grundverschiedenen Fraktionen natürlich ist. Auch alle anderen Charaktere bleiben außerordentlich schwach, mit fragwürdigen Motiven und Hintergründen. Eine Charakterentwicklung findet nicht statt. Stattdessen dient die Kampagne einzig dazu, dem Spieler einige der Multiplayer-Charaktere nahezubringen und an das Kampfsystem zu gewöhnen, dass mit den verschiedenen Angriffs- und Verteidigungsrichtungen, Deckungsbrechern, Kontern und Kombos doch etwas Eingewöhnung erfordert.

Die Story selbst bleibt über die gesamte Spieldauer flach und belanglos. Sie führt allerdings durch 18 schick inszenierte Levels in denen Spieler mit dem tollen Kampfsystem einigen Spaß haben können, solange sie sich keine Fragen über die gigantischen Löcher in der Erzählung stellen. Darüberhinaus sollte jeder, der zumindest ein wenig des Englischen mächtigen ist, auf die deutsche Sprachausgabe verzichten, denn die ist alles andere als gelungen. Die Sprecher wirken desinteressiert und gelangweilt. Die englische Version im Gegenzug ist mit bekannten Synchronsprechern aus anderen Spielen (u.A Mass Effect, Fallout) besetzt, die eine gute Leistung abliefern.

Noch mehr Spaß ist zu haben, wenn man die Story im Koop mit einem Freund bestreitet. Doch so viel Spaß es auch macht, sich zu zweit durch die Gegner zu schnetzeln, sieht man leider auch hier, dass der Koop-Modus eher ein im Nachhinein, quasi nebenbei  hinzugefügtes Feature ist. Denn die Levels wurden nicht angepasst. Der gleiche Ablauf, die gleiche Anzahl Gegner. Der zweite Spieler wird einfach hineingeworfen und existiert eigentlich nicht wirklich. In den In-Game Zwischensequenzen verschwindet er einfach. Noch viel offensichtlicher wird das, wenn man in den Levels voranschreitet. Nach Abschluss eines Levels wird der Koop-Partner einfach ins Hauptmenü zurückgeworfen und kann erst wieder hinzukommen, nachdem der Host die Render-Zwischensequenz angeschaut hat. Wer die Sequenzen sehen will, muss selbst den Solo-Modus spielen. Eine ziemliche Unsinnige Realisierung eines Koop-Features.

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