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Homefront - Der Beginn einer Serie (5/7)

Singleplayer

Viel wurde im vorraus über die Homefront-Story geschwärmt. Mit Half-Life wurde sie verglichen, als spielbarer Anti-Kriegsfilm bezeichnet. Vieles stellt sich nun im Nachhinein als falsch heraus. Mit Half-Life hat Homefront nur den stummen Hauptcharakter gemein. Während das in Half-Life noch passt, ist es in Homefront ziemlich daneben, viel zu viele Situationen gibt es, in denen ein schweigender Protagonist einfach unpassend ist.

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Die Grundlage ist dabei durchaus neu und erfrischend. Im Jahr 2027 sind die USA besetzt, vom Großkoreanischen Reich. Dieses ist entstanden, als der neue koreanische Diktator große Teile Asiens gewaltsam übernommen hat. Die USA, durch Wirtschaftskrise, Ölkrise und Grippe-Epidemie geschwächt, werden anschließend überraschend mit einem EMP beschossen, angegriffen und besetzt. Die Auswirkungen dieser Besatzung wirft uns Homefront direkt in den ersten Minuten des Spiels um die Ohren. Robert Jacobs, der Protagonist des Spiels, wird aus seiner Wohnung gezerrt und soll deportiert werden. Er wird in einen Schulbus geladen und soll abtransportiert werden, dabei sehen wir aus dem Bus heraus, wie Zivilisten von den Soldaten unterdrückt, gefoltert und ermordet werden. Starke Bilder, die die Hoffnung aufkommen lassen, dass Homefront tatsächlich anders sein könnte, als andere Spiele seines Genres.

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Nach wenigen Mínuten wird Jacobs von Mitgliedern des Wiederstandes befreit. Warum? Das bleibt vorerst im dunkeln, der scheinbar stumme Jacobs fragt auch nicht nach, sondern schnappt sich die nächstbeste Wumme und fängt an, fleißig mitzuballern, eine der vielen Ungereimtheiten, die die ansonsten gute Story teilweise arg stören. Die Mitglieder des Wiederstandes haben auch Namen, es ist allerdings völlig unnötig, sich diese zu merken, da die Charakter völlig blass bleiben und nicht wirklich etwas zur Geschichte beitragen. Lediglich in einigen wenigen Momenten kommt es vor, dass die Ballermänner (bzw Frauen) so etwas wie eine menschliche Seite zeigen. Wenn zum Beispiel der Anführer der Gruppe beim Anblick eines Massengrabes beinahe den Verstand verliert und wild schießend ins Blickfeld der koreanischen Soldaten rennt.

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Wenn man bei Wiederstandskämpfern nun einen Guerilla-Krieg erwartet, liegt man falsch. Zwar wird zuweilen das Element der Überraschung genutzt, meistens greift man die Koreaner aber in kleinen Gruppen frontal an und erledigt Horden von Gegner, was völlig unrealistisch und unpassend ist. Homefront verkommt zum Call of Duty Klon. Zeitweise ist man den Koreanern gar technisch überlegen, etwa wenn man den Goliath-Panzer auf seiner Seite hat, der selbstständig Soldaten angreift und auf Markierung hin auch schwere Panzer mit Raketen zerlegt. Oder wenn man einen Tank-Konvoi mit einem Kampfhubschrauber angreift. Diese Sequenzen machen Spaß und sind eine Abwechslung, passen aber nicht ins Szenario.

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Das letzte Kapitel bildet ein Gegenangriff der US-Streikräfte auf San Francisco und das Spiel endet völlig abrupt, offen und unbefriedigend, schließlich will man auch die Fortsetzungen verkaufen. Das Ende ist nach nicht einmal vier Stunden erreicht, hier hätte man durchaus mehr erwarten können.

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