Die Menschheit hat sich endgültig und ausschließlich dem schnöden Mammon und dem Konsum verschrieben, ist von jeglicher Moral himmelweit entfernt. Sie strebt nach der vollkommenen Beherrschung des irdischen Daseins und will zudem auch das Jenseits und alles Übernatürliche unter Kontrolle kriegen. Dazu soll die Hölle erforscht und sogar der Teufel selbst zum Untertan der Menschen gemacht werden.

So kann es natürlich nicht weitergehen, wenn es nach der göttlichen Gewalt im Himmel geht. Damit der liebe Gott nicht arbeitslos wird, muss er eingreifen. Dabei scheint ihm fast jedes Mittel recht zu sein, denn anders ist es nicht zu erklären, dass der gesandte Engel Bob alle störende Widersacher gnadenlos aus dem Weg räumt. Dies tut er mit Hilfe von menschlichen Körpern, in die er hineinschlüpft und mit deren Fähigkeiten er dann weiter gegen das Böse vorgehen kann.

Es finden sich in "Messiah" auch jede Menge Nonnen, Priester und andere religiöse Charaktere. Diese erscheinen erst als letzte Überbleibsel einer "besseren Zeit", verwandeln sich aber im Dunkel der Nacht in grelle Bordsteinschwalben und halbnackte Transvestiten. Da muss Bob also schleunigst einschreiten, um diesen unkeuschen Treiben ein Ende zu machen.

Da uns erst die Demo des Spiels zum Testen zur Verfügung stand, können wir natürlich kein endgültiges und vollständiges Urteil über "Messiah" abgeben. Aber das, was wir bisher gesehen haben, ist nicht von schlechten Eltern.

Das Spiel hat eine düstere (Endzeit-) Atmosphäre, was wohl mit der Verderbtheit der Menschen darin zu tun hat ;-)). Es finden sich jede Menge verschiedene Charaktere, von einfachen Soldaten über Wissenschaftler, Laboranten, Prostituierte, Sicherheitsbeamte bis hin zu Handwerkern. Sie alle können von Bob in Besitz genommen werden, um von ihren jeweiligen Fähigkeiten zu profitieren, sei es, um Türen zu öffnen, andere Gegner auszutricksen oder um in den Besitz wichtiger Dinge zu kommen. Dabei dient die Lebensenergie der einzelnen "Wirte" als Quelle für Bobs Engelsenergie.

Nach einigen Spielerunden kann man feststellen, dass es nicht ganz einfach ist, den in bestimmten Situationen besten Wirt zu finden und diesen dann auch zu besetzen. Ist man einmal in einen Körper gelangt, wird man auch schon von allen Seiten beschossen und wird, sobald dieser Wirt tot umfällt, von diesem abgestoßen. Dann ist es für die schießwütigen Soldaten und Polizisten ein leichtes, den kleinen Engel zur Strecke zu bringen, wenn es nicht schnell genug gelingt, in einen anderen, fitteren Körper zu gelangen - und das möglichst ohne dabei gesehen zu werden, sonst ist die neue Hülle auch ganz schnell wieder dahin!

Steuern kann man den Engel Bob mit Tastatur, Maus oder Joypad. Den einzelnen Bewegungen wie Laufen, Springen, Aktion, Schießen oder Anschleichen sind bestimmte Tasten zugeordnet, die man nach kurzer Zeit im Griff hat. Etwas gewöhnungsbedürftig ist allerdings das Fliegen. Wenn man sich nämlich mit Bob außerhalb eines Wirtes bewegt, kann dieser seine Flügel zum Fliegen benutzen (klingt logisch...). Dazu drückt man die STRG-Taste und fliegt dann in die gewünschte Richtung. Diese Fähigkeit verleiht dem Engel etwas mehr Mobilität, schützt ihn aber nicht vor den Gewehrsalven und Tritten seiner Gegner. Insgesamt läuft die Steuerung rund und man kann sich, sobald man sie beherrscht, auf die eigentlichen Aufgaben konzentrieren.

Nett anzusehen sind auch die anderen Charaktere, zum Beispiel die Nonnen und Striptease-Tänzerinnen, deren Formen üppig und hervorstechend sind. Die Bewegungen sind flüssig, was der von Shiny entwickelten RA-DAT Technologie zu verdanken ist. RA-DAT steht für Real Time Deformation and Tesselation, wodurch die Personen im Spiel anatomisch korrekt aussehen. Sie besitzen einen richtigen Knochenbau mit Muskeln, die diesen zusammenhalten und eine Textur, die den Körper wie Haut umhüllen.

Freunde der Voodoo-Karten wird es sicherlich freuen, dass Messiah auch die Glide-Schnittstelle unterstützt und nicht nur für Direct3D optimiert wurde.