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AMD Llano A8-3850 APU - Lynx Plattform im Test (12/15)

Overclocking der Llano APU

Das Overclocking unserer A8-3850 APU gestaltete sich recht einfach. Bei den x86 Kernen funtioniert das prinzipiell auf die gleiche Weise wie etwa bei den Athlon II Modellen. Im BIOS des Gigabyte A75M-UD2H findet sich eine CPU Host Clock von 100 MHz, die vergleichsweise dem Referenztakt der "Deneb"-Derivate entspricht.

Außerdem lässt sich dort auch der Multiplikator für den Takt der Northbridge einstellen sowie der Teiler des Arbeitsspeichers, die jeweils abhängig von der CPU Host Clock angepasst werden können. Die CPU Clock Ratio, also der Multiplikator für den CPU Takt, kann zwar nach oben hin verstellt werden, führt bei der A8-3850 APU jedoch nich zu einem real höheren Takt. Angezeigt wird er dennoch, weshalb wir über einen lustigen Screenshot der APU bei 4,7 GHz verfügen - Vorsicht vor Fakes an dieser Stelle! Auch die Spannung der x86-Kerne kann wunschgemäß eingestellt werden.

Auch die Spannung von Speicher und Northbridge können angepasst werden. Demgegenüber besteht für die Radeon HD Grafik lediglich die Möglichkeit einen Zieltakt anzugeben, eine Spannungserhöhung ist hier nicht möglich. Wird der Referenztakt manipuliert, so verändert sich jedoch auch entsprechend der Takt der Grafikeinheit.

Aber Vorsicht: Zwar konnten wir die Takte ausloten, diese übersetzen sich aber nicht unbedingt in Performance. Das Gigabyte A75M-UD2H limitierte die CPU Leistung, sobald wir den Referanztakt über 120 MHz trieben, egal wie weit wir den Takt erhöhten. Und besonders unschön ist, dass die Performance dadurch weit unter das Niveau des Standardtaktes absinkt. Die GPU hingegen weist dieses Problem nicht auf. Das Phänomen konnten wir sowohl mit BIOS Version F2 als auch mit F3b reproduzieren. Da zwischenzeitlich bereits weitere Mainboards mit Sockel FM1 in der Redaktion eingetroffen sind, werden wir recht bald klären können, ob dieses Verhalten ein Spezifikum des Gigabyte A75M-UD2H ist, oder ob es mit der APU selbst zusammenhängt.

AMD A-3850 Llano APU Overclocking

Die x86-Kerne unserer APU werden standardmäßig mit 1,4 Volt Spannung betrieben. Wir haben uns entschlossen, die Spannung um etwa 5 Prozent zu erhöhen und zu sehen wie weit wir mit diesen dann 1,72 Volt kommen. Das Ende der Fahnenstange für die CPU Kerne erreichten wir so bei knappen 3,7 GHz. Hinsichtlich der Grafik blieb uns nur, den Takt so weit hoch wie möglich zu treiben und zu sehen, wie weit uns das führt. Das Ergebnis lautete am Ende 860 MHz. Zusammen ist das eine recht beachtliche Leistung, nämlich 27 Prozent mehr Takt bei den x86 Kernen und stolze 43 Prozent bei der Radeon HD 6550D.

Für den Arbeitsspeicher mussten wir dabei den Takt auf 1692 MHz reduzieren, da bei einem Übersteigen von 1866 MHz das System trotz Lockerungen der Timings und Spannungserhöhungen für den DRAM und Northbridge nicht garantiert stabil zu betreiben war.

Auffällig bei der APU ist, dass sie auch im übertakteten Zustand erstaunlich kühl zu bleiben scheint. Das Auslesen der Temperaturen per Software funktioniert noch nicht Recht, es gibt auch keine Unterstützung durch das AMD Overdrive Tool. Infrarotmessungen an den Lamellen des Kühlkörpers zeigten eine Differenz zur Umgebungstemperatur von drei Grad Celsius, an der Oberseite der Kühlerbodenplatte waren es auch nur fünf Grad.

Undervolting

AMDs A8-3850 APU auf der Lynx Plattform ist durchaus sparsam. Im Idle zuzelt unser gesamtes System (ohne Monitor) gerade einmal 58 Watt aus der Steckdose, unter Vollast sind es immer noch durchaus gute 178 Watt. Werden nur die Radeon Cores voll beansprucht, so beträgt der Verbrauch 105 Watt und wenn nur die CPU-Kerne Vollast haben, so sind es 156 Watt. Diese Werte unterliegen natürlich Schwankungen von ein paar Watt Plus und Minus.

Die Frage die sich stellt ist: wie tief kann man der Verbrauch drücken? Da bietet sich die Grafikeinheit mangels verstellbarer Spannung natürlich nicht an, daher haben wir uns auf die vier x86 Kerne konzentriert. Diese ließen sich auch zum Spartarif von nur 1,2 Volt Kernspannung stabil betreiben, was einer Verringerung um knapp 15 Prozent entspricht. Das ist ein richtig gutes Egebnis beim Undervolting.

AMD A-3850 Llano APU Undervolting

Als Folge verringert sich die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems deutlich: Unter synthetischer Vollast auf der ganzen APU verringert sich der Verbrauch von 178 auf 133 Watt. Die x86 Kerne alleine unter Last ziehen mit 114 Watt ganze 27 Prozent wengiger Strom aus der Steckdose, doch auch bei der GPU unter Stress sind es noch 10 Watt weniger, als mit der Standardspannung. Im Idle dagegen sinkt der Verbrauch lediglich von 58 auf 55 Watt.

Damit stellt sich unserer Ansicht nach heraus, dass die AMD A8-3850 APU wesentlich geeigneter für das Unterfangen des Undervoltings ist, als für's Overclocking. Es geht zumindest ganz gut in beide Richtungen, das können wir nach unseren Tests festhalten.

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