AMD Ryzen 3 1300X und 1200 vs Core i3 7350K im Test (2/4)
AMD Ryzen 3: Die Technik der Quad-Core-Zens ohne SMT
Die bedeutensten Verbesserung im Vergleich zu der Vorgängergeneration konnte
AMD bei der Zen-Architektur natürlich im Bereich der Performance präsentieren. Vor
allem durch ein deutlich größeres "Instruction Scheduler Window" können die
Zen-Prozessoren mehr Aufgaben zu den Ausführungseinheiten
weitergeben. Wenn bekannte Instruktionen verwendet werden, können so
Level-2- und Level-3-Cache übergangen und für andere Aufgaben freigehalten
werden. Zusammen mit der gesteigerten IPC-Leistung (Instructions per Cycle)
gehört die Zen-Mikroarchitektur zu den leistungsfähigsten x86-Architekturen
auf dem Markt.
Jedem Zen-Kern der Ryzen-3-CPUs stehen dabei 64 Kilobyte dedizierter
Level-1-Cache zur Verfügung und zusätzlich 32 Kilobyte Daten-Cache. Diese
beiden Caches sind wiederum an den dedizierten Level-2-Cache der 512
Kilobyte groß ausfällt gekoppelt. Der acht Megabyte große Level-3-Cache
hingegen steht allen vier Kernen der CPUs als gemeinsamer Cache zur
Verfügung.
Die gesteigerte Effizienz der Ryzen-CPUs mit Zen-Kernen wird sowohl durch
die Verwendung der 14-nm-FinFET-Technologie für die Produktion als auch
durch aggressivere Stromsparmechanismen erreicht. Durch die Reduktion der
Fertigungsgröße werden die elektromagnetischen Wege kürzer, wodurch diese
schneller und mit weniger Aufwendung von Strom verarbeitet werden können. Im
Zusammenspiel mit dem verbesserten Cache-System der Zen-Kerne und den
vorausschauenden Stromsparmechanismen für Taktänderungen verbrauchen die
Ryzen-CPUs für die gleiche Leistung daher weniger Strom als die älteren
Prozessoren der Bulldozer-Generation.
Das mit den Zen-CPUs eingeführte Core-Complex-Modell löst die Module mit
zwei Intger-Cluster und FPUs der Vorgängergeneration ab. Jedes Complex der
Ryzen-3-CPUs besteht aus zwei Kernen und ist direkt mit dem Level-3-Cache
verbunden. Das CCX-System bringt aber nicht nur Vorteile, währen innerhalb
eines Moduls die Daten mit der Taktrate des schnellsten Kerns weitergegeben
werden können, können die Daten die zwischen zwei CCX-Module getauscht werden
nur mit der maximalen Taktrate des DDR4-Speichers weitergegeben werden,
welcher im optimalen Fall mit 3.200 MHz taktet.
Mit Infinity Fabric führt AMD ein flexibles Bus-System ein, welches den
schnellen Austausch von allen angeschlossenen -Geräten ermöglicht. Durch das
System-on-a-Chip-Design der Ryzen-CPUs wird sichergestellt, dass sowohl die
Daten aus dem Arbeitsspeicher, also auch Daten von PCI-Express-Geräten
genauso schnell verarbeiten werden können wie die der I/O-Ports. Das System
ermöglicht darüber hinaus auf alle Spannungsschwankungen,
Temperaturabweichungen und die Taktgeber zu reagieren und diese auf Wunsch
von dem Anwender auch zu regulieren.
Unter der AMD SenseMI-Technologie der Ryzen-CPUs fasst AMD ein Set von
lernenden und sich anpassenden Funktionen zusammen, welche dabei helfen
sollen die Performance individuell an die verwendeten Anwendungen und an der
eigenen Nutzung dieser anzupassen.
Zu der AMD SenseMI-Technologie gehört die Pure-Power-Funktion welche die
Temperatur des Prozessors überwacht und eine adaptive Steuerung der Spannung
und damit des Stromverbrauchs ermöglicht.
Die Precision-Boost-Funktion soll für eine optimierte Prozessorleistung
und Taktanpassung in Echtzeit sorgen, um bei einem Spiel oder Programm im
Abstimmung mit der Pure-Power-Funktion die nötige Leistung zu Verfügung zu
stellen. Dabei kann die Taktrate eines Prozessors in sehr feinen
25-Mhz-Schritten optimal eingestellt werden.
Darüber hinaus zählt die XFR-Technologie (Extended Frequency Range) zu
der AMD SenseMI-Technologie, welche es ermöglicht den Prozessor über den
eigentlich maximalen Takt hinaus zu betreiben, wenn der verwendete Prozessor
ausreichend gekühlt wird. Die Übertaktung erfolgt dabei vollautomatisch ohne
das ein Eingreifen des Nutzers nötig ist.
Abschließend gehören noch die Neural Net Prediction und Smart-Prefetch zu
AMDs SenseMI-Technologie. Während Neural Net Prediction als künstliche
Intelligenz prognostizierte Entscheidungen vorausahnt und so den besten Pfad
innerhalb der CPU durchlaufen kann, sorgt Smart-Prefetch mit seinen
Algorithmen die Neigungen und Anwendungsdaten sowie Zugriffmuster des
Anwenders zu erleneren und vorauszusagen. Dadurch lassen sich wichtige Daten
schon vorab in den lokalen Cache des Prozessors ablegen.