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Gigabyte F2A85X-UP4: Virtu MVP

Insgesamt erweist sich das F2A85X-UP4 von Gigabyte gefühlt als eine Nummer zu groß für die typischen Einsatzzwecke von APUs. Hier trifft ein solides High-End Mainboard auf einen Prozessor mit einer Grafikeinheit, die beide in AMDs Mainstream-Segment angesiedelt sind.

Die Vermutung liegt nahe, dass wer ein solches Mainboard ersteht, auch eine moderne diskrete Grafikkarte einsetzt, die auch leistungsstärker ist als solche Modelle, welche mittels AMD Dual Graphics die APU in einen CrossFire-Verbund einbeziehen. Es ist dabei auch gut möglich, dass die diskrete Grafikkarte ohnehin gar nicht aus dem Hause AMD stammt.

Dann steht der Anwender üblicherweise vor der Qual der Wahl: Braucht er überhaupt eine APU, oder setzt er lieber gleich auf eine reine CPU? Einerseits ist die integrierte Grafik schön sparsam im Betrieb, andererseits erfüllt sie die Ansprüche von Core-Gamern nicht wirklich.

Abhilfe kann an dieser Steller die Virtu MVP Technologie von Lucidlogix schaffen, für die das Gigabyte F2A85X-UP4 eine Lizenz aufweist. Diese Lizenz is im BIOS oder EFI eines Mainboards hinterlegt. Mittels Virtu MVP bereichert Gigabyte das Mainboard um die Möglichkeit zur Virtualisierung von integrierten und diskreten Grafikeinheiten.

Gigabyte F2A85X-UP4 Virtu MVP

Das bedeutet, dass sowohl integrierte als auch diskrete Grafikkarte im System aktiv sind und Aufgaben mittels Virtu MVP an die dafür besser geeignete Einheit vergeben werden. Zu unterscheiden sind dabei der i-Mode (Monitor ist an die APU angeschlossen) und der d-Mode (Monitor ist an die diskrete Grafikkarte angeschlossen). Der i-Mode zeigt zum Beispiel beim Abspielen eines Videos, wo der Vorteil liegt.

Zeitgemäße Grafiklösungen beschleunigen das Abspielen von Videos um den Systemprozessor zu entlasten. Dabei schalten die Grafiklösungen in einen Performance-Zustand (P-State), der deutlich über dem Idle-Zustand liegt, also mehr Energie benötigt, zugleich aber auch deutlich unter dem höchsten Leistungszustand liegt, der natürlich noch viel mehr Strom fressen würde. Um den Unterschied deutlich zu machen, haben wir die Leistungsaufnahme des Systems mit der A10-5880K APU, einer AMD Radeon HD 7970 und beiden gemeinsam mt Virtu MVP gemessen.

Das ruhende System mit der A10-5800K APU alleine bringt auf 26 Watt, wenn wir ein Video abspielen steigt der Verbrauch auf 40 Watt. Mit der Radeon HD 7970 zusätzlich im System steigt der Idle-Verbrauch auf 40 Watt und beim Abspielen eines Videos auf 81 Watt. Sobald wir Virtu MVP aktivieren, sinkt dann der der Wert beim Abspielen des Videos auf 63 Watt. Die diskrete Grafikkarte übernimmt mit Virtu MVP im Prinzip die Funktion eines reinen 3D-Beschleunigers für Spiele oder andere leistungshungrige Anwendungen.

Leider beherrscht Virtu MVP die AMD Zero Core Power Technologie noch nicht vollumfänglich. Im d-Mode schaltet sich die Radeon HD 7970 durch Zero Core Power wie vorgesehen ab, sobald der Monitor in den Standby-Modus geht. Im i-Mode funktioniert Zero Core Power noch nicht, was schade ist. Denn somit muss man individuell schon sehr genau kalkulieren, ob letztendlich der d-Mode mit Zero-Core Power energiesparender wirkt, oder der i-Mode, wenn die sparsamere APU die Beschleunigungsaufgaben jenseits von 3D-Anwendungen übernimmt.

Als weitere Features bietet Virtu MVP dann noch Virtual V-Sync und HyperFormance, die wir bereits bei anderer Gelegenheit getestet haben. Nach wie vor überzeugt uns vor allem Virtual V-Sync - bei HyperFormance hat Luxidlogix zwar seit unserem letzten Test deutlich nachgelegt, in einigen Spielen können wir trotzdem noch deutliche Mängel ausmachen.

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