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AMD A10-5800K: Virgo Plattform im Test (14/14)

Fazit

An dieser Stelle fiele es wesentlich leichter, nur das aufzuzählen, was uns an der Virgo-Plattform nicht gefallen hat. Nur dann wäre das unter Verweis auf die verbesserungswürdige Zusammenarbeit der Video Codec Engine und entsprechender Software ein sehr kurzes Fazit.

In allen anderen Disziplinen besticht die Plattform und vor allem natürlich diejenige Komponente, um die sich alles dreht: die "Trinity"-Prozessoren, in unserem Test vertreten durch das neue Top-Modell unter den APUs von AMD: A10-5800K.

Was kann man von einem Generationenwechsel bei APUs erwarten? Mehr x86-Leistung - deutlich vorhanden. Mehr Grafikleistung - noch deutlicher vorhanden. Mehr GPGPU-Compute-Leistung - am allerdeutlichsten vorhanden.

Uns mögen soeben die Superlative ausgegangen sein, doch von den Vorzügen der neuen APU-Generation gibt es noch eine ganze Reihe aufzuzählen: Die "Piledriver"-Module sind merklich leistungsstärker als die "Bulldozer"-Module der aktuellen AMD FX-CPUs; und das obwohl ihnen kein L3-Cache zur Verfügung steht.

Es mutet möglicherweise zynisch an, aber mit der Markteinführung der "2012 AMD A-Series Plattform" für Desktop-Systeme hat AMD aus unserer Sicht soeben jeden FX-Prozessor mit weniger als drei Modulen obsolet werden lassen. Das zeigt sich auch bei einem Blick auf die Plattform: Das in unserem Test eingesetzte Gigabyte F2A85X-UP4 muss den Vergleich mit Sockel AM3+ Mainboards überhaupt nicht scheuen.

AMD A-Series Plattform

Eher das Gegenteil ist der Fall: Die Grundausstattung des A85X FCH bietet weit mehr, als die einer SB950. Speziell Gigabyte bereichert das hochwertig gestaltete F2A85X-UP4 Mainboard mit der Virtu MVP Technologie um Funktionen, die mit reinen CPUs gar nicht in Frage kommen. AMD Overdrive ist kein Feature mehr, das den APUs vorenthalten wird. Die Virgo-Plattform führt die AMD Memory Profiles ein, um zu gewährleisten, dass jedermann möglichst einfach die optimalen Einstellungen für den Arbeitsspeicher setzen kann. Und sie ist im Vergleich zur Lynx-Plattform auch noch enorm energieeffizient, alleine bei den absoluten Verbrauchswerten und noch viel mehr, wenn die Performance-Steigerung mit einkalkuliert wird.

Alle diese Merkmale mögen für sich genommen nicht sonderlich spektakulär sein und auch nicht für jeden Anwender einen Mehrwert darstellen. Ihre Kombination ergibt allerdings das Bild einer Plattform, die so anwenderfreundlich und variabel einsetzbar ist, wie keine Plattform von AMD zuvor - egal in welchem Preissegment.

Apropos Preissegment. Der ein oder andere Leser mag sich wundern, warum wir darauf verzichtet haben, die "Trinity"-APUs mit Intel-Prozessoren zu vergleichen. Während unserer Tests fiel uns allerdings auf, wie unsinnig dieses Unterfangen eigentlich ist. Beide Hersteller haben unterschiedliche Wege beschritten und verfolgen derzeit divergierende Philosophien: Intel setzt primär auf x86-Power und die Grafik erfährt kleinere Updates. AMD hingegen setzt mit den APUs vor allem auf Grafik- und GPGPU-Leistung und die x86-Module erfahren kleinere Updates.

Die aktuelle Entwicklung verfestigt nur das, was vorher bereits bekannt war: Intel hat die flotteren seriellen und AMD die schnelleren parallelen Kerne. Und zwar jeweils so deutlich, dass wir nicht glauben, es in diesem Artikel noch einmal in Zahlen fassen zu müssen.

Jeder Anwender, der die Qual der Wahl hat, muss nach seinen individuellen Präferenzen entscheiden, welchen Weg er mit welchem der beiden Hersteller mitgeht. Andererseits ist das auch ein Privileg, denn so vielfältig wie derzeit war das Prozessorenangebot für Desktop-PCs schon lange nicht mehr und ist heute um eine weitere, sehenswerte Plattform bereichert worden.

02.10.12 / jm

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