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Intel i875P "Canterwood" und P4 3 GHz 800 MHz FSB

/Hardware/CPU

PAT: Performance Acceleration Technology

Schnellerer Speicherzugriff

Als erstes wäre hier die Intel Performance Acceleration Technology, kurz PAT, zu nennen. Diese betrifft den Speicherzugriff, den Intel durch ein "Improved Logic Design" verbessert hat. Was auf Englisch so furchtbar schön und wichtig klingt, könnte man auf Deutsch auch schlicht "verbessertes Schaltungsdesign" nennen. Mit anderen Worten: Intel hat den Speichercontroller optimieren können.

Daraus resultiert laut Intels Datenblatt folgendes:

  • 1 clk improvement in CPU request to perform memory access

  • 1 clk improvement in DRAM Chip Select

  • Cumulative benefit of 2 clks for DRAM Chip Select

Intel hat also das "Chip Select" beschleunigen können.  Was aber ist "Chip Select", oftmals auch einfach mit CS bezeichnet, überhaupt? Dies ist recht einfach zu erklären:

Wenn der Speichercontroller Daten aus dem Hauptspeicher lesen möchte (z.B. weil die CPU diese angefragt hat), muss er wissen, in welcher Hauptspeicher-Bank sich denn nun das Modul befindet, welches die benötigten Informationen bereithält. Das erledigt der Chipsatz (oder genauer der Speichercontroller) über die Chip Select Leitung. Danach würde dann noch das Bank Select folgen, und auch die bekannten Begriffe wie RAS und CAS würden zum tragen kommen - aber das interessiert uns an dieser Stelle nicht mehr.

Wichtig ist festzuhalten, dass es sich beim Chip Select (nur) um einen Teilvorgang beim Speicherzugriff handelt. Während Parameter wie RAS und CAS vom verwendeten Speicher abhängen, Intel demnach keinen Einfluss durch den Speichercontroller auf diese haben kann, hängt das CS direkt mit dem Speichercontroller zusammen - und damit eben in Intels Einflussbereich, wenn man so will. Wie viel die Optimierung bringt, werden Benchmarks zeigen müssen.

CSA: Communication Streaming Architecture

Umgehung des PCI Flaschenhalses

Die zweite Neuheit beim i875P ist die so genannte Communication Streaming Architecture, kurz CSA genannt, und bezieht sich auf das LAN-Feature des i875P.

Es ist kein Geheimnis, dass der PCI-Bus langsam an seine Grenzen stößt. Immerhin nutzt alles, was an Onboard-Features zu finden ist (zum Beispiel USB, Sound, Firewire), auch den PCI-Bus - nicht zu vergessen die Festplatten (auch Serial-ATA) und was sich so in den PCI-Slots befinden kann.

Nun ist die Bandbreite (dieses Wort werden wir auch in Zukunft immer öfter treffen) von PCI mit 133MB/s (oder 1,06 Gigabit/s) auch nicht gerade überdimensioniert. Eine Gigabit-LAN-Karte würde damit schon nicht mehr auskommen. Da LAN-Karten in der Regel im Full-Duplex-Modus arbeiten, also Daten gleichschnell senden und empfangen sollen, wären bei einer Gigabit LAN-Karte 2 Gigabit/s (oder rund 250 MB/s) nötig. Eine Gigabit-LAN PCI-Karte könnte also nur im Half-Duplex-Modus laufen.

Dass eine hohe Last auf dem PCI-Bus zu Problemen führen kann, wurde in der Vergangenheit öfter transparent. Außerdem wird die Leitung zwischen North- und Southbridge ebenfalls von allen Komponenten benutzt, und auch hier ist die Bandbreite begrenzt (bei Intel auf 266 MB/s).

Hinter dem Begriff Communication Streaming Architecture verbirgt sich nichts anderes, als dass der Gigabit-LAN- Anschluss nun direkt mit der Northbridge (bei Intel nun MCH genannt) verbunden ist und somit auch fast direkt mit dem Speicher verbunden ist. Dies spart Ressourcen, nimmt dem PCI-Bus und damit der Verbindung zwischen North- und Southbridge "Arbeit" ab und ermöglicht Full-Duplex Gigabit LAN.

Sicherlich auch kein Punkt, der Welten in der Gesamtperformance erwarten lässt, aber noch ein kleiner Schritt in die richtige Richtung - und viele kleine Schritte ergeben bekanntlich einen großen.

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