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Pentium III "Tualatin"

/Hardware/CPUs

Pentium 3,5


Jenseits der 1 GHz Grenze hat Intel neben dem Pentium 4 noch einiges zu bieten, auch wenn der Rummel um den Pentium 4 (der kürzlich die 2 GHz Hürde nahm) dies - vielleicht nicht ganz unbeabsichtigt - etwas verdrängt hat.

Lange Zeit hatte Intel in den Reigen der Pentium III Prozessoren als Flaggschiff nur die Version mit 1 GHz anzubieten. Der erste Versuch mit 1,13 GHz schlug fehl und Intel nahm die CPU wieder vom Markt, nachdem die ersten Tests Instabilitäten aufgezeigt hatten. Nun ist aber nicht nur der Pentium III mit bis zu 1,26 GHz zu haben, es gibt auch einen neuen Pentium III: Den Tualatin; und um genau den geht es in diesem Test.

Der Pentium III wird in 0,18µ gefertigt, offenbar zu groß für wirklich hohe Taktfrequenzen die heute aktuell gefragt sind. Eine kleinere DIE-Größe musste her - und der Pentium III Tualatin war geboren.

Den Pentium III Tualatin gibt es übrigens als Mobile Version mit 512 KB L2-Cache (Pentium III-M), als Server-Version mit 512 KB L2-Cache (Pentium III-S wäre wohl eine sinnige Namensgebung) und eben als Desktop Version (Pentium III X.XXA, wobei X.XX für die Taktfrequenz steht).

Wir haben uns hier den Pentium III 1.13A angesehen. Um Verwechslungen in diesem Bericht zu vermeiden, werden wir den "neuen" Pentium III schlicht und ergreifend "Tualatin" nennen (Tualatin war übrigens der Codename des neuen Pentium III während der Entwicklung).

Tualatin: Unterschiede zum Pentium III


Wie schon angedeutet wird der Tualatin nicht mehr, wie der Pentium III, in 0,18µ gefertigt. Intel hat den Fertigungsprozess des Tualatin auf 0,13µ umgestellt. Der Prozessorkern ist also kleiner geworden. Das bringt zwei grundlegende Vorteile mit sich:

geringere Wärmeverlustleistung (die CPU wird nicht so heiß) und somit höhere Taktfrequenzen möglich
bessere Ausbeute bei der Herstellung

Allerdings bringt der kleine DIE auch ein Problem mit sich, nämlich das der Kühlung. Zwar wird der Prozessor durch den kleineren DIE nicht mehr so heiß, was aber durch die höheren Taktfrequenzen wieder kompensiert wird. Die Kühler werden nun immer größer und wuchtiger, die CPUs (beziehungsweise deren DIE) aber immer kleiner und die Übergangsfläche von CPU zu Kühler somit auch. Das Problem liegt auf der Hand: Wie stellt man sicher, dass der Kühler auch wirklich 100%ig korrekt auf dem DIE sitzt?

Intel stattet den Tualatin aus diesem Grunde mit einem Heatspreader aus. Dieser Heatspreader ist nichts anderes als eine Metallplatte, welche die Auflagefläche des Kühlers vergrößert. Mit dieser sieht der Tualatin fast aus wie ein alter Pentium I oder Celeron. Die gleiche Technik findet sich übrigens auch bei Intels Pentium 4 wieder.

Abgesehen vom Aussehen gleichen die Daten des Desktop-Tualatin auf den ersten Blick denen des Pentium III: Er läuft mit 133 MHz Bustakt, hat 32 KB L1-Cache und 256 KB L2-Cache (die Server Variante bietet 512 KB). Aber eben nur auf den ersten Blick.

Sicher haben Sie schon gehört, dass der Tualatin neue Mainboards mit neuen Chipsätzen verlangt. Gerüchte, dass der Tualatin auch auf älteren Boards mit BX-Chipsatz laufen wird, dürften wohl in den Bereich der Fabel gehören. Zu den Gründen kommen wir jetzt.

Die Voltage Regulation Modules (kurz VRM), welche auf Boards für den Pentium III verbaut wurden, können die Spannung nur in 0,05 Volt Schritten erhöhen (VRM Spezifikation 8.4). Beim Tualatin verlangt Intel aber nach 0,025V-Schritten (VRM Spezifikation 8.5). Dieses wird über zwei Pins abgefragt, bekommt nur einer der Pins nicht das gewünschte Signal, bootet der Rechner nicht.

Den Frontsidebus (FSB) regelt der Assisted Gunning Transceiver Logic+ Bus (AGTL+). Das war auch schon beim Pentium III so, allerdings benötigte der AGTL+ beim PIII noch 1,5V. Beim Tualatin beträgt diese Spannung nur noch 1,25 Volt.

Für den Tualatin benötigt man also einen passenden Chipsatz. Bei Intel ist dies der i815 im B-Stepping. Die Tualatin-fähigen Chipsätze anderer Hersteller erkennt man an einem angefügten "T".

Bis hierher sind das allerdings nur Änderungen, die für den Endkunden nicht wirklich interessant sind, da sie ja eher sehr technischer Natur sind. Aber Intel hat auch an der Performanceschraube gedreht. Wie, darauf gehen wir auf der nächsten Seite ein.

Nächste Seite: Tualatin Performance Feature
 

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