QNAP TS-109 II vs. QNAP TS-509 Pro (7/7)

Fazit

Stärken und Schwächen im Detail

Das Funktions-Angebot der beiden NAS ist beachtlich. Müsste man sich allein anhand ihrer Funktionen entscheiden, dann würde die Wahl sehr schwer fallen, denn sie unterscheiden sich lediglich in Details und das obwohl sie die zwei Extremen einer Produkt-Sparte darstellen. Der größte Unterschied zwischen den beiden Modellen ist daher nur die Anzahl der jeweils unterstützten Festplatten. Was somit auch Auswirkungen auf die Datenintegrität hat. Denn während das TS-109 II sich darauf verlassen muss, dass die Festplatte den Betrieb übersteht, kann das TS-509 Pro dank der möglichen RAID-Level 1, 5 und 6 noch zusätzliche Sicherheit anbieten. Vorausgesetzt natürlich, man hat genügend Festplatten verbaut.

Die insgesamt sehr gute Leistung der beiden NAS-Laufwerke wird aber leider von einer eher mäßigen Netzwerk-Performance getrübt. Denn obwohl beide Geräte mit einem Gigabit LAN-Anschluss ausgestattet sind (das TS-509 Pro sogar mit zweien) können sie deren theoretische Leistung nicht einmal ansatzweise entfesseln. Das TS-109 II erreichte im Bestfall leider nur 11,8 MByte/s (94 Mbit/s) und das TS-509 Pro kam maximal auf 17,5 MByte/s (140 Mbit/s). Unsere getestete Referenz in Form eines regulären File-Servers konnte dagegen problemlos die Leistungsfähigkeit der getesteten Festplatte bis ans Limit ausreizen. So erreichte der File-Server im absoluten Bestfall bis zu 66 MByte/s (528 Mbit/s). Mit einer schnelleren Festplatte wären durchaus auch höhere Datenraten möglich gewesen. Hier stellt sich nun die Frage, warum die QNAP Modelle nicht mehr leisten konnten, denn auch der reguläre File-Server war lediglich mit Onboard-LAN und kleinem Prozessor nicht unbedingt gut bestückt. Ein möglicher Grund könnte die Tatsache sein, dass bei den NAS-Laufwerken nur mit den Standard-Einstellungen gebenchmarkt wurde. Daher besteht zumindest noch die Hoffnung, dass mit einer anderen Einstellung oder einer neueren Firmware noch bessere Praxiswerte erreicht werden.

Ein weiteres Manko ist der Preis der beiden NAS-Laufwerke. Denn bei beiden möchte sich QNAP die gute Qualität und die reichhaltigen Funktionen entlohnen lassen. So kostet das kleine TS-109 II stolze 229 Euro und das große TS-509 Pro sogar 759 Euro. Speziell vom Preis der TS-509 Pro werden sich viele versierte Bastler verschrecken lassen und sich wieder ihrer kostengünstigen Eigenbaulösung zuwenden. Doch wenn es darum geht, schnell mal einen brauchbaren Büro-Server aus dem Ärmel zu schütteln, kommt das TS-509 Pro wieder ins Spiel. Das TS-109 II bleibt dagegen universell für alle Anwender eine brauchbare Option. Bedauerlich ist hier nur, dass mit einer einzelnen Festplatte keine hohe Datensicherheit gewährleistet werden kann. Durch den eSATA- und die drei USB-Anschlüsse ist aber auch bei der TS-109 II ein weiterer Speicherausbau möglich.

Schlussendlich muss der Anwender entscheiden, wie viel NAS er braucht und wie viel ihm das Wert ist. Allgemein kann man aber sagen, dass die Unterschiede zwischen kleinem und großem NAS sehr gering ausfallen. Dennoch sollte man sich - beim ernsthaften Einsatz eines NAS - genau überlegen, ob man nicht vielleicht doch eine Nummer größer kauft, damit einem dieses Gerät auch in Zukunft noch gute Dienste leisten kann. Denn mehr Rechenleistung und mehr Speicher ist nie verkehrt, wenn man sich in Zukunft mit einem Firmware-Update oder einem Software-Plugin noch weitere NAS-Funktionen ermöglichen möchte.

QNAP TS-109 II

Positiv	Negativ
edles Aluminium-Gehäuse einfacher Festplatten Einbau zahlreiche Server-Funktionen multiple Ausgänge Softwareseitig erweiterbar Hardwareseitig erweiterbar	Hoher Preis durchschnittliche Netzwerkperformance

QNAP TS-509 Pro

Positiv	Negativ
einfacher Festplatten Einbau zahlreiche Server-Funktionen multiple Ausgänge Softwareseitig erweiterbar Hardwareseitig erweiterbar	Hoher Preis durchschnittliche Netzwerkperformance