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Einleitung
Eine Klasse für sich
Cooler Master hat sich in der Vergangenheit
sehr gut weiterentwickelt. Während andere Hersteller die immer gleichen Gehäuse
auf den Markt bringen, die sich dann meist nur durch einige modischen Accessoires
unterscheiden, findet bei Cooler Master eine tatsächliche Entwicklung statt. Zu
beobachten war dies vornehmlich am Cooler Master Stacker, der schon innerhalb der eigenen
Serie mit grundlegenden Veränderungen aufwarten konnte. Aktuell mit dem COSMOS
1000 wagt sich Cooler Master noch sehr viel weiter aus dem Fenster und
überschreitet in Sachen Gehäuse-Design den üblichen -
eher konservativ angehauchten – Maßstab. Dies ist insofern ungewöhnlich, da
erfahrungsgemäß grundlegende Produktveränderungen dazu neigen, die Anwender zu polarisieren. Ein
Teil der Klientel ist voll und ganz begeistert, während der andere Teil durch -
die ungewohnte Kost - geradezu abgestoßen wird.
Dadurch ist das COSMOS 1000 zwangsläufig eine Klasse für
sich. Diese Erkenntnis zeigt sich auch beim Preis, der selbst bei
Caseking,
dem hierzulande preiswertesten Anbieter, noch mit über 200 Euro aufgeführt ist.
Für soviel Geld erwartet man als Kunde nicht nur Spitzenqualität, sondern auch
Innovationen am laufenden Band. Aus dieser Sicht betrachtet, darf das COSMOS also
ruhig mit einem markanten Äußeren das Feld betreten. Nein, vielmehr muss es dies
sogar, um sich klar von dem Einheitsbrei zu distanzieren.
Gleich mit dem ersten Blick erkennt man am COSMOS
soviel Neues und Interessantes, dass es schwer fällt, den passenden Anfang zu
finden. Versuchen wir es dennoch und zwar mit den Materialien, die Cooler Master bei
der Herstellung verwendet hat. Hier zeigt sich das COSMOS erstaunlich
vielfältig, denn es wird nahezu alles eingesetzt, was man bei der Gehäusetechnik
kennt. Von Stahlblech über Aluminium bis hin zu Kunststoff sowie Plexiglas, Schaumstoff und
sogar Gummi. So eine Vorgehensweise ist äußerst untypisch. Klassischerweise
konzentriert sich ein Gehäuse-Hersteller eher auf wenige Materialien, weil dies
die Herstellung sehr vereinfacht und sich auch auf die Herstellungskosten positiv
auswirkt.
So verwendet
man üblicherweise Stahlblech und Kunststoff oder Aluminium und Kunststoff. Oder auch
nur Aluminium alleine. Beim COSMOS ist dies anders. Vermutlich spielen
Herstellungskosten eine untergeordnete Rolle, so dass man bei der Wahl der
Materialien scheinbar keine Kompromisse eingeht, sondern genau das verwendet, was
man für die jeweilige Situation auch haben möchte. Erstaunlicherweise nimmt Cooler
Master dabei nicht einmal Rücksicht auf das Gewicht des Gehäuses, so dass es mit 16,9
kg zu den absoluten Schwergewichten gezählt werden darf. Schuld an diesem Übergewicht
ist das Stahlblech, dass als Basis für das "innere Gehäuse" verwendet wird. Das
stellt einen klaren Stilbruch dar, denn üblicherweise verwendet man bei teuren
Gehäusen lieber das modischere Aluminium, was nicht nur leichter ist, sondern auch
eine 5 bis 15mal bessere Wärmeleitfähigkeit mit sich bringt. Der Wärmeaustausch
des Gehäuses kann dann sogar messbar die Systemtemperatur beeinflussen.
Ein guter Grund ist auch die Farbe von Aluminium,
die das Gehäuse-Innere im hellen Silberschein erstrahlen lassen würde. Zumindest wenn keine
Lackierung die Sicht versperrt. Im Gegenzug dazu ist Stahlblech stabiler und kann
die Anzahl der Verstrebungen auf ein Minimum reduzieren, die dann dem Anwender bei
seiner Arbeit am System nicht mehr im Weg stehen müssen. Doch sicherlich ist das
nicht der Grund, weshalb Cooler Master sich beim COSMOS für Stahlblech entschieden
hat. In der Regel ist es nämlich die Kosten-Frage, die einen Hersteller auch mitten
im Entwicklungs- oder gar im Herstellungsprozess dazu zwingt, einige Änderungen
vorzunehmen. Da beim COSMOS ein Kunststoff-Mantel (und kein Aluminium-Mantel) um den Stahl-Kern gelegt wurde,
erhärtet sich die Annahme, dass der Preis wohl doch eine gewichtige Rolle spielt.
Nichts desto trotz geizt man nicht mit Aluminium, dass an den Griffen, den
Seitenteilen und der Front verwendet wird.
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