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Lian Li PC-A70F - edler Big Tower im Test (6/9)

Erfahrungen - Teil 1

Tool-less Design im Maxi Format

Wie für Gehäuse von Lian Li üblich gibt es bei der Qualität nichts zu mäkeln. Das Gehäuse ist absolut sauber und passgenau gearbeitet. Alle Teile wirken wie aus einem Guss und weisen die selbe gleichmäßig gebürstete Struktur auf, welches Lian Li Gehäusen die unvergleichlich edle Optik geben. Einen Nachteil wollen wir aber nicht verschweigen - denn jeder Fingerabruck hinterlässt hier seine Spuren.

2009 New Tool-less Design

Das A70F erhielt ja das komplette Toolless Design, welches wir hier noch einmal im Detail besprechen wollen. Dieses umfasst die Werkzeuglose Montage des Mainboards, der 5,25 Zoll Einbauschächte, der 3,5 Zoll Festplattenschächte, der Erweiterungssteckkarten sowie des Netzteils. Bis zu welchem Grad dies überzeugen konnte - und was vielleicht noch nicht ganz so überzeugen konnte und welche Unzulänglichkeiten es noch gibt möchten wir hier noch einmal kurz ansprechen.

Mainboard

Alle Mainboard-Abstandhalter für Standard ATX Mainboard wurden bereits vom Hersteller angebracht. Wem das nicht reicht, kann weitere Abstandhalter eindrehen. Dazu legt der Hersteller ein paar Abstandhalter sowie dem passenden Schlüssel bei. Toolless ist dies zwar nicht, aber immerhin besser als bei anderen Hersteller, wo man erstmal den Werkzeugkasten nach einem passenden Werkzeug durchsuchen muss.

Das Mainboard selbst kann durch normale Schrauben oder durch "Toolless" Mini-Daumenschrauben (Thumbscrews) verschraubt werden. Dazu liegen 9 kurze und 3 längere Schräubchen bei. Die längeren sind laut Hersteller für die unzugänglicheren Positionen vorgesehen, sodass der Montage eigentlich nichts im Wege steht.

5,25 Zoll Einbauschächte

Von den 5 5,25 Zoll Einbauschächten wurden leider nur die oberen beiden mit einer Schnellfixierung versehen. Diese besteht aus einem stabilen Hebel, welcher einen recht stabilen Eindruck hinterlässt. Zum Einbau von Laufwerken zieht man die Front nach vorn ab. Diese wird durch 4 Schnappverschlüsse sowie 2 stabile Metalldornen (an der Unterkante) gehalten. Das ganze geht sehr leichtgängig, ist auf der anderen Seite trotzdem recht stabil, sodass man hier von einem sinnvollen Kompromiss zwischen stabiler Montage und einfacher Bedienung reden kann.

Nachdem die Front entfernt ist, kann man die gewünschte Slotblende entfernen. Diese sind nur reingeklemmt und werden von 4 kleinen Nasen in den vorgesehenen Löchern eingeklickt. Dies funktioniert besser als es sich auf den ersten Blick anhört, denn sie lassen sich höchstens durch gröbste Gewalt abziehen. Zur Demontage muss man sie zusammendrücken und dann abziehen.

Nun kann das Laufwerk eingeschoben werden, bis die Montagelöcher des Laufwerks mit den Montagelöchern des Einbaurahmens überein stimmen. Jetzt schließt man nur noch den Bügel der Schnellfixierung bis dieser einrastet und das Laufwerk sitzt bombenfest. Weiterhin wurde die Innenseite der Montagebügel zusätzlich mit einem kleinen Moosgummi versehen, welcher Vibrationen etwas abdämpfen soll. Wer aber unrunde CDs/DVDs kennt, und den Krach den das Laufwerk dabei meist verursacht, wird sich schon denken können, dass diese höchstens ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Hier muss deutlich mehr getan werden, um vibrierende Laufwerke effektiv im Zaun zu halten.

Nur leider muss man fragen - was ist mit den unteren 3 Einbauschächten? Hier muss noch auf normale Schrauben oder auf beiliegende Daumenschrauben zurück gegeriffen werden. Das hat aber auch ein paar Vorteile bei nicht normgerechten Geräten wie zum Beispiel Lüftersteuerungen oder Card Readern, welche eben nicht die komplette Länge des Einbauschachtes abdecken. Am Einbauschacht findet man hier Langlöcher, sodass die Schraubposition variabel ist.

Einer der unteren 3 Schächte wurde mit einem 5,25 auf 3,5 Zoll Adapter versehen. Somit kann man auch weiterhin sein geliebtes Disketten Laufwerk verbauen ohne sich extra einen Adapter besorgen zu müssen. Bei Bedarf kann dieser aber auch entfernt werden um eine einheitlichere Optik der Front zu haben.

3,5 Zoll Festplattenschächte

Die Festplattenmontage geschieht ebenfalls recht einfach und intuitiv. Dazu wird die Festplatte mit 4 speziellen Thumbscrews verschraubt, welche zusätzlich mit einen kleinen Gummiring versehen sind. Dieser Gummiring dient der Vibrationsdämmung und funktioniert dabei sehr gut. Nachdem diese montiert sind, kann die Festplatte direkt in einen der 7 seitlich angebrachten Schächte eingeschoben werden.

Danach löst man eine am Schacht angebrachte Daumenschraube und schiebt die Verschlussleiste nach oben und dreht die Schraube wieder fest. Damit sind alle Festplatten auf einmal fixiert und sitzen stabil in ihren Schächten.

Ein Problem ergibt sich dabei doch, denn diese Montageart ist ausschließlich für 3,5 Zoll Geräte vorgesehen. Für 2,5 Zoll Geräte, wie modernen SSD Laufwerken, muss man sich leider im Sonderzubehör umschauen und findet mit dem Lian Li HD-520 einen passenden Adapter. Dieser ist zum Beispiel bei Caseking für 7,90 Euro erhältlich. Aufgrund des Premium Preises sollte Lian Li aber hier etwas Kundenfreundlicher sein und zumindest einen Adapter beilegen.

Wem die 7 Frontschächte nicht reichen, kann auf 3 weitere Schächte im oberen Bereich zurückgreifen. Die Montage der Platten funktioniert gleich, nur dass diese hier direkt im jeweiligen Schacht eingehackt werden. Diese Art der Montage haben wir bereits beim Cube Tower PC-V351 gesehen und funktioniert dabei ähnlich einfach und sicher.

Erweiterungssteckkarten

Das Prinzip der Montage der Erweiterungssteckkarten konnte uns absolut überzeugen. Die kleinen Hebel sind mit einem kleinen Stempel versehen, welcher die Karten sehr stabil in ihrem Schacht fixiert. Im Vergleich zu den Systemen diverser Konkurrenzprodukte kann man hier wirklich eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Ein kleines Manko gibt es aber doch, wie wir es bei unserem Test des B25F kennenlernen mussten. Denn aufgrund der Größe der einzelnen Bauteile nimmt es etwas Platz weg, sodass man in kleinen Towern beim Einbau langer Grafikkarten etwas zirkeln muss. Beim A70F trifft dies aber nicht zu, da es aufgrund seiner gigantischen Platzverhältnisse keine zu langen Grafikkarten zu kennen scheint.

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