Test: Silverstone Sugo SG12 - SST-SG12B - Micro-ATX-Cube mit Tragegriff und viel Platz (5/5)
Fazit
Das Silverstone SG12 (SST-SG12B) besticht beim ersten Blick natürlich vor allem durch die schicke Front mit eingearbeitetem
metallic-blauem Tragegriff. Selten findet man Gehäuse bei denen das Konzept eines leicht zu transportierenden Gehäuses mit Griff so schick
und doch eher unauffällig umgesetzt ist wie beim SG12. Der Griff wurde hier zum sehr gelungenen Designelement und daher hat uns das SG12
optisch schon einmal wirklich gut gefallen.
Den neusten Sprössling von Silverstone auf die Optik zu beschränken würde dem Cube-Gehäuse nicht gerecht werden. Die
Möglichkeiten, die das SG12 bietet sind schon beachtlich. Dass man bis zu neun 2,5-Zoll-Geräte unterbringen kann, dazu drei
3,5-Zoll-Festplatten riecht bereits etwas nach Overkill für ein doch eher kleinen Cube. Wer genauer hinschaut, sieht allerdings recht
schnell, dass dies alles nur Optionen sind, die sich zum Teil auch gegenseitig Einschränken. Wer zum Beispiel längere Grafikkarten einsetzen will, der muss schon auf einige Einbauschächte
für Laufwerke verzichten.
Insgesamt hat Silverstone versucht beim SG12 den verfügbaren Platz einfach maximal variabel auszunutzen um möglichst viele Geräte unterbringen
zu können. Vielleicht sogar etwas zu viele. Wer das Gehäuse wirklich maximal ausbauen will, der sollte vorher die Kunst des Kabel
Verlegens auf engstem Raum studieren.
Ein durchaus echtes Manko beim SG12 ist, dass sich 3,5-Zoll-Laufwerke und eine lange Grafikkarte im ersten Mainboard-Slot
ausschließen. Es wäre unserer Ansicht nach erheblich besser gewesen, Silverstone hätte den Einbau der Laufwerke vertikal statt
horizontal vorgenommen. So hätte man bei langen Grafikkarten zumindest eine große Festplatte einsetzen können. Wer nur kleine
2,5-Zoll-Laufwerke nutzt, verschwendet auf der anderen Seite massiv Platz im Gehäuse durch den Laufwerkskäfig. Insgesamt ist der Cube
also für Grafikkarten in der kürzeren Fassung, wie zum Beispiel eben die
neue AMD Radeon R9 Nano, besser geeignet.
Insgesamt ist die Verarbeitungsqualität beim SG12 auf gutem Level, besonders die Front weiß hier wieder zu gefallen. Über die Stabilität
kann man sich ebenfalls kaum beklagen und da im SG12 alles fest verschraubt wird, ist auch der Transport des Systems problemlos möglich ohne
dass man sich Gedanken über seine Hardware machen muss.
Durch die Vielfalt an Optionen für den Einbau von Datenspeichern ergeben sich Defizite bei anderen Optionen. Der Einbau von
Wasserkühlungen oder anderen netten Extras ist im SG12 kaum möglich, wenn man nicht zum Case-Modder werden möchte.
Das Silverstone SG12 richtet sich daher vor allem an diejenigen, die ein transportables und leistungsstarkes System mit eher kompakten
Grafikkarten - eventuell sogar im SLI/Crossfire - mit viel Datenspeichern (vielleicht auch RAID-System) und natürlich Blueray-Laufwerk
aufbauen wollen. Für diese Gruppe ist das Case dann aber eradezu ein Traum an Vielfältigkeit. Hierbei fällt auch die direkte Belüftung der
Festplatten positiv ins Gewicht.
Der Preis für das Silverstone SG12 liegt bei etwa 90 bis 100 Euro (Zum Beispiel bei
Caseking.de).
In etwa vergleichbare Cube-Cases starten zwar schon ab 60 bis 70 Euro, bieten aber in der Regel keine Aluminium-Front in der Form des
SG12, so dass hier sicherlich ein Aufpreis gerechtfertigt ist. In jedem Fall ist das Silverstone SG12 ein gelungenes aber auch sehr
spezielles Gehäuse. Wer den Aufbau eines Systems plant, sollte also vorher genau schauen, ob alles so hineinpasst, wie gewünscht. Wenn
ja, dann kann man hier ein sehr leistungsstarkes und transportables Gaming-System zusammenbauen, das eigentlich kaum Wünsche offen
lässt.
Vorteile:
- Solide Verarbeitungsqualität
- Schöne Front aus Aluminium
- Sehr schön eingearbeiteter Tragegriff an der Front
- Reichlich Platz für Datenträger
- Lange Grafikkarten möglich (sogar SLI/Crossfire)
- Leistungsstarke und große Netzteile möglich.
Nachteile:
- Konflikt zwischen langer Grafikkarte in Slot 1 und 3,5-Zoll-HDDs