AMD 790GX und NVIDIA 780a im Flash 10.1 vs. Flash 10 Test
Einleitung
Videos
im World Wide Web können unglaublich viel beinhalten. Sie stehen
auf einer Vielzahl an mehr oder weniger bekannten Videoplattformen zum
Abruf bereit. Manche sind lustig, einige ernst und viele bereut man je
angesehen zu haben. Eines aber eint die meisten Videos, nämlich
ihr Format: Flash ist vorherrschend.
Flash ist jedoch nur ein
Container, in dem sich ein Codec verbirgt, in dem das Videomaterial
letztendlich vorliegt. Je mehr sich breitbandige Internetzugänge
durchsetzen und PCs mit steigender Rechenkapazität Einzug in die
Gemächer der Anwender halten, desto rücksichtsloser
können sich Video-Codecs an den Rechenressourcen eines Computers
bedienen. Blicken wir einmal zurück, wie sich das mit den Videos
im Netz entwickelt hat; die Meisten können sich sicher noch an die
Anfänge von YouTube erinnern.
Es waren Zeiten mit geringer
Bandbreite und begrenzten Rechenkapazitäten. Wer zu jener Zeit
Zerstreuung auf YouTube suchte, fand sie eher in der Darstellung als im
Inhalt der Kurzfilmchen. Seitdem ist einige Zeit und viel Entwicklung
und Innovation ins digitale Land gegangen. Heute beherrschen
mächtige Quad-Cores die Geschicke eines Desktop-PCs, dem von
diversen Anbietern gleich mehrere Megabit/s Daten und Kilowatt Energie aus
dem jeweiligen Netz zugepumpt werden. YouTube bietet auf seiner
Plattform seit einiger Zeit die Clips mit 720p High Defintion an
(Auflösung 1280x720). Das ist mehr als der durchschnittliche
Bundesbürger vor der WM 2006 in seinem Wohnzimmer auf dem
TV-Gerät genießen konnte.
Allerdings sind die
leistungsstarken heimischen Computer längst nicht mehr die
einzigen Zielgeräte. Inzwischen gesellt sich ein bunter
Strauß an Smartphones, Netbooks, Ultrathin-Clients und Notebooks
für die Unterhaltung unterwegs dazu. Dank HSDPA und WLAN sind auch
diese in der Lage, den Anschluss an die Datenautobahn zu halten. Und
sie haben alle eines gemeinsam: Begrenzte Rechen- und
Energiekapazitäten. Dabei möchte YouTube bereits in dieser
Woche Videomaterial in 1080p Full HD ermöglichen
(Auflösung 1920x1080).
Das setzt natürlich wieder ein
potentielles Mehr an Leistung voraus, dem mit dem herkömmlichen
"mehr Gigahertz" und "mehr Kerne"-Prinzip bei
den portablen Geräten natürlich nicht beizukommen ist. Zumindest nicht, was
die CPUs angeht, denn die werden dann zu warm und fressen zuviel Energie.
Doch inzwischen finden sich auch in Mobilgeräten noch andere Einheiten,
die ebenfalls Berechnungen übernehmen können. Die GPUs, die
guten, alten "Grafikkarten", sind nicht mehr nur zum Daddeln da. Sie
können schon seit einer Weile bestimmte Video-Codecs beschleunigen
– Unified Video Decoder (UVD) heißt das bei AMD und
PureVideo HD bei NVIDIA.
Microsoft nutzt diese beiden
Technologien für die DirectX Video Acceleration (DXVA) und stellt
so für Softwareentwickler eine einheitliche Schnittstelle bereit,
auf die aufgebaut werden kann. Und nachdem wir diesen langen Bogen
gespannt haben, wird einerseits klar, warum die Grafikkarten Adobe's
Flash dringend unter die Arme greifen müssen und andererseits,
warum das Prerelease des Flash Player 10.1 bedeutender ist, als so
manch einer vielleicht vermutet hat. Weil es nämlich endlich
Videos im Flash-Container mit Hilfe der GPUs auf den Bildschirm bringt
– nicht mehr nur im Sinne von darstellendem Anzeigen, sondern eben im Sinne von
berechnendem Decodieren. Es ist die große Möglichkeit, drohende
Ruckelorgien auf einer Vielzahl von Geräten zu vermeiden und ihren
Nutzern trotzdem feinste cineastische Berieselung zu bieten.
Genug
der vielen Worte, ab jetzt sprechen die Zahlen. Denn natürlich
wollten wir wissen wozu die neue Verbindung aus Hard- und Software im
Stande ist. Dazu haben wir ein dezentes Testsystem gewählt, das
bei der Prozessorleistung absehbar limitieren muss, wenn man bei YouTube 1080p
Full HD Content abspielt. Was die Grafik angeht haben wir auch
geknausert. Mehr als eine integrierte Grafiklösung gönnen wir
Flash 10.1 nicht – schließlich soll Energie gespart werden.
Und das sieht dann so aus:
- CPU: AMD Athlon 64 X2 3800+ (2x 2,0 Ghz)
- Board: MSI K9N2 Diamond / MSI DKA790GX Platinum
- RAM: 4 GB G.Skill DDR2 8500 @ 800 Mhz / 5-5-5-15
- PSU: Cooler Master UCP900W
- HDD: Seagate Barracuda 7200.12 (ST350418AS)
- GPU: NVIDIA GeForce 8200 (780a) / ATI Radeon HD 3300 (790GX)
- Treiber: NVIDIA GeForce 195.55 Beta / AMD/ATI Catalyst 9.11
- OS: Windows 7 Home Premium 64 Bit
- Testvideo: YouTube: New 1080P High Resolution Test - Maine