AMD Radeon HD 7770 im Test (15/15)
Fazit
Der Preis entscheidet...
Mit der Radeon HD 7770 hat AMD die nächste Runde im Kampf um die Kunden
im so wichtigen Preisbereich um 150 Euro eingeläutet. Hier wird bekanntlich
die große Masse an Grafikkarten verkauft. Zählt im High-End Bereich am Ende
nur die Performance, so gilt es hier die richtige Balance zu finden zwischen
Preis, Performance, Verbrauch, Lautstärke und Features. Dabei darf man
natürlich nie die Produktionskosten aus dem Auge verlieren, also die
Möglichkeit später den Preis zu senken.
Beim Verbrauch hatte man sich etwas mehr von der Radeon HD 7770 erhofft,
zwar verbraucht sie weniger als die anderen Modelle aber vermutlich aufgrund
des hohen Taktes von 1 GHz fällt der Verbrauch dann doch höher aus als
erwartet. Eine Radeon 6850 zum Beispiel verbraucht im PC vielleicht 25 Watt
mehr, bei entsprechend höherer Performance.
Die XFX Karte zeigt sich in Sachen Lautstärke dafür als Gewinner, die
Karte ist zwar im Idle nicht deutlich leiser als das Referenz, zeigt dann
aber unter Last was sie kann. Ein angenehmer Lautstärkepegel ist hier
garantiert. Das Referenzdesign wird unter Last schon etwas deutlicher
hörbar.
Die Performance für sich betrachtet ist natürlich keine "Wunderleistung".
Die Karte kann sich deutlich mit mehr als 20% Performance-Plus von ihrem
Vorgänger der Radeon HD 5770 absetzen, die XFX Karte dank Übertaktung
entsprechend mehr. Andererseits ist das Feld um die Karte herum sehr dicht
besiedelt. Die GeForce GTX 460 liefert quasi fast die gleiche Performance
wie die Radeon HD 7770. Die GeForce GTX 560 wird in der Regel etwas
über der Radeon HD 7770 angesiedelt sein. An die Radeon HD 6850 kommt die normale
Radeon HD 7770 leider nicht heran, aber die übertaktete XFX Karte. Diese
liefert in den neuen DX11 Titeln eine zur 6850 gleichwertige Performance,
bei besserer Tessellation Leistung. Überhaupt gewinnt die Radeon HD 7770 an
Fahrt, wenn das Game modern ist und Tessellation einsetzt.
Positiv ist aber in jedem Fall anzumerken, dass die Performance der
7770 in der Regel für 1920x1080/1200 auch bei hohen Details ausreicht. Davon
konnte bei der Radeon HD 5770 kaum die Rede sein.
Bei der XFX Karte bekommt man mit etwa 10% mehr GPU Takt durchaus einen
Leistungsschub, allerdings hängt dieser von der Anwendung ab und kann
irgendwo zwischen 3% bis 10% liegen. In einigen Titeln macht sich die
Übertaktung also weniger, in anderen deutlicher bemerkbar. Das nur 128 Bit
breite Speicherinterface macht vermutlich hier gelegentlich einfach nicht
genug Durchsatz.
Als anvisierten Preis für die Radeon HD 7770 gibt AMD 159 Euro und 159 USD
an. Dabei wird es sicher nicht bleiben, denn, wie immer ist der Preis erst
einmal recht hoch angesetzt. Eine Radeon HD 6850 geht derzeit ab etwa 120
Euro über den Tisch und eine GeForce GTX 560 gibt es auch schon ab 150 Euro.
Ebenso bekommt man für das Geld eine deutlich stärkere Radeon HD 6870, die
die Radeon HD 7770 weit hinter sich lässt. Aus Performance-Aspekten
erscheint der Preis der Karten also einfach zu hoch, oder die der alten zu
niedrig.
Was bleibt sind die anderen Argumente für eine Grafikkarte der neuen
Generation. Diese wären ein geringerer Stromverbrauch, bessere Tessellation
Performance, niedrige Temperaturen und damit eine wie bei der XFX Karte
besonders leise Geräuschkulisse.
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