AMD Radeon Software Crimson - AMD stellt komplett neuen Treiber vor (4/4)
Fazit
Auch wenn ein versteckter Hinweis auf das Ende des AMD Catalyst hingedeutet hat, wer hätte damit gerechnet das AMD in Sachen Treiber zu
einem solchen Rundumschlag, wie er nun mit der Radeon Software Crimson vorliegt, ausholen würde.
Nachdem Nvidia zuletzt wirklich massiv in das gesamte Software-Ecosystem rund um die GeForce Karten investiert hat und dort mittlerweile
eine breite Palette an Tools, allen voran GeForce Experience als Zentrale, anbietet, zieht AMD nun nach. Das betagte und altmodische
Catalyst Control Center wird durch die neuen Radeon Settings abgelöst und hier dürfte wohl auch der Grundstein für zukünftige
Weiterentwicklungen stecken.
Schon in der ersten Version jetzt die Radeon Settings einen sehr ausgereiften Eindruck und überzeugen durch tolle Übersichtlichkeit und
Bedienung sowie eine wirklich hervorragende Ladezeit. Im Gegensatz zum CCC startet das neue User-Interface geradezu mit
Lichtgeschwindigkeit. Und auch das anklicken und verstellen der Settings geht enorm schnell von der Hand. Man muss klar sagen, dass die
Radeon Settings das Nvidia Panel für Einstellungen nun an Geschwindigkeit und Komfort übertreffen.
Allerding hat Nvidia seinen Focus längst auf GeForce Experience gesetzt das alle Settings automatisch vornimmt. Genau hier fehlt es AMD
derzeit noch an einer wirklich guten direkt integrierten Lösung. Derzeit übernimmt die "Gaming Evolved APP", die an die Drittsoftware
Rapt gekoppelt ist, bei AMD diesen Part. Aber die Software ist durch ihre eingebauten völlig unnötigen Social Media Features, die auch
noch eine Anmeldung erfordern, überladen und umständlich. Und zumindest bei uns nicht wirklich beliebt.
Da die neuen Radeon Settings ebenfalls alle installierten Spiele erkennt und diese auch bereits schön auflistet, darf man hoffen, das
die Funktionen der Gaming Evolved APP in Zukunft in die Radeon Settings integriert werden. Ebenso der dort bereits vorhandene
Game-Rekorder, das Äquivalent zum Nvidias Shadowplay.
In Sachen Performance hinterlässt der neue Treiber ebenfalls einen guten Eindruck. Natürlich bietet dieser in den neusten Games wie
Battlefront eine bessere Performance, denn der alte Treiber war noch nicht auf diese Games optimiert. In unseren durch geführten
Benchmarks, zeigt sich aber auch eine leichte Verbesserung in älteren Games. Insbesondere bei niedrigen Auflösungen legt der neue
Treiber hier und da zu und scheint weniger an der CPU-Leistung zu hängen. Anders gesagt, man läuft später ins CPU Limit und braucht
damit keine so schnellen CPU mehr. Dieser Effekt wird sich sicher mit DirectX12 noch deutlich verstärken.
Mit der neuen Radeon Software Crimson zeigt AMD, dass man bei der Treiberentwicklung nun einiges investiert und auf dem richtigen Weg ist. Viel
zu Lange hat man Nvidia in diesem Sektor das Feld überlassen.
Von den neuen Qualitäten der Radeon Software kann sich ab heute jeder selbst ein Bild machen. Wie üblich kann die Software als 32 oder
64 Bit Paket über die AMD Treiberseite heruntergeladen werden.