Nvidia GeForce GTX 960 im Test - ASUS vs Gainward vs MSI (10/10)
Fazit
Schaut man sich die letzten neuen Grafikkarten auf Basis der Nvidia-GPUs an, so fällt auf, dass man sich dort ein wenig vom reinen
Wettrennen um die beste Performance verabschiedet hat. Stattdessen konzentriert man sich offensichtlich deutlich mehr darauf die
Effizienz zu verbessern und das gesamte GeForce-System zu erweitern. Neben den unzähligen Verbesserungen im Treiber und zusätzlichen
Tools wie GeForce Experience oder Shadowplay, ist mittlerweile auch G-Sync beim Kunden angekommen und mehr und mehr Produkte erscheinen
auf dem Markt. Auffällig ist auch dass Nvidia die Zusammenarbeit mit den Game-Publishern im Gameworks-Programm wieder deutlich
fokussiert und belebt hat und regelmäßig neue Features und Demos vorstellt.
Es scheint also als hat man eine kleine Pause bei der Performance Jagd eingelegt und konzentriert sich aktuell auf eher anderen
Dinge. In dieses Bild passt auch exakt die GTX 960. Die Karte liefert zwar eine recht gute Performance und kann sich auch klar von den
Vorgängern absetzen. Wirklich überragende Performancesteigerungen gegenüber der GTX 760 sieht man allerdings nicht auf breiter
Front. 8 bis 17 % bringt die GTX 960 mehr gegenüber der GTX 760, wobei die neue Karte insbesondere bei der Standard 1080p Auflösung ohne
Antialiasing gut da steht. Mit steigenden Anforderungen schwindet der Vorsprung dann etwas zusammen. Gegenüber der GTX 660 oder 660 Ti
liefert die Karte aber einen deutlichen Vorsprung von bis zu 30%.
Ein absolut fantastisches Bild hinterlässt die GTX 960 genauso wie die GTX 970/980 beim Stromverbrauch. Bei den genannten
Performancedaten verbraucht die neue Karte deutlich weniger Strom als der Vorgänger. Im Vergleich zum direkten Konkurrenten Radeon R9
285 spart die Karte bei etwa gleicher Performance sogar bis zu 80 Watt an Strom ein. Das ist eine Ansage, die vor allem Dauerzocker
sicherlich interessieren wird.
Durch den die hohe Effizienz und den geringen Verbrauch ergeben sich dann auch noch ein paar weitere Vorteile. Zum einen stellt die
Karte eine ideale Upgrade Karte für Besitzer einer GTX 660 TI oder älter dar, denn man kann fast sicher sein, dass bei einem Wechsel
kein neues Netzteil fällig wird. Die GTX 960 kann mit nur einem PCIe 6-fach-Stecker an Netzteilen mit 450 Watt oder zum Teil auch
weniger betrieben werden.
Die
leiseste Karte im Test - MSI GeForce GTX 960 Gaming
Die anderen Vorteile liegen klar in der Kühlung und damit auch Laustärke. Die GTX 960 Karten gehören zum Leisesten was wir bisher
gesehen haben. Selbst unter Volllast werden diese Karten nicht wirklich laut und die Temperaturen halten sich dabei auch in einem
wirklich guten Rahmen. Das berüchtigte Spulenfiepen fällt eher geringer aus, als bei der GTX 970/980.
Besonders interessant dürfte die neue Karte daher für Silent Liebhaber und anspruchsvollere Gelegenheitsgamer sein. Mit der Karte
lassen sich insbesondere ältere oder weniger anspruchsvolle Spiele in 4K Spielen. Wer allerdings sehr hohe Ansprüche an die Performance
stellt und neuere Titel in 4K Spielen will, wird zu einer größeren Karte wie der GTX 780 Ti, 970 oder 980 greifen müssen. Die GTX
770/780 bietet keinen deutlichen Performanceschub gegenüber der GTX 960 für 4K Gaming. Dazu sollte man sich am besten die entsprechenden
Benchmarks ansehen und individuell entscheiden.
Die drei Testkandidaten liefern allesamt ein recht gutes Bild ab. Die Performance der Karten ist prinzipiell identisch, denn auch die
MSI Karte lässt sich auf die Taktraten der anderen beiden Modelle hoch schrauben. Wenn es um die Laustärke und Leistungsfähigkeit des
Kühlers geht, dann hat die MSI Karte klar die Nase vorn. Dafür kann die Asus Karte mit ihren kompakten Maßen punkten. Die Gainward Karte
zieht ihre Stärken aus den herausnehmbaren Lüftern und dem durchaus eleganten Design das bei vielen Kunden sicherlich gut ankommt.
Gainward GeForce GTX 960 Phantom und Asus GeForce GTX 960 STRIX
Insgesamt hinterlässt die GTX 960 bei uns einen positiven Eindruck und ist insbesondere für Silent- und Effizienz-Fans zu empfehlen.
Der Fortschritt ist hier eben deutlich mehr bei der Energieeffizienz und im Bereich der Features zusehen, als in der reinen Performance.
Das Gesamtpaket macht es am Ende und das kann bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von 199 Euro durchaus überzeugen. Aktuell sind
die Karten im Handel zwar etwas teurer, es könnte sich dabei aber um den üblichen "Launch-Aufschlag" handeln und man sollte erst einmal
die Preisentwicklung abwarten. Wer einfach nur auf Performance aus ist und auf den Stromverbrauch weniger achtet, bekommt derzeit bei
älteren Modellen zum Teil mehr Performance für das gleiche Geld, insbesondere wenn diese Preisreduziert angeboten werden.
MSI GeForce GTX 960 Gaming
Vorteile:
- Ausreichend Performance für 1080p bei vollen Details
- 4K oder 4K DSR bei Casual Games möglich
- Extreme gute Performance per Watt
- Insgesamt geringer Energieverbrauch
- Semi passiv, daher keine Geräusche im Idle
- Extrem leiser Kühler
- Sehr leistungsstarke Kühler
- Schickes Design passend zu MSI Mainboards
- Wenig bis kein Spulenfiepen
- Sehr hochwertig verarbeitet
ASUS GeForce GTX 960 STRIX
Vorteile:
- Ausreichend Performance für 1080p bei vollen Details
- 4K oder 4K DSR bei Casual Games möglich
- Extreme gute Performance per Watt
- Insgesamt geringer Energieverbrauch
- semi passiv, daher keine Geräusche im Idle
- leise Lüfter
- kompakte Ausmaße
- Kühler bietet hohe Leistung
Nachteile:
- Geräuschkulisse unter Last am schlechtesten unter den getestet Karten
insgesamt aber immer noch sehr leise.
Gainward GeForce GTX 960 Phantom
Vorteile:
- Ausreichend Performance für 1080p bei vollen Details
- 4K oder 4K DSR bei Casual Games möglich
- Extreme gute Performance per Watt
- Insgesamt geringer Energieverbrauch
- leise Lüfter
- Austauschbare und herausnehmbare Lüfter