Die Hardware
Guillemot setzt bei der "kleinen" Xentor - die
Karte hat noch einen großen Bruder mit mehr Speicher und größerer Ausstattung -
schlicht und ergreifend auf Performance zum günstigen Preis. Auf der Karte arbeitet ein
TNT2 Chip in der Standardvariante. Um die Performance zu steigern, hat Guillemot die
Xentor allerdings von Haus aus übertaktet.
Ansonsten bietet die Maxi Gamer Xentor, die uns
freundlicherweise von Guillemot
zur Verfügung gestellt wurde, eigentlich nichts. Aber das soll sie auch gar nicht,
schließlich will die Karte ja eben die Leute ansprechen, die nicht ein halbes Vermögen
für eine Grafikkarte ausgeben möchten. Und genau das tut sie das auch?
Die Maxi Gamer Xentor bietet 16 MB RAM (SGRAM), was - wie
schon im Voodoo3 Test angemerkt - bei aktuellen Karten als wenig bezeichnet werden muß.
Da die Karte allerdings unter 300,- DM zu haben sein sollte, mußte Guillemot natürlich
irgendwo sparen. Speicher ist eben nicht gerade billig, vor allem wenn man, wie auf der
Xentor, Module mit 5,5 ns einsetzt. Der Speicher arbeitet dafür aber mit 166 MHz (normal
für eine TNT2-Karte wären 150 MHz) und der Chip wird mit 135 MHz getaktet (üblich sind
hierbei 125 MHz). Ein aktiver Lüfter fehlt der Karte leider, mit einem solchen wäre die
Xentor bestimmt sehr gut zu übertakten (aber dazu später etwas mehr).
Damit wären wir mit der Beschreibung der Ausstattung auch
schon am Ende. Weder Video-Eingang noch TV-Out oder den Anschluß für eine Shutterbrille
bietet die kleine Xentor, jeglicher "Schnickschnack" (das ist jetzt nicht
abwertend gemeint) hätte die Karte ja auch teurer gemacht.
Das Handbuch ist für eine Grafikkarte recht ordentlich. In
mehreren Sprachen wird kurz der Einbau der Karte und die Installation der Treiber
erklärt. Nicht weltbewegend, aber immerhin ein Handbuch und nicht nur eine CD.
Der höherer Speicher- und Chiptakt macht natürlich
neugierig, was die Xentor denn so "auf dem Kasten hat". Bringen 10 MHz mehr
Corefrequenz und 16 MHz mehr Speichertakt wirklich was? Oder ist das nur ein Marketinggag
von Guillemot?
Damit sind wir natürlich beim Thema
"Overclockability". Läßt sich eine Karte, die vom Hersteller schon übertaktet
wird noch weiter übertakten? Da die Karte ja ohne aktiven Lüfter ausgeliefert wird,
waren wir zuerst skeptisch. Aber nach dem Motto "nicht kleckern sondern klotzen"
haben wir mit Powerstrip
(ein tolles Tool zum Overclocken von Grafikkarten) die Werte direkt mal auf die einer TNT2
Ultra gesetzt. 150 MHz Chiptakt und 183 MHz Speichertakt sollte die Xentor nun bringen ...
und stürzte prompt ab. Der 3DMark 99 MAX blieb während des zweiten Tests einfach hängen
- ein eindeutiges Hitzeproblem. Das Schöne an einem solchen Hitzeproblem ist, daß
Kühlung in der Regel Abhilfe schafft. Hätte der Chip direkt die Arbeit versagt, wäre
mit Übertakten einfach nichts zu machen. Aber so ist die Hoffnung groß. :-)
Da wir die Karte nur leihweise von Guillemot hatten, wollten
wir sie natürlich nicht einfach modifizieren und mit einer aktiven Kühlung ausstatten. Herr Reul von Guillemot
hätte wahrscheinlich nicht schlecht gestaunt, wenn die Karte plötzlich einen zerbeulten
Lüfter mit vier Gewindebohrungen gehabt hätte. ;-) Also haben wir einfach einen
Gehäuselüfter genommen und diesen so in den Rechner gestellt, daß er aus ca. 10 cm
Abstand auf die Grafikkarte blies. Der Effekt kommt zwar nicht an einen richtigen
Aktivlüfter heran, brachte die Xentor aber dazu mit 145 MHz / 183 MHz zu laufen - und
zwar stabil!!! Die Benchmarkwerte liegen dann auch nahezu im TNT2-Ultra Bereich!
Unglaublich! Neuerdings gibt Guillemot die möglichen Werte der Karte sogar mit 150 MHz /
200 MHz an. Ohne zusätzlichen Lüfter dürfte das aber unmöglich sein.
Etwas schwierig gestaltet sich die Beurteilung der
Bildqualität. Das ist immer ein sehr subjektives Unterfangen, da uns natürlich keine
superteuren Meßinstrumente zur Verfügung stehen sondern wir halt "sehen", was
das Bild hergibt. Die Xentor könnte dabei etwas besser sein, bei 1600 x 1200 Bildpunkten
wird es doch schon recht unscharf. Andererseits, wer diese Auflösung einsetzt, der wird
sich wohl auch mit den 16 MB nicht zufriedengeben.
Die 16 MB reichen für aktuelle Spiele aus, wenn man auf hohe
Auflösungen wie 1600 x 1200 in True Color verzichten kann. Allerdings ist zum Beispiel
Quake3 in dieser Auflösung eh eine echte Herausforderung an jede Grafikkarte (auch mit 32
MB und Ultra Chip). Die Frames sinken dermaßen ab, daß man an Spielen nicht mehr denken
kann. Ansonsten beherrscht die Karte das AGP Texturing, kann also fehlenden Speicher über
den AGP Bus ausgleichen. Das ist allerdings langsamer, als würde die Karte nur den
lokalen Speicher nutzen.
Der Treiber
Während unserem
Test hatten wir die Treiberversion 2.03 installiert. Mittlerweile steht die Version 2.08
bereit, die aber an der Performance der Karte so gut wie nichts verändert. Ebenfalls neu
auf den Guillemot Treiberseiten
ist der Xentor PowerSprinter, ein Tweaking-Tool für die Xentor bzw. deren großen Bruder
Xentor 32. Wir konnten das leider nicht mehr testen, da wir die Karte bereits an Guillemot
zurückgeschickt hatten.
Die Installation der Treiber funktioniert auf Anhieb. Der
Treiber bietet keinerlei Spielereien, lediglich Helligkeit und Farbe kann den eigenen
Vorstellungen angepaßt werden. Das Übertakt-Tool gab es ja wie gesagt noch nicht.
Angenehm war die Stabilität des Treibers, während der
ganzen Zeit gab es nicht ein Problem. Keine Grafikprobleme auf dem Windows Desktop, kein
Spiel was nicht laufen wollte oder ähnliches. Vielleicht liegt das einfach daran, daß
der Treiber ja nur die Karte ansteuern und mit TV-Out oder Video-In etc. nichts am Hut
haben. Guillemot kann sich hier als ganz auf das wesentliche konzentrieren.
Die Xentor ist auf Spielefreaks zugeschnitten und auf
Performance getrimmt. Werfen wir also mal einen Blick auf die Benchmarkwerte. Neben den
bei uns üblichen Tests haben wir der Xentor auch übertaktet auf den Zahn gefühlt...
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