CM Storm Sirus - echtes 5.1 Surround Gaming Headset im Test (5/6)
Tragekomfort / Praxis
Das CM Storm Sirus ist als 5.1 Headset natürlich kein absolutes
Leichtgewicht. Immerhin sind hier eben in jeder Seite
vier Lautsprecher verbaut, die ein gewisses Gewicht mit sich bringen. Für
ein Surroundheadset ist das Sirus gar nicht so schwer und es wiegt zum
Beispiel nur etwa 50 Gramm mehr als das Logitech G35 (Stereo-Headset).
Dank seiner recht guten Ergonomie fällt das Gewicht beim Sirus aber kaum
auf, denn es ist sehr groß ausgefallen und verteilt das Gewicht damit recht
gut. Zum Teil kommt es einem sogar leichter vor als andere in Wirklichkeit
leichtere Headsets.
Die vollumschließenden weichen und dicken Ohrpolster bieten einen
ausgezeichneten Tragekomfort und sorgen für zusätzlichen halt. In der Mikrofaser-Version sogar ohne besonders warm
zu werden. Diese Ohrpolster haben uns bei den sommerlichen Tagen dann auch
entsprechend besser gefallen als die beiliegenden Kunstlederpolster. Diese bieten
zwar deutlich bessere Isolierung gegen Umgebungsgeräusche aber auch eine
entsprechend schlechtere
Belüftung. Die Ohrpolster werden beim Sirus auf einen Kunststoffrahmen gezogen
der einfach in das Headset gesteckt wird. Leider gibt es den Rahmen nicht
doppelt, so dass man die Polster beim Wechsel immer "Umziehen" muss, was auch
nicht gerade leicht von der Hand geht. Hier hätte CM Storm definitiv ein
zweites Paar der Plasikrahmen beilegen sollen, um einen schnellen einfachen
Wechsel der Polster zu erlauben.
Das Kopfpolster des Sirus ist ebenfalls sehr weich und drückt nicht. Es
hätte aber unserer Ansicht nach auch etwas breiter und runder geformt ausfallen
können, denn so hat es nur genau an der Oberseite des Kopfes Kontakt. Das
Polster ist ebenfalls auf einem Plastikrahmen aufgebracht und nicht wie bei
vielen anderen Headsets verklebt. Das dürfte der Haltbarkeit ebenfalls zu
gute kommen. Da das Polster eh abnehmbar ist
hätte uns hier eine Lösung wie beim Logitech G35
gefallen, bei der man verschieden hohe und geformte Kopfpolstern zur Verfügung hat.
Insgesamt sitzt das Sirus aber sehr bequem und machte auch nach mehreren
Stunden Tragezeit bei uns keinerlei Probleme, so dass man insgesamt in Sachen
Tragekomfort eine gute Note ausstellen kann. Gerade für große Köpfe und Ohren
sollte das Sirus wunderbar geeignet sein.
Die Bedienung des Controllers ist insgesamt sehr angenehm, auch wenn der
Lautstärke Regler falsch herum dreht. Man gewöhnt sich ziemlich schnell
daran. Den Vorteile hier jederzeit mit einfachem Tastendruck und Drehen die
Kanäle anpassen zu können, will man nach kurzer Zeit nicht mehr missen. Auch
das Muten des Mikros über die Taste oder das hochklappen des Mikros am Headset ist eine feine Sache, wobei wir fast eher zur Taste greifen, als
jedes mal das Mikro hoch zu klappen. Auch das auf dem Tischcontroller
angezeigt wird ob das Mikro aktiv ist oder nicht, gefällt uns sehr gut. Denn
die Anzeige im Mikro am Headset selbst fällt wenig auf und ist eher schlecht
zu sehen.
Klangeindrücke
Beim Klang muss man sich vor Augen halten wie die Zielgruppe des Sirus
aussieht. Das Sirus hat einen ganz klaren Focus auf Gaming und 5.1
Sound. Bei der Wiedergabe von reiner Stereo Musik kann sich das Headset nur
schlecht mit hochwertigen Stereo-Headets messen, denn im Stereo Mode werden
nur zwei der acht Treiber betrieben, die zudem auch kleiner als bei Stereo
Headsets und zudem nicht mittig
angeordnet sind. Es wundert also nicht, dass das Sirus auch beim Einschalten
in den voreingestellten "Musik" Modus im 5.1 Sound bleibt und lediglich die EQ Einstellungen
und Bassweiche anpasst. (Natürlich kann man, wenn man will auch in den reinen Stereo Mode
schalten)
Das interessante daran ist, dass es im "5.1 Music" Mode seine Sache sogar sehr gut
macht, wenn man auf "effektvollen" Sound seht, denn das Headset hat dank
seiner separaten Subwoofer hier natürlich entsprechend Potential.
Insbesondere moderne elektronische Musik kommt beim Sirus gut herüber. Wer
allerdings auf naturgetreue Soundwiedergabe steht wird beim Sirus aufgrund
der vielen Einstellungsmöglichkeiten schwer haben, oder muss sich lange mit
den Settings herumspielen.
Die Stärken des Sirus liegen eben genau dort, in der hohen
Konfigurierbarkeit und beim Surround Modus. Von daher fällt es auch etwas
schwer einen einzelnen Klangeindruck wiederzugeben, denn das Sirus kann
letztendlich je nach Einstellung völlig unterschiedlich klingen. Insgesamt
werden Bässe, Mitten und auch Höhen aber sehr gut und linear wiedergegeben.
Nichts klingt hier zu schwach oder übertrieben. Das Headset ist
in der Maximallautstärke ordentlich dimensioniert und nicht zu laut. Dabei bietet auch dort noch
ordentlichen Sound ohne viel Verzerrungen. Leider hat man beim Anschluss
über USB ein kleines Grundrauschen, ein Problem, das man bei vielen USB Headsets antrifft. Über Klinke-Anschluss ist dies nicht vorhanden.
Bei den Höhen hält sich das Sirus Headset etwas zurück und übertreibt
nicht, was uns sehr gut gefallen hat. Bei den Bässen
sieht es etwas anders aus. Hier will man mit den Presets anscheinend
zeigen, dass man ein "Effekt-Headset" auf dem Kopf hat. Zu sehr
ist der Bass aber auch nicht im Vordergrund. Wer allerdings die Bässe beim Sirus aufdreht und den entsprechenden Sound spielt,
der bekommt auch in einer tiefen Bassline bei der Kickdrum noch einmal eine
mit dem Hammer übergezogen und bei so machen Effektsounds hat man das
Gefühl, dass einem bei hoher Lautstärke die Wangen flattern. Und dabei geht
es sogar weitgehend ohne scheußliche Verzerrungen zu. Es steckt schon
ordentlich Bass Power im Sirus Headset. Das tolle daran, man kann den Bass
jederzeit schnell über den Controller anpassen in dem man die Lautstärke der
Bass-Treiber separat erhöht, so wie man eben auch bei enem 5.1 Surround
System den Subwoofer stärker stellen kann. Hier ist genau der Unterschied zu
normalen Stereo Headsets zu sehen, bei denen man die Bassstärke über den
Equalizer erhöht. Natürlich geht das beim Sirus auch noch zusätzlich, dann
wird der Bass allerdings so heftig, das ihm etwas die Puste ausgeht.
Allerdings will diese Settings auf dauer eh keiner seinen Ohren antun.
Die Surround-Verteilung beim Sirus fällt auf Anhieb sehr gut aus. Der
Center ist recht optimal eingestellt, so das Stimmen leicht und klar im Vordergrund
zu hören sind. Überhaupt kommt dem Sirus sein effektorientierter Sound bei
Kinofilmen zu Gute. Paradedisziplin des Sirus sind aber die Games. Eine
Runde Bad Company 2 mit dem Sirus zeigt erst einmal welch tolle Soundkulisse
in diesem Game steckt. Insbesondere der wummernde Bass macht hier richtig
Spaß und Explosionen und Gewehrfeuer kommen nicht nur mit tollem Sound
sondern auch mit einer kleinen Druckwelle auf die Ohren.
Die Ortbarkeit beim Sirus fällt ebenfalls recht gut aus und hinterlässt
bei uns einen besseren Eindruck als bei Virtual Surround Headsets. Ein
weiterer Pluspunkt für die Gaming-Tauglichkeit des Sirus. An die
Ortbarkeit richtiger 5.1 Lautsprecher reicht das Headset aber leider nicht
heran, da die Lautsprecher im Headset nun einmal sehr dicht am Ohr sind.
Das Mikrofon überträgt Sprache zwar gut, muss aber erst einmal justiert
werden. Es arbeitet im Standard Modus sehr leise so das man den Microfonverstärker
zuschalten muss. Das Mikro kann leider mit der restlichen
Qualität des Headsets nicht ganz mithalten.