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AVM FRITZ!X PC

Hardware/Sonstiges

Bewertung

 

 

AVM Fritz!X PC
Hardware
Ausstattung
Telefonie
Software
Installation
Support
Anleitung
Gesamtwertung
Kommentar:
kein Treiber für NT
LEDs nur für Telefonie
gute Software

Webseiten... Treiber...
AVM Nur auf CD

Wer kennt das nicht? Da surft man mit seinem 33.6er Modem durch das Netz der Netze, und die Daten kriechen nur so in den heimischen Rechner. Fazit: ISDN muß her. Leider kommen zu den Anschlußgebühren der Telekom auch noch die Anschaffungen für die ISDN-Karte und neue Telefone. Es sei denn, man kauft einen sogenannten ab-Wandler um die alten, analogen Geräte (Telefon und Fax) weiter zu benutzen. Warum also nicht gleich ein Gerät, was alles kann? Der Gedanke liegt nahe, und AVM hat mit FRITZ!X PC auch die passende Antwort parat.

Wenn man den Karton in die Hand nimmt, erstaunt einen erst einmal das Gewicht. Warum assoziiert man eigentlich Gewicht immer mit Qualität? Egal, nach dem auspacken ist schnell geklärt, warum der Karton so schwer ist: Das externe Netzteil macht ungefähr 75% des Gewichtes aus. Den Rest teilen sich zwei Handbücher (eines für das Gerät, eines für die Software), vier Adapter, die Anschlußkabel und das Gerät selbst.

FRITZ!X PC ist ein grauer, unförmiger und (häßlicher) flacher Kasten, aber über Geschmack läßt sich ja bekanntlich streiten. An der Gehäusefront informieren 5 LEDs über das augenblickliche Geschehen im Gerät - nein, das tun sie eigentlich nicht, aber dazu später. Am der Geräterückseite finden sich, neben Strom- und PC-Anschluß, die vier(!!!) analogen Anschlußmöglichkeiten. Geräte wie analoge Telefone, die in der Regel über den normalen "TAE-Telefonstecker" verfügen, werden über die beiliegenden Adapter angeschlossen.

Wenn alle Kabel-Verbindungen hergestellt sind (dank der überlangen Kabel wird das auch in den unmöglichsten Situationen funktionieren), erfolgt die Installation. Mit  der mitgelieferten CD geht das leicht von der Hand. Die CD erklärt genau, welcher Schritt wann und wie durchzuführen ist. Auch ohne Plug & Play klappt die Installation auf diese Weise mit Sicherheit. Nun läßt sich das Konfigurationstool des Fritz!X PC aufrufen und konfigurieren. Schnell sind angeschlossene Geräte wie Telefon und Fax zugeordnet.

Im Betrieb macht das FRITZ!X PC erst einmal auch eine gute Figur. Das Surfern im Netz geht genauso flott und einfach wie mit einer ISDN Karte, denn das Gerät verhält sich ebenso und läßt sich sogar über CAPI ansprechen. Auch das faxen und die Nutzung als Anrufbeantworter stellen so keinerlei Probleme dar. Das sehr gute Handbuch, vor allem das zur Software, erklärt wirklich haarklein alle Möglichkeiten - und das sind mit Fax, Anrufbeantworter, BTX, Datenübertragung, Mailbox eigentlich alle, die man brauchen könnte. In der neuen Version der Software (2.06) steht sogar noch ein Telefon-Modul zur Verfügung!

Leider fehlen dem Gerät, wie oben schon erwähnt, einige wichtige Features. Die 4 LEDs (die fünfte ist die Power LED) informieren zwar, wenn ein eingehender Anruf an eines der angeschlossenen Geräte geleitet wird oder welches angeschlossene Gerät gerade einen ausgehenden Anruf tätigt - man hat so die bis zu vier analogen Geräte gut im "Blick" - aber sobald man aber über FRITZ!X PC surfen will, hört die Informationsflut abrupt auf. Man erfährt weder, ob eine Verbindung besteht, noch ob Daten gesendet oder empfangen werden oder ob Fehler auftreten. Auf all diese, bei externen Modems schon lange üblichen, Informationen muß man leider verzichten. Windows 95/98 zeigt zwar in der Taskleiste an, ob eine Verbindung besteht, aber die Taskleiste läßt sich auch in den Hintergrund schalten, und was dann? Unbemerkt könnte so stundenlang eine Verbindung bestehen. Wir sind der Meinung, daß alleine das schon ein klares "Nein" rechtfertigt. Aber die Mankos der Hardware hören bei der Software leider nicht auf, jedoch sind sie dabei erheblich geringer.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Software an sich ist hervorragend! Sie ist intuitiv zu bedienen und beherrscht alle notwendigen Funktionen und vielleicht sogar ein bißchen mehr. Jeder Bereich ist gut durchdacht und bietet auch keine überflüssigen, meistens sowieso nur verwirrenden, Features. Leider zählen im Zeitalter des Energiesparens auch andere Dinge. Versuche, den Rechner unter Windows 98 in den Standby-Modus (Ruhezustand) schalten zu lassen scheitern, sobald eines der Programmteile wie Anrufbeantworter oder Fax aktiv sind. Windows schlägt lediglich vor, den Rechner nicht mehr in den energiesparenden Modus zu schalten. Dabei wäre es gerade für die beiden genannten Programme doch sinnvoll, den Rechner anzulassen und in den Stromspar-Modus zu schalten. Aber es funktiniert leider nicht. Eventuell schafft ein Software-Update hier Abhilfe. Wir haben die aktuelle Version 2.06 getestet.

Aber die Probleme hören damit nicht auf. Ebenfalls sinvoll ist es, den Rechner per eingehenden Anruf einschalten bzw- aufwecken zu lassen. Alle, auch nur relativ aktuellen, Mainboards unterstützen dieses Feature. Es sei denn, ein FRITZ!X PC ist angeschlossen. Alle von uns unternommenen Versuche scheiterten kläglich.

Als nächstes Manko muß der fehlende Treiber für Windows NT genannt werden. Ja, Sie haben richtig gelesen: Das Fritz!X PC arbeitet derzeit nur mit Windows 95/98. Schade! Denn NT kann die fehlenden LED als Fenster auf dem Destop anzeigen. Einem vernünftigen Einsatz unter NT stünde also nichts im Wege. Auch der Stromspar-Mangel der Software hätte unter NT keine Rolle gespielt - das Betriebssystem kennt kein Powersaving! Unsere Anfrage bei AVM ergab, daß Treiber derzeit in Arbeit sind und ab Ende November 98 auf dem FTP-Server bereit stehen sollen. Leider war man nicht bereit, uns eine Beta-Version des Treibers zuzusenden. Wir bekamen als Antwort lediglich, daß es keine Beta-Version gäbe - und das zwei Wochen vor Veröffentlichung? Wir sind gespannt! 

So gut die Software auch ist (die Mängel werden sicherlich bald behoben), die Hardware hat doch derbe Mängel in der Ausstattung. Wer also einen externen ISDN Adapter mit AB-Ports sucht, der sollte dann doch lieber zum ELSA Tango 2000 greifen. Dieses bietet zwar "nur" 2 analoge Anschlüsse, was den meisten auch reichen dürfte, dafür aber 10(!!!) LEDs, die über alle nur möglichen Zustände des Gerätes informieren. Alle die mehr nach der Vielfalt einer Telefonanlage mit ISDN-Modem suchen, sollten sich lieber einmal die Dragon SpeedBox von Hagenuck ansehen. Diese bietet alle gängigen Funktionen und hat sogar noch ein LCD-Display in dem der Status und z.B. auch eingehende Anrufe incl. Telefonnummer angezeit werden. Unserer Ansicht nach bleibt die beste Lösung für alle, die noch analoge Telefone benutzen wollen (oder müssen) eine Telefonanlage und nach Wahl ein externes ISDN-Modem (z.B. Tango 1000, Fitz! USB) oder eine ISDN-Karte (z.B. Fritz PCI), allerdings ist das auch die teureste Lösung.

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