ASRock H170 Combo im Test (2/7)
Layout und Boardtechnik
Das Layout der H170-Combo-Serie von ASRock unterscheidet sich
maßgeblich von anderen Modellen, welche wir bislang von ASRock im Sockel LGA 1151 testen durften. Bedingt durch sechs RAM-Slots wandert
der Sockel etwas näher an das I/O-Panel heran. Dadurch dass die Kühlkörper
um den Sockel herum sehr klein gehalten sind, gibt es aber keinerlei
Schwierigkeiten bei der Befestigung von größeren CPU-Kühlern. Das H170 Combo ist komplett in Schwarz mit dunklem PCB gehalten. Nur
vereinzelte, rostbraune Elemente und die Kühlkörper lockern das Gesamtbild
etwas auf.
ASRock verbaut auf dem H170 Combo eine großzügige
10-Phasen-Spannungsversogung. Eine Übertaktung des Systems ist bedingt durch
den Chipsatz dabei aber nicht möglich. Allerdings erlaubt ASRock mit den passenden RAMs
das Non-Z-Overclocking des Arbeitsspeichers. In unserem Fall lag uns leider
kein passender Speicher vor um die Funktion zu testen, ASRock beschränkt das
Non-Z-Overclocking auf spezielle RAMs mit Samsung-ICs um garantierte
Taktraten außerhalb der Intel-Spezifikationen noch garantieren zu können.
Die Kühlkörper um den Sockel herum sind schlicht gehalten kühlen die
Spannungswandler aber ausreichend gut.
Das Besondere an dem H170 Combo sind zweifelsohne die sechs RAM-Bänke.
Bei der RAM-Bestückung ist Vorsicht geboten, da ASRock eine
aussergewöhnliche, aber nachvollziehbare Bestückung der Slots vorsieht.
Der
dritte und sechste Slot bieten den DDR4-Standard. Diese sind sehr gut zu
erkennen, da die Einkerbung für den RAM sich etwas von den übrigen
Ports unterscheidet. Die übrigen vier RAM-Slots sind für RAM des älteren
DDR3-Standard.
ASRock wählt die Anzahl der Ports sehr bedacht, denn wer
bereits vier DDR3-Module besitzt will nur ungern auf Arbeitsspeicher
verzichten. Wer sich allerdings neuen RAM anschaffen möchte, kann auch
direkt zu einem größeren Kit aus nur zwei Module greifen, anstatt auf ein
Kit mit vier Modulen zu setzen. Das die DDR3-Slots nicht alle neben einander
angeordnet sind kommt der Belüftung sowie der geringeren Hitzeentwicklung
zur Gute.
Für die Dual-Channel-Nutzung müssen immer die Paare mit der gleichen Zahl
belegt werden, in unserem Fall DDR3_A1 und DDR3_B1 sowie DDR4_A1 und
DDR4_B1. Der Mischbetrieb von DDR3- und DDR4-Speicher ist nicht möglich,
dies ist bedingt durch die Skylake-Prozessoren, welche entweder DDR3- oder
DDR4-Speicher andressieren können.
Bedingt durch den H170-Chipsatz wird maximal DDR3-Speicher mit 1.600 MHz
von der Plattform unterstützt. Die von uns verwendeten RAMs funktionierten,
nach dem das neusten BIOS eingespielt wurde, tadellos mit dieser
Einstellung. Der DDR4-Standard erlaubt Taktraten von bis zu 2.133 MHz.
Um den Prozessor mit ausreichend Strom zu versorgen, bietet das Mainboard
einen zusätzlichen 8-Pol-EPS-Stecker. Da die Kühlkörper zum den Sockel herum
nicht mit einer Heatpipe verbunden sind, ist der Anschluss auch bei
eingebautem Mainboard in einem Gehäuse noch sehr gut zu erreichen.
Der H170-Chipsatz wird von einem großflächigen, rostbraunen Kühler
abgedeckt. Auf ein Logo oder sonstige Verzierungen verzichtet ASRock bei den
Kühlkörpern des H170 Combo komplett. Nur die I/O-Abdeckung aus Plastik,
welche für mehr Stabilität bei den Mainboards mit LGA Sockel 1151 sorgen
soll, ziert der ASRock-Schriftzug.
Für die Verwendung einer M.2-SSD steht ein Ultra-M.2-Port unterhalb
des ersten PCI-Express-x16-Slots zur Verfügung. Durch die Anbindung mit vier
PCI-Express-3.0-Lanes können Speicher in dem Port mit bis zu 32 GB/s
angesprochen werden.
Das ASRock H170 Combo bietet insgesamt vier PCI-Express-Anschlüsse. Zwei
der Slots bieten die volle Länge für 16 Lanes und lassen sich für die
Verwendung von zwei Grafikkarten nutzen. Bedingt durch den H170-Chipsatz ist
nur der erste PCIe-x16-Slot auch elektrisch mit 16 Lanes des
PCI-Express-3-0-Standards an das System angebunden. Der zweite PCIe-x16-Slot
bietet elektrisch nur vier Lanes.
Diese Einschränkung hat zur Folge, dass nur zwei AMD-Grafikkarten im
CorssFireX-Verbund auf dem Mainboard betreiben werden können. Für den
Betrieb von zwei Nvidia-Grafikkarten im SLI setzt der Hersteller die
Anbindung von mindestens acht Lanes pro Grafikkarte voraus.
Die zwei
PCIe-x1-Slots bieten elektrisch eine PCI-Express-3.0-Lane. Durch das spezielle Design der Slots mit offenem Ende, können theoretisch
auch Steckkarten mit einem längeren PCB über diese Ports an das System
angeschlossen werden. Zu beachten ist dabei allerdings, dass den Zusatzkarten
dann nur ein PCIe-Lane zur Verfügung steht und der Port durch das
überstehende Design stärker belastet wird. Zusatzkarten sollten deshalb
unbedingt mit einer Schraube an dem Gehäuse fixiert werden, damit die Slots
nicht beschädigt werden.
Zusätzlich bietet das H170 Combo noch zwei PCI-Ports des älteren
Standards. Gerade für ein Mainboard, welches für Aufrüster gedacht ist ein
sehr durchdachter Schritt, da noch immer ältere TV-Karten oder Soundkarten
des alten Standard bei so manchem Anwender im heimischen PC stecken dürfte.
An der unteren Seite des Mainboards finde sich die bekannten
OnBoard-Pin-Anschlüsse wie USB-, COM- und TPM-Header.