ASRock X79 Extreme 11 mit LSI SAS2 Controller im Test (2/7)
Layout und Boardtechnik
Gemessen an der Ausstattung ist das ASRock X79 Extreme 11 geradezu
kompakt. Bei der Anzahl an Komponenten, die auf dem Board untergebracht würden,
hätte man eigentlich
eine XL-ATX Platine erwartet. ASRock hat es aber geschafft alles auf einer
30.5 cm x 26.7 cm große E-ATX Platine unterzubringen. Für die extrem
dicht bestückte Platine nutzt ASRock auch bei diesem Board einen schwarzen 2
Oz Kupfer-PCB und 100% Japanische Polymer-Kondensatoren.
Die Stromversorgung des X79 Extreme 11 ist im Digital-Power-Design mit Dual-Stack-Mosfets
ausgeführt und
besitzt satte 24 + 2 Phasen. Die Ausstattung des Boards in diesem
Bereich ist exorbitant. Der Bereich der CPU ist die Spnnungsversorgung so
stark dimensioniert, dass sogar ein Teil der Bauteile aus Platzmangel auf
die Rückseite der
Platine gewandert sind.
Wie man sieht ist für auslandende Kühlkörper für die Spannungswandler auf
dem Board nur wenig Platz, weshalb ASRock auf eine Konstruktion aus
Kühlkörper und Heatpipe setzt. Der Kühlkörper ist über eine Heatpipe mit
dem Southbridge-Kühler verbunden und sitzt rechts neben der CPU auf den
Dual-Stack-Mosfets. Durch die hohe Anzahl an Phasen wird der Kühler nicht
übermäßig warm, so dass er absolut ausreichend dimensioniert ist.
.
Neben dem CPU-Sockel befinden sich, wie beim X79 üblich, die 8
Speicherbänke für DDR3-Module. Diese können mit bis zu 64 GB Speicher bestückt werden. Das
Mainboard unterstützt dabei Speichertaktraten bis hin zu 2500 MHz im Overclocking-Modus.
Mit vier Modulen ist diese Taktfrequenz relativ gut zu erreichen, bei
Vollbestückung mit acht Modulen wird das erreichen so hoher Taktraten doch
etwas schwierig. Dabei sollte man allerdings im Kopf haben, dass der Sockel
2011 offiziell gerade einmal DDR3-1600 unterstützt.
Der Chipsatz des Extreme 11 wird durch einen großen
speziell geformten Kühlkörper mit Lüfter gekühlt.
Der Lüfter kann über das BIOS konfiguriert werden, so dass es möglich ist ihn
von recht leise bis hin zur maximalen Kühlleistung zu betreiben.
Der Kühler wird bei der Einstellung "leise" schnell sehr heiß, denn
er kühlt gleichzeitig den X79-Chipsatz, den LSI SAS-Controller und dazu noch
zwei PLEX PCIe-Bridge-Chips, die ebenfalls recht heiß werden. Hier können recht schnell Temperaturen von 60 Grad erreicht werden, die für den reibungslosen
Betrieb aber unbedenklich sind. Man sollten Kühler dann allerdings nicht
unbedingt mit den Fingern anfassen.
Die Temperaturmessung des Kühlers zeigt recht deutlich, dass es beim X79 Extreme 11 keine
Alternative zur aktiven Kühlung gibt. Mit einem passiven Kühler könnte man
die entstehende Abwärme nicht unter Kontrolle bringen. Der Lüfter kann
bis zu 6000 UPM leisten und wird dann auch relativ laut. Durch
korrekte Einstellung im BIOS kann man ihn aber auf einem akzeptablen Laustärkelevel
drosseln.
Neben dem ATX-Stromanschluss besitzt das ASRock X79 Extreme 11 gleich zwei 8-Pin EPS-Anschlüsse für die CPU.
Für den SLI/Crossfire Betrieb findet man einen weiteren 4-Pol Molex-Anschluss
am letzten PCIe-Slots.
Zusätzlich ist noch ein weiterer 4-Pol-Molex Anschluss zwischen CPU-Sockel
und erstem PCIe-Slot, der ebenfalls die Spannung auf den PCIe-Steckplätzen
stabilisiert.
Das X79 Extreme 11 Board verfügt über sieben PCIe 3.0 x16 Slots deren
Anbindung über 2 x PLX PEX8747 PCIe-Bridges realisiert ist. Das Board
unterstützt somit 4-Way SLI oder CrossfireX im Gen3 x16/16/16/16 Modus auf
den Slots 1/3/5/7. Alternativ können aber auch alle sieben Slots im Modus
x16/8/8/8/8/8/8 betrieben werden
Die Verteilung der PCIe-Lanes auf dem ASRock X79 Extreme 11 ist nicht
gerade einfach zu verfolgen. Zunächst einmal bietet der Sockel 2011 40 PCIe-Lanes
an, die verteilt werden können. Davon gehen 8 Lanes direkt zum LSI SAS-Controller, der
somit eine direkte Anbindung mit maximaler Performance besitzt.
Die übrigen 32 Lanes sind für die PCIe Slots reserviert. Mit Hilfe
von zwei PLX PEX 8747
werden jeweils zwei mal 16 Lanes zu 64 also 4x 16 Lanes erweitert. Der erste PCIe Slot ist direkt mit 16 Lanes an einen PLX 8747 angebunden. Die sechs
übrigen Steckplätze sind jeweils paarweise über einen PCIe-Gen 3-Umschalter
gekoppelt. In einem Paar können also jeweils beide Slots mit 8 Lanes oder
nur einer mit 16 Lanes angesteuert werden.
Die übrigen Anschlüsse und Komponenten sind über den Intel PCH des X79
angeschlossen mit einer Ausnahme. Ein weiterer PLX PEX8605 Chip, der sich
auf dem Board befindet und über den PCIe BUS des PCH angeschlossen ist,
steuert den Marvell 9172 eSATA Controller sowie den VT6315 Firewire
Controller an. Die beiden müssen sich also die verfügbare Bandbreite teilen,
was in dem Fall zwar für langsameres eSATA sorgt, aber sicherlich zu
verschmerzen ist.
Das aufwendigste Add-On des X79 Extreme 11 ist der auf dem Board integrierte 8-fach SAS2/SATA3 6.0 Gb/s Controller LSI
SAS2308. Hierbei handelt es sich um einen PCIe 3.0 x8 Controller mit
entsprechend hoher Leistung und Bandbreite. Da der Controller auch auf dem Board auch mit vollen 8 Lanes
angebunden ist, steht ihm eine maximale Bandbreite von 8 GB/s Duplex- also in beide
Richtungen zusammen - zur Verfügung. Das heißt, dass hier zum Beispiel mit maximal 4 GB/s
gelesen werden kann, was einem Raid 0 (Stripe) von acht 500 MB/S Drives
entspricht.
Der Controller unterstützt die RAID Modi RAID 0, RAID
1, RAID 1E und RAID 10, das LSI MegaRAID Utility, NCQ und natürlich Hot Plug. Es gibt einige Einschränkungen gegenüber den
"echten" Controllerkarten von LSI. So steht dem Controller auf dem Mainboard
kein ein extra Cache Speicher zur Verfügung. Des Weiteren unterstützt der Controller kein
Raid 5, was vor allem daran liegt, dass der verwendete Chip aufgrund geringerer
Rechenleistungen nicht die dazu
notwendigen Paritäten berechnen kann. Diese Umstände führen dazu, dass der
Controller auch weniger Einstellungsoptionen besitzt und man zum Beispiel
nicht zwischen Write Back oder Write Through Policy umschalten kann.