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Gigabyte Aorus X399 Gaming 7 im Test - Das beste und günstigste Board für Threadripper? (7/7)

Fazit

Unser erstes Board, das wir uns mit dem neuen TR4-Sockel ansehen, landet direkt einen Volltreffer. Auch wenn wir bisher nur ein Modell getestet haben, sprechen die Benchmarks der Threadripper-CPU für sich und liefern eine Performance auf extremen Niveau, mit der auch ein Intel Core i7 7900K auf dem X299-Chipsatz nicht mithalten kann. Und dabei muss sich die Kombination aus Threadripper 1950 + X399 nicht einmal preislich vor der Intel-Kombo verstecken, denn beide Systeme liegen etwa auf gleichem Level. Wohlgemerkt glänzt der Threadripper auf dem Gigabyte Aorus X399 Gaming 7 vor allem in Multicore-Anwendungen, beim Gaming profitieren schon die 8-Core CPUs wenig, man kann sich also vorstellen wie es bei 16-Cores aussieht. Mit dem Thema welche Ryzen CPU für Gaming am besten ist, werden wir uns demnächst noch einmal in einem separaten Artikel befassen.

Anders als beim Start der AM4-Plattform, zeigten sich unsere ersten Gehversuche auf dem TR4-Sockel extrem reibungslos. Von den Treibern bis hin zur Kompatibilität konnten wir keine gravierenden Probleme feststellen. Einzig bei den etlichen Gigabyte-Tools, die von Mainboard zu Mainboard mehr werden und allesamt über die Gigabyte-App eingebunden werden konnten, gab es noch kleinere Ungereimtheiten zu beobachten.

Erstaunlich unproblematisch zeigt sich ganz im Gegensatz zu den Anfängen des AM4-Sockels auch der Einsatz von Speicher. Gab es mit dem ersten Ryzen-Launch noch reichlich Probleme mit unterschiedlichen und vor allem schnellen Speichermodulen, so hat unser Gigabyte Aorus X399 Gaming 7 so ziemlich alles gefressen was wir auf die Platine geworfen haben und das mit Taktfrequenzen bis hin zu 3600 MHz. Sicherlich wird hier mit geeigneten Modulen später sogar noch mehr gehen.

In Sachen Overclocking kann das Gigabyte Aorus X399 Gaming 7 auch Einiges, bietet allerdings keine zwei 8 Pol-EPS-Stecker an, sondern nur eine 8+4-Kombination. Übertakten funktioniert auf dem Board auch damit gut, wenn man sich in üblichen Bereichen bewegt und für etwas Belüftung der Spannungswandler sorgt. Diese werden sonst trotz der optimierten Bauart recht warm. Hier zeigt sich schon wie beim X299 Chipsatz, dass die Platinen für die "Monster-CPUs" langsam platztechnisch an ihre Grenzen stoßen und gar keine besonders großen Kühler mehr zulassen.

Natürlich bietet Gigabyte mit seinem X399-Mainboard auch das komplette aktuelle Programm an notwendigen Features. Der USB-3.1-Gen2-Standard ist genauso vorhanden wie drei schnelle M.2 Ports, auf welchen allesamt die maximale Performance abgerufen werden kann. Dank der 64 PCIe-Lanes des Threadripper gilt das auch für die PCIe Slots. Das Board unterstützt Quad-SLI und Crossfire und bietet dabei eine Anbindung von 2x16 und 2x8 Lanes auf den Slots. Und das alles ohne die M.2 Slots zu beschneiden. Wer viele Grafikkarten und M.2 SSDs kombinieren will fährt mit dem Angebot von AMD also erstklassig.

Ein absolutes Highlight und derzeit einmalig ist definitiv die Beleuchtung des Gigabyte Aorus X399 Gaming 7. Mit den speziellen lichtleitenden Einlagen in RAM und PCIe Slots, sowie im Chipsatz-Kühler und den Abdeckungen liefert das Gigabyte Mainboard einen LED-Look, an den kein anderes Board derzeit heranreicht. Mit dem Board lassen sich wirklich einzigartige Effekte erzielen, die natürlich insbesondere dann in Augenschein treten, wenn das Board nicht komplett bestückt ist. Natürlich ist ein derart auffälliger LED-Effekt Geschmacksache, weshalb Gigabyte natürlich die Option gibt die Beleuchtung komplett oder in Teilen abzustellen.

Neben der toll integrierten Beleuchtung ist auch die sonstige Verarbeitung des Mainboards top und man fragt sich fast wie Gigabyte dieses so top ausgestattete Board auch noch zum mit derzeit günstigsten unter den Verfügbaren macht. Vielleicht weil man sich beim Zubehör doch eher auf das Wesentliche beschenkt und nicht zu viel Klimbim beilegt.

Für derzeit etwa 350 Euro bekommt man mit dem Gigabyte Aorus X399 Gaming 7 unserer Meinung nach ein absolute fantastisches Mainboard für den neuen AMD Ryzen Threadripper. Zum Vergleich, das Gigabyte X299 Gaming 7 als Äquivalent für die Sockel 2066 Intel CPUs liegt bei stolzen 420 Euro und bietet eher weniger als das Sockel TR4-Modell. Wer sich aktuell für das Board entscheidet, der kann zudem von Gigabyte in einer Sonderaktion einen 40 Euro Steam Gutschein bekommen.

Für alle die auf exorbitante LED Beleuchtung stehen ist das Board sowieso ein Pflichtkauf, wenn man sich den Threadripper als CPU vornehmen will. Aber auch wenn man die Beleuchtung abschaltet bleibt unserer Meinung nach derzeit das interessanteste und günstigste Board bestehen. Einzig bei der Spannungsversogrung für die CPU für Extreme-Overclocking dürften andere Boards etwas besser da stehen. Für den normalen Einsatz spielt das aber eine sehr untergeordnete Rolle.

Für uns ist das Gigabyte Aorus X399 Gaming 7 unter den aktuell angebotenen Mainboards ganz klar mit die erste Wahl. Ein im Verhältnis gesehen günstiger Preis, top Verarbeitung, umfangreiche Ausstattung und die einmalige RGB-Beleuchtung sprechen damit eine deutliche Sprache und das Board handelt sich eine klare Empfehlung von uns ein.

Vorteile:

  • Gute Verarbeitung und schickes Design
  • Einzigartige RGB-LED-Beleuchtung
  • Sehr gute Performance an allen Schnittstellen (SATA, USB, M.2)
  • PCIe-x16-Slots mit zusätzlicher Verstärkung
  • 3 M.2 Slots mit Kühler
  • Killer-E2500-Netzwerkkarte + WLAN + Bluetooth
  • Gute Lüftersteuerung mit Smart Fan 5 und neun Temperatursensoren
  • Zwei externe Temperatursensoren
  • Power- und Reset-Button direkt auf dem PCB
  • POST-BIOS-LEDs

Nachteile:

  • Spannungswandler können recht warm werden, bei schlechter Belüftung
  • EPS-Buchsen sind schwer zugänglich

11.8.17 / rj

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