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AMD Ryzen 5 1500X und 1600X auf MSI B350 Tomahawk im Test (8/8)

Fazit

Mit den neuen Ryzen 5 CPUs und dem B350 Chipsatz bringt AMD ein starkes Gespannt an den Start. Der kleinere Ryzen 5 1500X hat den Core i5 7600K gut um Griff und der Ryzen 5 1600X lässt den Core i7 7700K dank 6 Kernen und 12 Threads vor allem in Multi Thread Anwendungen deutlich hinter sich. Damit hat AMD zwei echt heiße Eisen am Start. Wir werden uns in einem weiteren Artikel noch ausführlich mit der Gaming-Performance der neuen CPUs befassen und diese mit verschiedenen Grafikkarten analysieren.

Aber bereits nach unserem ersten Test zeigt sich, dass die Ryzen 5 CPUs mit den neuen B350 und X370 Mainboards eine gelungene Kombination sind, die Intel deutlich zu schaffen machen werden. Besonders positiv ist uns vor allem die überragende Stabilität der Systeme aufgefallen. Abgesehen von kleinen Problemen in der Kompatibilität mit besonders schnellen RAM haben sich die Ryzen bei uns nicht einen Absturz oder irgendwelche Treiberprobleme zu schulden kommen lassen. Selbst ein Wechsel von Intel auf Ryzen war ohne Neuinstallation von Windows möglich. Das kennen wir von Intel System in Sachen SATA und USB-Treiber deutlich problematischer.

Das MSI B350 Tomahawk präsentiert sich mit B350-Chipsatz als erstes Mainboard mit dem etwas günstigeren Chipsatz, welches wir durch unseren Testparcours geschickt haben. Dank der Bereitstellung von 24 PCI-Express-3.0-Lanes direkt über die CPU müssen die Hersteller bei der Konzeption der B350-Mainboards theoretisch nur wenige Einschränkungen in Kauf nehmen. So kann auch das B350 Tomahawk von MSI mit einem M.2-Port aufwarten der mit den vollen 32Gbit/s über vier PCI-Express-3.0-Lanes angebunden und eine schnelle SSD mit dem NVMe-Standard unterstützt.

Die Overclocking-Fähigkeiten der Plattform werden ebenfalls durch die Verwendung des B350-Chipsatzes nicht dramatisch limitiert, sodass sich die Ryzen-CPUs einfach über den Multiplikator übertakten lassen. Deutliche Abstriche lassen sich bei Enthusiasten-Features ausmachen. Der B350-Chipsatz unterstützt nicht den Betrieb von zwei oder mehr Grafikkarten, was einem beim Kauf eines solchen Mainboards bewusst sein sollte. Die wirkliche Anzahl der CrossFireX- oder SLI-Nutzer ist allerdings nicht sonderlich hoch, weshalb die Streichung dieses Features bei den meisten Anwendern kaum ins Gewicht fallen dürfte. Mit der Steel-Armor für den PCI-Express-x16-Slot der Grafikkarte sitzt diese sehr gut auf dem Board. Wer mehr Features will kann für einen fairen Aufpreis auf ein X370 Mainboard wechseln.

Das das B350 Tomahawk kann sogar trotz der niedrigeren Preisklasse mit einer netten Hintergrundbeleuchtung in Rot und verschiedenen Modi für Beleuchtung kann  aufwarten. Die Beleuchtung lässt sich einfach über die Mystic-Light-Software konfigurieren und mit dem zusätzlichen RGB-LED-Header sogar noch erweitern.

Etwas kritisieren muss man bei dem B350 Tomahawk die vier zur Verfügung stehenden SATA-6-Gbps-Ports, welche zwar eine gute Übertragungsgeschwindigkeit liefern, allerdings ungünstig positioniert sind, wenn eine größere Grafikkarte (2,5 Slots oder mehr) zum Einsatz kommt, werden 2 Ports schnell blockiert.. Die meisten B350 Mainboards kommen nur mit vier SATA-Ports daher, was wir etwas schade finden.

Bei den USB-Anschlüssen wurde ebenfalls etwas gespart. Auf dem I/O-Panel befindet sich zwar ein USB-Typ-C-Anschluss dieser wird aber mit maximal 5 Gbit/s über den USB-3.1-Gen1-Standard angebunden.

Die verbaute Audio-Lösung mit ALC892-Chip mit Nahimic-2-Software bieten ein separaten PCB-Abschnitt und viele Einstellmöglichkeiten. In der Preisklasse eine durchaus akzeptable Lösung von MSI, auch wenn sich diese Variante nicht mit den aktuellen OnBoard-Soundlösungen der High-End-Board vergleichen lässt.

Mit zwei PCI-Anschlüssen können auf dem MSI B350 Tomahawk auch ältere Zusatzkarten verwendet werden. Die Abwärtskompatibilität zu älteren Geräten ist gerade bei günstigeren Mainboards gern für "Upgrades" gesehen. Zudem stehen auch genug andere Boards ohne PCI als Alternativen bereit, so das man sich über die PCI-Slots sicher nicht beschweren kann.

Mit rund 110 Euro ist das MSI B350 Tomahawk ein solides Mittelklasse-Mainboard für den neuesten AM4-Sockel von AMD und gut 30-40 Euro günstiger, als die günstigsten X370 Mainboard. Dieser Preisunterschied kann sich für PC-Einsteiger, die mit dem Budget haushalten müssen schon deutlich bemerkbar machen und zu einer besseren Grafikkarte oder schnelleren CPU beitragen.

Wer sich mit den genannten Einschränkungen arrangieren kann, dürfte auch mit dem B350 Tomahawk sicher seinen Spaß in Verbindung mit einer der neuen Ryzen-CPU haben und kann dabei etwas Geld sparen. MSI bietet das B350 Tomahawk neben dem von uns getesteten Modell auch noch als "Arctic"-Variante in Weiß-Grau mit Blauen LEDs und Details an.

Vorteile:

  • PCIe-x16-Slots mit zusätzlicher Armor-Verstärkung
  • LED-Beleuchtung mit Mystic-Light-Software und RGB-Header
  • Gute Lüftersteuerung im UEFI
  • DDR4-Speicher mit Memory-Try-It und A-XMP-Unterstützung
  • M.2-Port mit 32-Gbit/s-Anbindung
  • Board in schwarz und weiß verfügbar

Nachteile:

  • Nur vier SATA-6-Gbps-Port, nur zwei Ports abgewinkelt
  • USB-Typ-C-Anschluss nur mit USB-3.1-Gen1-Anbindung

11.04.17 / ar/rj

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