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Jetway JM2A692-GHG
Leistung
Mainboard-Leistung
Klotzen statt kleckern dachte man
sich bei Jetway und erlaubt der onBoard Radeon in AMDs 690G Chipsatz einen Framebuffer von bis zu 1024
MByte. Bei soviel Grafikspeicher hat der ein oder andere womöglich Bedenken, dass sich dies vielleicht
kontraproduktiv auf die Leistung auswirkt. Wir haben deshalb auch mit niedrigeren Einstellungen
experimentiert und konnten nichts dergleichen feststellen. Wer seiner onBoard-Grafik also soviel Speicher
zur Verfügung stellen möchte, kann dies bedenkenlos tun. Ob das Ganze aber einen Mehrwert bietet, kann
momentan bezweifelt werden. Zwar gibt es unter bestimmten Umständen gewisse Situationen, wo es - sogar für
eine onBoard-Grafik - Sinn macht 512 MByte Grafikspeicher zu besitzen, aber für 1024 MByte sind einfach noch
nicht die passenden Spiele auf dem Markt. Und selbst wenn sie dann mal kommen, wird die onBoard Radeon
sicherlich nicht die passende Leistung bieten, um sie auch nur ansatzweise flüssig darzustellen. Aktuelle
Betriebssysteme wissen zusätzlichen Arbeitsspeicher sicherlich besser zu würdigen, weshalb man die
Einstellung der onBoard-Grafik ruhig auf 512 MByte limitieren sollte.
Apropos zukünftige Spiele. Damit dürfte die onBoard Radeon allgemein ein
kleines Problem haben. Denn obwohl der Name auf eine Serienzugehörigkeit zur X1000 schlussfolgern lässt,
handelt es sich bei der Radeon X1250 bzw. X1200 nur um einen Pixel-Shader-Modell 2.0 Grafikchip. Dass er
deswegen kein High-Definition-Rendering (HDR) bieten kann, lässt sich im Hinblick auf die damit
einhergehenden niedrigen Frameraten verschmerzen. Doch was viele nicht wissen, ist, dass das
Pixel-Shader-Modell 3.0 - im Vergleich zu seinem Vorgänger - auch gewisse Leistungsoptimierungen mit sich
führt, was gerade einem onBoard-Grafikchip ganz gut getan hätte.
Mainboard-Auffälligkeiten
Vielleicht lässt sich aber in
Sachen Leistung noch etwas optimieren, denn speziell das Jetway JM2A692-GHG bietet die Möglichkeit, die
onBoard-Grafik über das BIOS zu übertakten. Tatsächlich ist hier serienmäßig auch nicht der Standard-Takt
von 400 MHz eingestellt, sondern ein viel höherer Takt von 525 MHz. Zumindest offiziell, denn dies ist der
Takt der im BIOS angegeben wird. Bedauerlich ist nur, dass der Chip offensichtlich eine Limitierung besitzt
und somit keinen höheren Takt als 450 MHz zulässt. Denn bei einem Test zeigte sich, dass alle Benchmark
Ergebnisse sich ab einer Taktrate von 450 MHz nicht mehr steigern ließen. Oder um es anders zu formulieren;
Egal ob der Takt bei 450, 475, 500, 525 oder 550 eingestellt wurde, die erbrachte Leistung ändert sich
nicht. Anders verhält es sich bei Taktraten unterhalb von 450 MHz. So gestattet das Board auch ein
Untertakten auf 200 MHz und auch die Leistung ging runter.
Immerhin bedeuten 450 MHz eine 12,5% höhere Chipleistung, die Jetway dem
Board serienmäßig mit beilegt. Auch wenn das dazugehörige Takt-Spielchen mehr suggerieren mag. Bedauerlich
ist nur, dass die überhöhte Taktrate nicht ohne negative Wirkung bleibt. Denn auch wenn bei einem Takt von über 450
MHz sich die Leistung nicht weiter steigert, verringerte sich dennoch die Stabilität des Systems. So lief das
System beispielsweise bei einer Taktrate von 575 und 600 MHz in 3D-Umgebungen sehr unzuverlässig. Und bei
550 MHz auch nur dann längerfristig, wenn wir die Spannung der Northbridge von 1,25V auf 1,3V steigerten. In
allen Fällen zeigte sich aber eine Instabilität, die zwar zum Teil durch die höheren (und wirkungslosen)
Takt begünstigt wurde, aber wohl nicht ausschließlich dort ihren Ursprung hatte. Die Instabilität trat
nämlich auch bei den voreingestellten 525 MHz und sogar bei den verringerten 450 MHz auf. Diese
verursachten aber erst nach ein paar Stunden Betrieb in einer 3D-Umgebung einen Absturz. Doch egal ob
übertaktet oder nicht, ein zusätzlicher Lüfter ist für den 3D-Betrieb empfehlenswert.
Als ob dies nicht schon genug wäre, präsentiert sich noch eine weitere
Eigenart des Jetway-Boards. In den Benchmarks zeigt sich nämlich, dass die höher getaktete Radeon X1250 sich
nicht gegen eine regulär getaktete Radeon X1250 eines Konkurrenzherstellers behaupten konnte. Beide
Testkandidaten verwendeten die selben Treiber, den selben Prozessor und auch den selben Speicher (beide im
Dual-Channel betrieb). Es scheint im Jetway M2A892-GHG offensichtlich Defizite zu geben, die wir uns nicht
erklären können. Vielleicht kann ein zukünftiges BIOS-Update das Leistungsproblem beheben. Wir werden zu
gegebener Zeit auf jeden Fall unser Glück nochmal versuchen.
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