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GMA X3000 IGP
Das Schwärzeste unter den schwarzen Schafen
Es lässt sich nicht verhehlen, dass Intel sich mit dem GMA X3000 gewaltig in die
Nesseln gesetzt hat. Denn dieser bietet gleich zahlreiche Probleme, die sich nicht so leicht abtun lassen. Zum einen ist die
Architektur in soweit fehlerhaft, da sie die vermeintlichen Vorteile des X3000 nicht produktiv umsetzen kann.
Wie schon zuvor erwähnt, liegt der Leistungsvorteil zum einfachen GMA 3000 gerade einmal bei 20% in der Praxis. Und dass
obwohl dieser seine Vertex-Shader-3.0-Berechnungen über den Prozessor abwickelt. Mit einem zunehmend leistungsstärkeren
Prozessor dürfte dieser Abstand sogar noch weiter schwinden, bis er gar nicht mehr existent ist. Da fragt man sich
zurecht, wofür man für den GMA X3000 gut 20 Euro mehr ausgeben soll, wenn dieses Geld in einem leistungsfähigeren
Prozessor ganz allgemein besser investiert ist.
Ein weiteres Problem des GMA X3000 sind seine unzulänglichen Treiber. Sie dienen
weniger der Leistungsteigerung, sondern vielmehr der Funktionsfreigabe und der Kompatibilitätszunahme. Dass hört sich
zwar im ersten Moment ganz gut an, ist aber nicht als zusätzliches Upgrade zu verstehen, sondern leider nur als
verspätete Patch-Work-Aktion. Denn als Intel den IGP letztes Jahr in die weite Welt entliest, war er noch die reinste
Baustelle. Seine unfertigen Treiber konnten weder seinen integrierten Pixel-Shader, noch den Vertex-Shader antreiben.
So dass all seine wichtigen Funktionen auf den Prozessor ausgelagert wurden (wenn überhaupt). Selbst mit den aktuellen
14.31 Treibern, die über ein Jahr nach seiner Markteinführung erschienen sind und die ihm erstmals volle
Funktionsfähigkeit bescheinigen (z.B. Vertex Shader 3.0 Support) sind nicht in der Lage seine effektive Performance
nennenswert zu steigern. Viel eher scheinen sie die Leistung nur zu verlagern, so dass man sich als Anwender genau
überlegen sollte, ob man diese Treiber überhaupt einsetzt. Mal abgesehen davon rufen sie auch gewisse
Stabilitäts-Probleme hervor, die dem Anwender nicht sonderlich erfreuen dürften. Wir empfehlen daher den 14.29
Treiber, auch wenn dieser nur Vertex Shader 2.0 erlaubt. Denn die Tatsache, dass der GMA X3000 dann kein
HDR-Rendering mehr beherrscht, dürfte in Anbetracht seiner mageren HDR-Leistung ohnehin keine Rolle spielen. Viel
wichtiger ist die höhere Kompatiblität und Stabilität, die sich offensichtlich nur im 14.29 Treiber finden lässt.
Als ob dies nicht genug wäre, kann der GMA X3000 noch eine weitere schlechte
Nachricht bieten. So tut er sich sehr schwer, sich gegen seinen in die Jahre gekommenen Vorgänger zu behaupten. Ja
in der Tat, der gute alte GMA 950 kann sich mit dem X3000 messen und ihn in manchen Bereichen sogar problemlos
bezwingen. Und dass trotz einer schmaleren Speicheranbindung. Unterm Strich betrachtet, erhält der Anwender mit dem
GMA X3000 weniger Kompatibilität, bei ungefähr gleicher Leistung, zu einem höheren Preis. Dass ist sicherlich nicht
dass, was sich der Anwender von Intels neuer Generation erhofft hatte. Bleibt daher nur zu hoffen, dass dies
lediglich die Anfangs-Schwierigkeiten der neuen GMA-Architektur waren und dass in den folgenden GMA-Modellen wieder
alles im Lot verläuft. Denn falls nicht, steht NVIDIA schon in den Startlöchern, um auch im Intel-Lager die
IGP-Vorherrschaft zu übernehmen.
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