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ABIT KT7

Hardware/Motherboards

Bios Features

Das SoftMenuIII bietet wieder Möglichkeiten zum Übertakten en masse. Hier setzt sich das ABIT deutlich von der Konkurrenz ab. Besonders interessant für alle, die einen Athlon oder Duron besitzen, der vor der Kalenderwoche 24 gefertigt wurde (diese sollen nicht gelocked sein, das bedeutet sie haben keinen festen Multiplier), dürfte die Möglichkeit sein, den Multiplikator im Bios einstellen zu können. Dabei sind Werte bis zu x12,5 möglich.

Auch bei den Bustakten lässt sich ABIT nicht lumpen und bietet wieder mehr als nötig. Von 100 MHz bis 183MHz lässt sich der Bustakt in 1 MHz-Schritten einstellen. Damit lässt sich jede CPU an ihre Grenzen treiben, denn je feiner die Schritte, desto leichter lässt sich das Maximum herausholen.

Aber ABIT geht noch weiter. Mit der Option "CPU FSB Plus" kann der Bustakt noch einmal um 1 - 28 MHz angehoben werden, und zwar ohne Auswirkungen auf den PCI-Bus!

Auch Speichertweaking ist in der letzten Zeit immer wichtiger geworden (lesen Sie dazu auch unseren Speicherartikel). Im Bios des KT7 lässt sich für jeden Slot die Speicherperformance einstellen. Normal, Medium, Fast und Turbo stehen hier als Auswahl bereit. Auch die CAS Latency kann eingestellt werden (Werte von 2 oder 3 sind möglich, wobei 2 die schnellere Einstellung ist). Diese Option wirkt sich allerdings auf alle verwendeten Module aus. Natürlich läst sich auch das Interleave einschalten, und zwar wahlweise auf "2-way" oder "4-way". Ob Ihr Speicher das unterstützt, müssen Sie einfach ausprobieren - und das lohnt sich, denn das Interleave kann einen deutlichen Performance-Schub mit sich bringen.

Seit dem letzten Bios (UL) finden sich im SoftMenu III drei weitere Tuningmaßnahmen. "Enhance Chip Performance", "Force 4-way Interleave" und "Enable Dram 4K-Page Mode". Leider haben wir noch keine näheren Informationen zu diesen drei Punkten bekommen, wir reichen diese aber so schnell wie möglich nach.

Das sich die Prozessor-Spannung und die I/O-Spannung erhöhen lassen, ist bei einem ABIT Board selbstredend. Von 1,30V bis 1,85V sind bei der Prozessorspannung möglich, bis zu 3,5 Volt bei der I/O-Spannung (erhöhen Sie diese, wenn Sie Probleme mit Speicher oder AGP haben). Wie schon beim ASUS A7V hätten wir uns höhere Werte bei der Prozessorspannung, beispielsweise bis 2,1V gewünscht. Warum? Dazu im nächsten Abschnitt mehr.

In der Praxis (Overclocking)

Das ABIT Board ist nicht nur auf Overclocking getrimmt, sondern auch auf Stabilität. Unter Windows Me und Windows 2000 machte das Board bei uns auch keine Probleme. Widmen wir uns also dem Overclocking in der Praxis. Durch die mehrfachen Möglichkeiten die das KT7 bietet ist das Overclocking recht einfach.

Die Reihenfolge, in der Sie beim Übertakten vorgehen sollten, ist folgende:

1. Übertakten Sie den Prozessor über den Multiplier (sofern möglich)

2. Erhöhen Sie schrittweise den Bustakt

3. Loten Sie die Grenzen mit der CPU FSB Plus Funktion aus.

Wenn Windows zwar startet, aber während der Arbeiten hängen bleibt, dann erhöhen Sie die Core-Spannung der CPU. Ein guter Test beim Übertakten ist Prime95, zu dem wir auch eine Anleitung verfasst haben.

Wenn Sie diese Reihenfolge beachten, sollten Sie beim Übertakten keine Probleme haben. Der Punkt 1 ist natürlich davon abhängig, ob Ihre CPU ungelocked ist. Falls dem so ist, können Sie aber mit einem dünnen Bleistift Abhilfe schaffen. Mit einem Bleistift? Ja, Sie haben richtig gelesen! Die L1-Brücken, die für ungelocked oder gelocked verantwortlich sind, können Sie auf der Oberseite der AMD CPUs sehen. Wenn Sie genau hinschauen, können Sie auch erkennen, ob diese verbunden (=ungelocked) oder unterbrochen (=gelocked) sind. Im letzteren Fall kommt der Bleistift zum Einsatz. Mit diesem malen Sie einfach über jede einzelne Brücke einen vertikalen Strich. Da das Graphit des Bleistiftes leitet haben Sie damit die Brücken verbunden und der Multiplier-Lock ist aufgehoben. Achten Sie dabei darauf, dass Sie sauber arbeiten und die einzelnen Brücken nicht untereinander verbinden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie sauber über die Brücken "gemalt" haben, radieren Sie die Striche einfach wieder weg. Ein normales Radiergummi funktioniert absolut perfekt auf dem Prozessor.

Um das Ganze etwas zu verdeutlichen, hier ein paar Bilder:

offene L1-Brücken
(fester Multiplikator)
geschlossene L1-Brücken
(freier Multiplikator
mit Bleistift geschlossene Brücken
(freier Multiplikator)

Was lässt sich nun erreichen, wenn die CPU nicht gelocked ist? Nun, wir haben einen Duron 600, einen T-Bird 700 und einen T-Bird 800 hier zur Verfügung. Der Duron 600 und der T-Bird 700 sind beide ungelocked, wir konnten also mit dem Multiplier herumspielen. Beide CPUs liefen mit 900 MHz (9x 100) absolut stabil. Unser 800er T-Bird war gelocked, über den Multiplier war also (vorerst) nichts zu machen. Also machten wir uns daran, den Bustakt zu erhöhen. Das passte uns eigentlich sogar sehr gut in den Kram, denn bis jetzt war bei den KX- und KT-Chipsätzen immer mit 110 MHz das Ende der Fahnenstange erreicht. Lässt das KT7 mehr zu? Die Antwort ist einfach: Ja! Wir konnten bis auf 117 MHz gehen, was einer Taktfrequenz von 936 MHz entspricht (bei dem festen Multiplier von 8 beim 800er T-Bird). Über die FSB-Plus Funktion kamen wir dann noch auf 952 MHz! Die gleiche CPU war auf anderen Boards nicht über 850 bzw. 880 MHz zu bringen! Ob das nun an der aktiven Kühlung der Northbridge liegt? Es ist zumindest möglich. Demnach war die Idee, der Northbridge einen aktive Kühlung zu verpassen auf jeden Fall nicht verkehrt.

Nun wollten wir natürlich noch wissen, was unser 800er T-Bird hergibt, wenn er nicht gelocked ist. Also haben wir schnell den Bleistift gezückt...

...und wurden enttäuscht. Der Multiplier ließ sich nun frei wählen, der Trick mit dem Bleistift funktioniert also wirklich, aber mehr als 950 MHz war einfach nicht drin. Sobald wir den Bustakt erhöhten oder die FSB-Plus Funktion nutzen, hängte sich die CPU in Windows auf. Das gleiche passierte, wenn wir 1.000 MHz, 10 x 100 MHz, über den Multiplier einstellen. Sobald wir über 950 MHz gingen (959 war hierbei die nächsthöhere Möglichkeit), verhielt sich die CPU immer gleich - bis hinauf zu 1 GHz. Wir vermuten, dass mit mehr als 1,85 Volt Core-Spannung (diese war für die 950 MHz nötig) auch die magischen 1 GHz möglich wären. Aus diesem Grunde hatten wir vorhin auch geschrieben, wir hätten gerne etwas höhere Spannungen zur Verfügung gehabt. Eventuell "hört" ABIT ja auf uns und bringt das in einem Bios-Update.

Sie sehen, was das Overclocking angeht, so kann kein jetziges Board dem KT7 das Wasser reichen. "Overclocking Rulez!" könnte ABIT quer über das KT7 schreiben.

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