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Gigabyte K8NSNXP

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Positiv

Was uns gefallen hat.

Besonders die Menge an Onboard-Geräten hat es uns bei diesem Board angetan. Gigabyte setzt auf die Maxime - "je mehr, desto besser und vor allem doppelt" - und nutzt jeden verfügbaren Winkel, um das Board mit Features "zuzuknallen".

Außerordentlich positiv fanden wir das Vorhandensein von vier PATA und ebenso vielen SATA Anschlüssen. Sicherlich ein Unikum unter all den Boards, die auf dem Markt erhältlich sind. Zudem beherrschen alle ausnahmslos RAID, was bestimmt auch einzigartig im Mainstream Bereich ist. Allerhöchstens im Serversegment wird man bei der Suche nach Boards vergleichbarer Ausstattung fündig, doch wird man sicherlich auch dort nicht gerade diese Vielfalt antreffen.

Auch die übrigen Eigenschaften sind sehr überzeugend und wenn es nach uns geht, ein "Muss" auf jedem Board, das man heutzutage auf den Markt vorfindet. Was jedenfalls die Ausstattung und die Features angeht, könnten sich viele von Gigabyte eine Scheibe abschneiden.

Zusammenfassend lässt sich daher folgendes auflisten:

  • optisch ein Hingucker

  • vier SATA und vier PATA Anschlüsse, davon jeweils 2 nativ

  • PATA und SATA Raidfähig

  • SATA bootfähig

  • bootet von USB-Sticks

  • Firewire

  • DualLAN, davon einer GigabitLAN

  • PCI Bus fixiert

  • Optische und coaxiale SPDIF Ausgänge

  • 8 Kanal Sound

  • Cool´n Quiet 

  • Warn-LED bei Verwendung von 3V AGP Karten

Negativ

Was uns nicht gefallen hat.

Beim K8NSNXP haben wir so einige Negativpunkte vorgefunden, von denen wir hier einige aufgreifen möchten. Da wäre zunächst ein mal die unendlich lange Bootzeit. Schuld daran ist die ewig dauernde Erkennung der Onboard-Geräte. Darüber lässt sich natürlich hinwegschauen, sofern man großen Wert auf diese Ausstattung legt. Gigabyte könnte da aber noch nachbessern und diese Zeit erheblich verkürzen.

Viel schlimmer empfanden wir da schon die Inkompatibilitäten mit dem Speicher. Zwar verrichtete Cool´n Quiet auch mit zwei double-sided Modulen seine Arbeit ordentlich, doch je nach Bestückung waren die Performanceunterschiede beachtlich. Zum Teil liegt dies an dem Umstand, dass bei Verwendung von zwei  PC3200 Modulen der Speichertakt auf 157,9 MHz runtergesetzt wird, auch wenn wir versuchten die Einstellungen manuell vorzunehmen. Dieses Verhalten trat bei der Verwendung von einem Modul nicht auf. Der Speicher wurde mit vollem Takt angesprochen, jedoch wurden generell bei einigen unserer Module die Timings schlicht etwas zu "scharf" gesetzt und verursachten des öfteren Hänger oder Abstürze. Hier war dann schlicht Handarbeit angesagt, um die Timings manuell zu entschärfen. Allerdings war dies auch nicht immer von Erfolg gekrönt. Das Board weigerte sich oft eine langsamere CAS Latency zu verwenden, auch wenn es sich um die tatsächliche, vom Hersteller vorgegebene, handelte.

Da wir diesen Zustand aber nicht hinnehmen konnten, haben wir Gigabyte angeschrieben und noch am selben Tag ein Biosupdate erhalten, das die oben genannten Probleme mit den Speichermodulen beseitigt. Danach funktionierte die Speichererkennung reibungslos und die Module wurden auch nicht mehr runtergetaktet, wenn zwei zum Einsatz kamen. So sollte der Support eines Mainboardherstellers immer aussehen.

Hier eine Zusammenfassung der negativen Punkte, die wir vorgefunden haben:

  • lange Bootzeit

  • pfeifender Southbridgelüfter

  • Anschluss für DPS-Modul sehr ungünstig platziert

  • Lüftersteuerung ohne Funktion

  • Multiplikator lässt sich nicht ändern

  • DDRAM Spannung nur bis 2,7V anhebbar.

  • Keine Anhebung der AGP Spannung möglich, trotz vorhandener Übertaktungsoption

Fazit

Abschließende Beurteilung

Das Board bietet einerseits massig Extras, die so kaum ein anders Board mit sich bringt. Auch erscheint es relativ gut durchdacht zu sein, obwohl sich Gigabyte hier und da doch den einen oder anderen kleinen Patzer beim Layout leistet. Sehr hilfreich, wenn auch nicht zwingend nötig, ist auch die farbliche Codierung, die den Aufbau eines Systems sehr erleichtert. Andererseits überwogen anfänglich die negativen Eindrücke, die das Board bei uns hinterlassen hat, doch hat sich das nach dem BIOS-Update gänzlich geändert. Wer also Speicherprobleme mit diesem Mainboard hat, sollte nach einem Update für das BIOS Ausschau halten.

Man muss hier auch berücksichtigen, dass das Board mit der ersten Version des BIOS daherkam und man mit solchen Schwierigkeiten durchaus rechnen kann, da kein Hersteller davor gewappnet ist. Entscheidend ist dann der Support, und da können wir nicht meckern. Das entsprechende BIOS-Update kam wohlgemerkt noch am selben Tag, an dem wir angefragt hatten. Schneller geht's wirklich nicht. Normalerweise muss man schon Tage oder Wochen darauf warten, bis man ein BETA-BIOS erhält, das die Probleme halbwegs in den Griff kriegt. Wir möchten uns daher an dieser Stelle bei Gigabyte Deutschland für den hervorragenden Einsatz bedanken. Jedenfalls konnte uns das Board dann trotz anfänglicher Schwierigkeiten letztendlich voll überzeugen.

Das Gigabyte K8NSNXP hat daher auch durchaus unsere Empfehlung verdient. Wer großen Wert auf dessen Ausstattung legt und Ausschau nach einem Allround-Board hält, der liegt mit diesem Board goldrichtig. Es lässt nahezu keine Wünsche offen, was die Ausstattung angeht  und leistet auch in allen anderen Belangen solide Arbeit.

Wegen den leichten Schwächen im Layout, die man aber auch nicht überbewerten sollte - Man muss hier auch bedenken, dass bei steigender Integrität sich die Gestaltung des Layouts zunehmend schwieriger gestaltet - geben wir insgesamt eine hervorragende "2+" also 5,5 Punkte.

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