Wie bereits viele andere Hersteller,
tendiert auch MSI zu einer farbenfrohen Gestaltung ihrer Boards. Das rote PCB
ist mittlerweile kaum wegzudenken und ein typisches Merkmal von MSI. Passend
dazu sind die meisten Anschlüsse in Gelb gehalten, wie z.B. die IDE und die
optionalen USB Anschlüsse. Um sich dennoch davon hervorzuheben, aber das
Gesamtbild nicht zu verschandeln, wählte man ein knalliges Orange für die
SATA Stecker und den für W-LAN Karten vorgesehenen PCI Slot. Die Dimm Bänke
hingegen schmückt ein dezentes Grün bzw. Violet, je nachdem um welchen
Channel es sich gerade handelt.
Vom Layout her ist das Board sehr übersichtlich
und aufgeräumt gestaltet. Es besitzt nahezu keine Macken.
Unterhalb der fünf PCI Slots findet sich
im hinreichendem Abstand die Southbridge und dahinter, recht nahe am Rand des
PCB, die zwei nativen SATA Anschlüsse. Links davon liegt dann der PATA
Anschluss, sowie die beiden SATA Anschlüsse des dort befindlichen RAID
Kontrollers von Promise. Gleich darüber der Bioschip sowie die Batterie und
links davon die optionalen USB2.0
Leisten.
Von etwaigen Problemen mit langen PCI Karten,
sollte bei dieser Lagen nicht ausgegangen werden. Alles ist im hinreichendem
Abstand und wohl überlegt positioniert.
Genauso verhält es sich mit der Lage des
AGP-Slots. Weder hindern lange AGP-Karten den Speicherausbau, noch kommt es zu
Problemen mit auf dem Board verbauten Komponenten. Die wenigen Kondensatoren,
die sich dort befinden, sind niedrig gehalten und bereiten keinerlei Probleme
mit extralangen und extrabreiten Grafikkarten.
Die Position der Northbridge ist ebenfalls
als optimal anzusehen. Zwischen dem AGP-Slot und dem Retentionmodul ist sie in
keinster Weise hinderlich und zudem passiv gekühlt. Dessen Kühler ist zudem
recht flach und nahe genug an der CPU, um von dessen Kühler mitgekühlt zu
werden.
Die Kondensatoren und die passiv gekühlten
Spannungsregler hinter dem Retentionmodul sind sehr ordentlich aufgereiht und
bieten keinerlei Hindernisse für verschiedene Arten von CPU Kühlern.
Der ATX Stecker, als auch der Floppy-und
die beiden IDE-Anschlüsse, befinden sich ebenfalls in
einer sehr guten Position. Damit lasst sich das ATX Kabel auf direktem Wege,
senkrecht zum ATX Anschlüss führen und behindert damit keine anderen
Komponenten. Einziges Manko, das diese Lösung besitzt, ist die Notwendigkeit
das erste Speichermodul herauszunehmen, sofern man den ATX Stecker abziehen
möchte.
Ansonsten gibt das Layout aber absolut keinen
Grund
zur Besorgnis. Alles ist nahezu optimal verteilt und bereitete uns nicht die
geringsten Probleme beim Zusammenbau.
Was das Bios des K8T Neo2 angeht, so
besitzt es zahlreiche Optionen und viel Möglichkeiten das System seinen
Wünschen endsprechend anzupassen.
Ein besonderes Highlight ist gewiss die Multiplikatorwahl. Beim Athlon 64
lässt sich damit der Multiplikator der CPU heruntersetzen und bei seinem FX
Pendanten ist er frei wählbar. Selbst mit einem verändertem Multiplikator
funktioniert Cool´n Quiet problemlos. Es gibt da jedoch ein Problem, das MSI
noch beseitigen muss. Wählt man z.B. einen niedrigeren Multi, übertaktet das
System über den externen Takt und aktiviert zugleich Cool´n Quiet, benutzt
Cool´n Quiet den Standard-Multi bei voller Auslastung und überspringt so den
gewählten Multiplikator. Ohne aktiviertes Cool´n Quiet ist das aber nicht
der Fall. Da besteht also noch Handlungsbedarf.
Die Frage, ob das System auch einen AGP/PCI Lock besitzt, kann mit einem
"JA" beantwortet werden. Allerdings ist dieser nicht defaultmässig
aktiviert und man findet auf den ersten Blick keine derartige Option, um ihn
zu aktivieren. Der Trick, den man dazu verwenden muss, findet sich in der AGP
Frequenz. Diese stellt man schlicht auf 66MHz. Damit wird nicht nur die AGP
Frequenz konstant auf 66MHz gehalten, sondern zugleich die PCI Frequenz auf
33MHz fixiert.
Was den Speichersupport angeht, so sind die Sockel 939 Boards allesamt sehr
genügsam und akzeptieren die meisten Module ohne zu murren. So auch hier. Das
K8T Neo2 beschwerte sich bei keinem der eingesetzten Modulen und verrichtete
seinen Dienst absolut problemlos. Natürlich können wir bei der Vielfalt
nicht alle Typen testen, doch selbst die Module, die uns bei Sockel 754
Platinen die meisten Probleme bereitet haben, liefen damit einwandfrei.
Es gibt allerdings auch einige Punkte, die der Kritik bedürfen. So soll
das Board laut Handbuch auch das Booten von USB Geräten ermöglichen. Leider
konnten wir jedoch keine Option finden, die dies aktiviert, noch konnten wir
erfolgreich von einem USB Stick booten. Sehr bedauerlich, zumal unser Stick
selbst von MSI stammt. Aber vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass sich der USB Legacy Support nicht aktivieren liess, da sonst das System die Arbeit verweigerte.
Ein weiterer Makel, den wir gerne beseitigt sehen würden, betrifft die AGP
Data Rate, die ausgeblendet ist und auf "Auto" steht. Wie bereits
bekannt wurde, bereiten ja einige auf ATI basierende Grafikkarten bei einer
Rate von 8x Probleme, die meist durch eine Herabsetzung auf 4x behoben werden
können. Dies ist nicht nur ein Problem mit auf VIA basierenden Platinen,
sondern betrifft auch andere Chipsätze, so das hier eindeutig der Fehler bei
den Herstellern von Grafikkarten zu suchen ist. Allerdings würde die
Möglichkeit der Herabsetzung hier wesentlich zur Kompabilität
beitragen.
Das selbe betrifft auch den IO APIC Modus, der sich nicht abschalten
lässt. Viele Linux Distributionen haben gerade damit ein Problem, doch lässt
es sich meist bei der Installation umgehen. Jedoch würde eine
Umschaltmöglichkeit auf ACPI da doch sehr hilfreich sein.
Insgesamt benötigt das Bios noch etwas Feintuning, was aber angesichts der
kurzen Verfügbarkeit noch hinnehmbar ist und nicht überbewertet
werden sollte, da es sonst alle Aufgaben mit Bravour meisterte.