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NVIDIA nForce4 SLI Intel Edition

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Der Memory-Controller

DualDDR2 und mehr

NVIDIA hat sich beim nForce4 SLI Intel Edition für DDR2 entschieden, und zwar aus folgendem Grund. Ein Pentium 4 mit 1066 MHz FSB kommt im Peak auf eine Bandbreite von 8,6 GB/s, entsprechend muss die Bandbreite auf der Speicherseite aussehen und am besten noch Luft nach oben bieten. Mit DualDDR2-667 erreicht NVIDIA eine Bandbreite von 10,6 GB/s. Aber NVIDIA hat sich noch mehr einfallen lassen, um die Speicherperformance zu erhöhen.

Der Begriff des "Interleaving" war lange Zeit eigentlich kaum noch zu finden, brachte aber zu Zeiten von SDRAM einiges an Performance (wer sich nicht mehr erinnern kann, sollte in unserem Artikel zu Speichertimings und BIOS-Settings nachlesen). Nun taucht das Interleaving wieder auf, der Speicherzugriff erfolgt dann simultan auf beide Speicherkanäle. Wie stark das Interleaving ist, hängt von der Bestückung der Speicherkanäle ab. Sind beide gleich bestückt, aber der Controller im "finer-grain Interleaving" (was die schnellere Variante darstellt). Sind die Kanäle ungleich bestückt, schaltet der Controller auf "coarser-grain Interleaving" zurück. Finer-Grain kann man sich vielleicht am besten als feineres/genaueres Interleaving vorstellen, während coarser-grain entsprechend gröber/ungenauer ist. Der Speichercontroller arbeitet übrigens immer im 128Bit-Modus, egal wie die Kanäle bestückt sind.

Ein weiteres Feature des Memory-Controllers ist, dass jedem DIMM ein einzelner "Adress und Command Bus" zur Verfügung steht.

Das Bild veranschaulicht den Vergleich sehr gut. Es fällt nicht schwer sich vorzustellen, dass NVIDIAs Lösung die bessere ist. Für jedes DIMM eine "Leitung" zu nutzen ist sicherlich performanter, als wenn sich alle DIMMs eine "Leitung" teilen müssten.

Aus dem dedizierten Adress Bus resultiert, dass der Speichercontroller mit 1T Adress-Timing arbeiten kann. Gegenüber 2T Adress-Timing bedeutet das einen vollen CPU-Takt weniger, wie das folgende Schaubild verdeutlicht.

Zu weiteren Performance-Features muss man die Optimierung der Bus-Auslastung zählen. NVIDIA nutzt eine Burst-Lenght von 4 statt 8, dafür aber eben genanntes 1T Adress-Timing. Insgesamt kann der Controller so zwei Activate/Precharge/Refresh-Kommandos mehr in der selben Zeit absetzen wie ein anderer Controller.

Zu guter Letzt ist auch DASP in der Version 3.0 integriert. DASP steht für "Dynamic Adaptive Speculative Pre-Processor" und ist eine Art Hardware-Prefetch-Einheit, wie man sie auch von Prozessoren wie dem Athlon XP oder dem Pentium 4 her kennt. Simpel ausgedrückt handelt es sich dabei um einen kleinen Cache, in dem die wahrscheinlich als nächstes angeforderten Informationen abgelegt werden. Wie effektiv eine solche Einheit ist, hängt davon ab, wie treffsicher sie arbeitet (also wie häufig sie "weiß", welche Daten als nächstes angefordert werden).

 

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