NVIDIAs nForce2: Teil 2 - Dual-Channel DDR
Was bringt die doppelte Bandbreite?
Dual-Channel DDR (oder auch einfach DualDDR genannt) verdoppelt - wie bereits am Anfang des Artikels erwähnt - die Bandbreite des Speichers. Der Speichercontroller des nForce2 verfügt dazu (wie auch schon der nForce) über zwei 64 Bit
Leitungen zum Speicher. Um beide Leitungen nutzen zu können und die daraus resultierende 128 Bit Anbindung zu erreichen, müssen aber zwei Speichermodule eingesetzt werden. Mit nur einem Modul ist lediglich eine 64 Bit Speicheranbindung, wie bei anderen
Chipsätzen für AMD Prozessoren immer der Fall, möglich. Diese Variante hatten wir in Teil 1 dieses Artikel näher betrachtet.
Nun waren wir auf DualDDR gespannt. Bis jetzt entsprach der nForce2 weitestgehend der Theorie, und genau deshalb wird es interessant. Streng nach der Theorie dürfte sich nämlich keine Performanceverbesserung einstellen, schließlich
bietet ein DDR266 Modul bereits die gleiche Bandbreite wie der von uns genutzte AMD Athlon 2100+ - und ein Verhältnis von 1:1 war bislang immer der Idealfall. Sicherlich wird die speicherseitig zur Verfügung gestellte Bandbreite nie zu 100% ausgenutzt, da
dieses nur unter optimalen Bedingungen möglich wäre. Allerdings sind es nur wenige Prozent, die nicht genutzt werden können. Hier geht es aber um die Verdoppelung der Bandbreite!
Wie ebenfalls bereits angedeutet, könnte das Feature seitens NVIDIA hauptsächlich für die IGP-Version der Northbridge (also mit integrierter Grafik) gedacht sein und bei der Version ohne Grafik (SPP) rein gar nichts bringen.
Ebenso könnte man aber in den Raum stellen, dass der nForce2 über eine (gegenüber dem nForce verbesserte) Prefetch-Einheit "DASP" (Dynamic Adaptive Speculative Pre-Processor) verfügt und auch diese etwas Bandbreite benötigt. NVIDIA lässt
sich leider nicht tief in die Karten schauen, sprich: Uns liegen keine Datenblätter vor. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die DASP-Einheit nur Bandbreite nutzt, die aktuell brachliegt. Weiterhin könnte man annehmen, dass diese Einheit umso
besser arbeitet, je mehr Bandbreite sie nutzen kann. Und im Falle von DualDDR liegt eine Menge Bandbreite brach.
Ferner könnte NVIDIA den nForce2 auf DualDDR hin optimiert haben, in dem zum Beispiel die Latenzzeiten des Speichercontrollers auf diesen Fall hin optimiert, also möglichst gering gehalten, wurden.
Könnte, hätte, würde... all das sind Spekulationen, Gedanken und Theorien, die jeglicher Grundlage entbehren. Was bleibt ist, mittels unserer Benchmarks einfach nachzuprüfen. Das Testsystem blieb bis auf den Speicher unverändert:
Test System nForce2 |
CPU |
AMD Athlon 2100+ |
Kühler |
Taisol |
RAM |
2x 256 MB TwinMos* |
Grafik |
Leadtek WinFast GeForce 3 |
Board / Chipsatz |
ASUS A7N8X / NVIDIA nForce2 |
Festplatte |
Maxtor UDMA133 40GB (7.200 U/Min) |
CD-ROM |
ASUS 50x |
Netzteil |
Enermaxx 330 Watt |
OS |
Windows XP Professional |
* um die Werte mit denen aus Teil 1 vergleichbar zu halten, mussten wir einen kleinen Trick anwenden. Immerhin steckten nun 512 MB statt 256 MB in unserem ASUS A7N8X. Wir haben dazu in der Datei "Boot.ini" von Windows XP eine Änderung
vorgenommen. Dem Aufruf des Betriebsystems "multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINDOWS="Microsoft Windows XP Professional" /fastdetect" haben wir den Schalter "/maxmem=256" hinzugefügt. Dies veranlasst Windows dazu, lediglich 256 MB der
installierten 512 MB zu nutzen, hat aber auf den DualDDR-Betrieb keinen Einfluss.
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