TweakPC



Siemens D1184

Hardware/Motherboards

Lange Zeit war der Intel BX-Chipsatz das Maß aller Dinge, nun soll der i815 die Nachfolge antreten und den BX endgültig in den wohlverdienten Ruhestand schicken. Das erste Board, dass uns mit diesem Chipsatz erreichte, ist das Siemens D1184. Wir freuten uns darauf, endlich mal ein Board "made in gemany" testen zu dürfen, ein kleiner Patriot schläft wohl auch in uns. Das "Danke schön" geht an Monika Froehlich, die uns das Board frühzeitig für einen Test zugeschickt hat.

Die Ausstattung

Das D1184 ist der kleinere Bruder des D1188. Der Unterschied der beiden Boards liegt in der verwendeten Version des i815 (Solano). Während beim D1188 der i815E zum Einsatz kommt, werkelt auf dem D1184 der i815. Der Unterschied der beiden Chipsatzvarianten liegt im ICH (I/O Controller Hub). Der ICH0 (82801AB) unterstützt UDMA66 und kann 5 busmaster-fähige PCI-Slots bedienen. Der ICH (81801AA) hingegen bietet Unterstützung für UDMA100 und kann 6 busmaster-fähige PCI-Slots, was die in der Vergangenheit doch öfter auftauchenden IRQ-Probleme etwas mildern könnte. Unser Testboard war also das D1184 mit dem ICH0.


82815 
MCH (Memory Controller Hub)


82801AA
ICH (I/O-Controller-Hub)

Beiden Versionen gemein ist, dass Intel nun auch offiziell 133 MHz Bustakt unterstützt. Außerdem ist auch AGP4x verfügbar. Das Board ist ein Sockel 370 Board und eignet sich für PPGA und FC-PPGA CPUs. Hier eine kleine Anmerkung: Achten Sie auf den richtigen Kühler! Nicht jeder Kühler, der auf Sockel370 passt, passt auf auf FC-PGA CPUs! Nehmen Sie also bei FC-PGA CPUs nur Kühler, die explizit für FC-PGA sind!

Eine Eigenheit könnte Celerons zu höherer Performance bewegen, denn der i815 lässt bei Prozessoren mit 66 MHz Bustakt den Speicher weiterhin mit 100 MHz laufen. Wünschenswert wäre gewesen, 100 MHz CPUs mit 133 MHz Speicher zu betreiben, was zum Beispiel VIA unterstützt. Der i815 kann das leider nicht. 133 MHz CPUs mit 100 MHz Speichertakt zu betreiben, unterstützt der Chipsatz, dies muss allerdings der Mainboardhersteller in das Bios integrieren.

Nun aber weiter in der Ausstattung: Neben 5 PCI Slots sind 1 AGP und ein AMR auf dem Board vorhanden. Außerdem ist onboard sowohl Sound- als auch eine Grafikkarte integriert. Sie haben richtig gelesen: Onboard-Grafik und AGP! Das war bis vor kurzem nicht möglich. Der verwendete Grafikchip ist nicht der Top-Performer (dazu später mehr), reicht aber für die normalen Anwendungen allemal aus. Der eigentliche Knaller ist, dass man trotzdem eine AGP-Karte verwenden kann. Steckt man eine AGP-Karte in den AGP-Slot, wird automatisch die Onboard-Grafikkarte ausgeschaltet. In unserem Test hat das einwandfrei funktioniert. Auf einen Test des Onboard-Soundchips haben wir verzichtet, da die meisten wohl doch eine SBLive! oder ähnliches verwenden möchten. Das ACPI unterstützt wird, versteht sich mittlerweile wohl von selbst.

Siemens ist bekannt dafür, stabile Systeme zu bauen - dementsprechend darf man annehmen, dass auch die Komponenten stabil laufen. Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, hat Siemens das sogenannte "Thermal Management" integriert. Wird die CPU zu heiß, taktet das Board die CPU herunter. Dabei scheint sich das Board an den Spezifikationen der Prozessoren zu orientieren, denn im Bios findet sich nirgends eine Möglichkeit, die Temperatur anzugeben, ab der das Board heruntertakten soll.

Bios

Zum Bios lässt sich wenig sagen. Es kommt das Phoenix-Bios zum Einsatz, dass dem aktuellem AWARD 6.0 gleicht wie ein Ei dem anderem. Allerdings kann man im Bios wenig einstellen. Ein Tweaking oder Overclocking ist nicht möglich. Das Bios erkennt die CPU und den eingesetzten Speicher und stellt sich dementsprechend ein.

Wir hätten uns natürlich mehr Möglichkeiten gewünscht. Gerade die Kombination Thermal Management und Overclocking wäre eine tolle Sache. Könnte man den Bustakt einstellen und die CPU übertakten, so würde das Board wieder heruntertakten, sobald die CPU zu heiß wird. Insgesamt könnte die CPU dann aber immer noch schneller laufen als im Originalzustand. Eventuell überdenkt Siemens das ja und baut eine entsprechende Option für den Endkunden ein. Denkbar wäre ein Jumper, der eine solche Bios-Option ein- bzw. ausschaltet. So könnte ein Systemintegrator den Jumper so einstellen, dass ein Tweaking nicht möglich ist, der Endkunde könnte die andere Einstellung wählen und seine CPU übertakten - dank Thermal Management sogar mit einer gewissen Sicherheit.

Im Bereich der Kühlung bietet das Board nette Optionen. Die Kühlersteuerung kann auf "quiet", "auto" und "enhanced cooling" gestellt werden. In der Stellung "Enhanced Cooling" wird der Lüfter immer mit vollem Speed betrieben, im "auto"-Modus passt das Board die Lüfterdrehzahl der Temperatur an. Die Einstellung "quiet" ist nur für wirklich lärmempfindliche Menschen interessant, da das Board die Temperatur fast nur über den CPU-Takt zu regeln versucht, erst wenn das nicht ausreicht, wird die Drehzahl des Lüfters erhöht.

In der Praxis

Das Board läuft und läuft und läuft, stabil wie ein Panzer könnte man sagen. Auch echte Stresstests konnten das Board nicht in die Knie zwingen, und wir haben schon Prime95, Q*ake III im Fenster und noch ein paar andere "Kleinigkeiten" stundenlang gleichzeitig rennen lassen. Alle Programme liefen fröhlich vor sich hin. Solid as a rock, der nette Spruch unsere englischsprachigen Kollegen passt zum D1184 wie die Faust aufs Auge.

Bleibt also noch die Frage, wie es mit der Geschwindigkeit aussieht. 

Nächste Seite: CPU Benchmarks

Inhalt:
Die Ausstattung
Bios
In der Praxis
CPU Benchmarks
Speicherdurchsatz
Benchmarks Q*ake III
Benchmarks 3DMark 99 Max
Benchmarks 3DMark 2000
pfeil_kleing2.gif (126 Byte) Onboard Grafik
pfeil_kleing2.gif (126 Byte) Fazit
ueber TweakPC: Impressum, Datenschutz Copyright 1999-2024 TweakPC, Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved. Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliates.